Auf kurzem Weg zum Spritzgussteil
Wer schnell mal ein paar Prototypen oder Formen braucht, findet auf spezialisierten Marktplätzen im Internet den richtigen Fertiger.

Eine Spritzgussform im Einsatz. Ihre Herstellung ist üblicherweise langwierig und teuer. In bestimmten Fällen gibt es aber schnelle und günstige Alternativen.
Foto: Speedpart GmbH
Während viele Unternehmen im August in den Sommermodus schalten, bleibt in der Produktentwicklung oft wenig Spielraum für Pausen. Konstrukteure und Projektverantwortliche stehen unter Druck: Die nächsten Entwicklungsschritte müssen angestoßen werden, bevor das Team in die wohlverdiente Auszeit geht. Doch wie lassen sich zeitkritische Projekte effizient anschieben – ohne Risiko, dass sich alles bis in den Herbst oder Winter verzögert?
Helfen können in dieser Situation diverse Online-Plattformen. Zu den größten zählen Xometry, Sybridge, Protolabs und Shapeways. In Deutschand gibt es unter anderem CNC24, Craftcloud, Facturee, Protiq, Replique, Spanflug und Kreatize. Im unterfränkischen Hasloch agiert außerdem die auf schnelle Fertigungsprozesse spezialisierte Speedpart GmbH. Ihr Versprechen: Wer seine CAD-Daten jetzt übermittelt, erhält innerhalb von 24 Stunden sein Angebot – und profitiert von Werkzeugfertigung ab zehn Arbeitstagen. So lässt sich die Urlaubszeit produktiv überbrücken, ohne dass der Projektfortschritt ins Stocken gerät.
Fertig bis zur Messepräsentation?
Gerade im Bereich Prototyping und Kleinserienproduktion zählt jeder Tag. Die Zeitspanne zwischen dem CAD-Entwurf und den ersten Spritzgussteilen entscheidet oft darüber, ob ein Produkt pünktlich in die Nullserie oder zur Messepräsentation geht. Speedpart hat sich darauf spezialisiert, diese Zeitfenster gezielt zu verkürzen – mit eingespielten Prozessen, schneller Angebotserstellung und einem klaren Fokus auf funktionale Bauteilqualität.

Wer auf einer Messe Prototypen oder Funktionsmodelle präsentieren will, ist gut beraten, sämtliche Bauteile rechtzeitig vorliegen zu haben.
Foto: Speedpart GmbH
„Gerade im Sommer sehen wir jedes Jahr wiederkehrende Engpässe in der Projektplanung – weil viele Unternehmen zu spät starten“, so Tillmann Müller, Technischer Leiter bei den Bayern. „Viele Projekte bleiben liegen, weil man denkt, vor dem Urlaub sei es ohnehin zu spät. Wir zeigen täglich, dass auch kurzfristig Werkzeuge realisiert und erste Teile produziert werden können – wenn die Prozesse stimmen“.
Kunden reichen vom Start-up bis zum Großkonzern
Speedpart fertigt sowohl für Start-ups als auch für große Entwicklungsabteilungen – branchenübergreifend. Typische Einsatzbereiche sind Funktionsteile, Gehäuse, technische Komponenten oder Spritzgussteile mit besonderen Anforderungen an Material, Toleranz oder Verarbeitung. Die Kombination aus Werkzeugbau, Fräsbearbeitung und 3D-Druck unter einem Dach ermöglicht auch Hybridlösungen.
Wenn Funktion, Zeit und Stückzahl aufeinandertreffen, braucht es Fertigungsstrategien, die flexibel skalieren. Speedpart vereint schnellen Werkzeugbau mit industrietauglicher Spritzgussfertigung – ausgelegt auf kleine Stückzahlen, kurze Entwicklungszyklen und funktionale Anwendungen. Hergestellt werden Aluminium- oder Stahlformen für thermoplastische Kunststoffe, realisiert in hauseigener Fertigung. Dabei deckt das Unternehmen sowohl Einkomponenten als auch 2K-Anwendungen ab, ebenso wie das Umspritzen von Einlegeteilen. Ergänzt wird dies durch CNC-gefertigte Bauteile sowie die Fertigung additiver Werkzeuge im Metall-Lasersintern, etwa für Geometrien mit komplexer Temperierung oder schwer zugänglichen Kavitäten.
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Dank dieser verfahrensübergreifenden Denkweise lassen sich Projekte je nach Bauteilanforderung schnell, wirtschaftlich und funktional umsetzen. So kann zum Beispiel ein additiv gefertigtes Werkzeug als Brückentechnologie genutzt werden, bevor eine spanend hergestellte Serienform umgesetzt wird. Auch Kombinationen aus 3D-gedruckten Einzelteilen und spritzgegossenen Komponenten sind möglich. Für Kunden bedeutet das: keine Limitierung auf ein Verfahren, sondern eine fundierte Beratung entlang der technischen und wirtschaftlichen Anforderungen. Der Fokus liegt stets auf Prozesssicherheit, Funktionalität und kurzer Time-to-Market.

Kunststoffteile, gefertigt als Kleinserie im Spritzgussverfahren. Bei sehr kleinen Losgrößen kann die additive Fertigung eine Alternative sein.
Foto: Speedpart GmbH
Kalkulierbare Abläufe statt Projektstau
Was die Kunden schätzen: die Geschwindigkeit, aber auch die Verlässlichkeit. Die Bearbeitungszeiten sind transparent kalkulierbar. Schon beim ersten Kontakt gibt es eine realistische Aussage zu Durchlaufzeit, Werkzeugaufbau und Machbarkeit. Auch wenn das Projekt komplex ist, wird auf Wunsch mit einer Teilesichtung oder einem Vorgespräch gestartet.
Bereits innerhalb von 24 Stunden nach Dateneingang erhalten Kunden ein Angebot. Spritzgusswerkzeuge können – abhängig von Komplexität und Material – ab zehn Arbeitstagen gefertigt werden. Unterstützt werden alle gängigen technischen Kunststoffe sowie Sonderlösungen mit Einlegeteilen oder Mehrkomponententechnik.
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Für besonders eilige Anfragen steht alternativ auch der 3D-Druck zur Verfügung – ab drei Arbeitstagen sind hier erste Bauteile realisierbar. Die Projekte werden durchgängig persönlich betreut – vom ersten Datensatz über die Werkzeugfertigung bis zur finalen Bemusterung.