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Roboter für die Gastronomie 18.08.2025, 14:20 Uhr

Rent a Bierzapfer!

Die Berliner pi4_robotics GmbH hat mit der Vermietung ihrer „Workerbots“ für Veranstaltungen und Kneipen begonnen.

Lächelt immer und wird nie müde: Ein Workerbot, speziell entwickelt für den Dienst hinter dem Tresen. Foto: pi4_robotics

Lächelt immer und wird nie müde: Ein Workerbot, speziell entwickelt für den Dienst hinter dem Tresen.

Foto: pi4_robotics

Wer den ganzen Tag Industrieroboter bedient, montiert, programmiert oder gar konstruiert, der sehnt sich bestimmt oft nach einem Feierabendbier. Und wie könnte man sich das stilechter zapfen lassen als von den neuen „Workerbots“ aus dem Hause pi4_robotics? Genau: gar nicht! Denn diese KI-gesteuerten Barkeeper wurden speziell entwickelt, um Bier zuverlässig, effizient und in gleichbleibend hoher Qualität ins Glas – bzw. den Becher – zu füllen. Nach Herstellerangaben bieten sie „eine Lösung für den branchenweiten Personalmangel und die zunehmende Unzuverlässigkeit von Servicekräften“.

Höfliche Interaktion ist inklusive

Die Roboter sind nach Meinung der Hauptstädter nicht nur kostengünstig im Betrieb, sondern zeichnen sich durch ihre durchgehende Zuverlässigkeit, höfliche Interaktion und Effizienz aus. Sie würden einen reibungslosen Ablauf an der Theke garantieren und es menschlichen Mitarbeitern ermöglichen, sich auf komplexere, serviceorientierte Aufgaben zu konzentrieren.

Lestipp: „Kognitive Robotik wird zum Wendepunkt“

„Wir haben eine steigende Nachfrage von Arbeitgebern erlebt, die frustriert sind von Personal, das Vereinbarungen nicht einhält oder eine negative Arbeitseinstellung an den Tag legt“, so Matthias Krinke von pi4_robotics. „Unsere Workerbots sind die Antwort. Sie arbeiten gerne für Arbeitgeber, die ein positives und respektvolles Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter schaffen – seien sie nun menschlich oder elektronisch.“

Ein Service, der seinen Preis hat

Ganz billig sind die rollenden Bierzapfer nicht: Die Mindestmietdauer beträgt zwei Tage. Dafür werden 478 € fällig. Aber: Der Roboter wird von Experten vor Ort aufgebaut und in Betrieb genommen. Die Gastgeber müssen dann nur noch für ausreichend viele Becher im Depot sorgen, aus dem sich der Roboter bedient. Wer Interesse hat, kann sich bei der Robozän Deutschland GmbH umschauen. Dort ist Ingenieur Krinke der Geschäftsführer.

Lesetipp: Grenzen und Möglichkeiten der humanoiden Robotik

Die Entwicklung und Fertigung der Workerbots findet laut pi4_robotics vollständig in Berlin statt, einem Zentrum für Innovation und Vielfalt. Das Unternehmen unterstreicht damit sein Bekenntnis zum Standort Deutschland und den Werten von Diversität und Multikulturalität. Einzigartig sei auch der ethische Rahmen, in dem die Roboter agieren. Die Workerbots von pi4_robotics handeln nämlich nach den „Vier Gesetzen der Robotik“, die Krinke auf Basis der Asimov’schen Gesetze formuliert hat. Sie lauten:

1. Ein Roboter darf dem Universum und Planeten Erde nicht (wissentlich) Schaden zufügen oder durch Untätigkeit (wissentlich) zulassen, dass dem Planeten Erde und dem Universum Schaden zugefügt werden.

2. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen und in Summe die Menschheit (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit (wissentlich) zulassen, dass einem menschlichen Wesen beziehungsweise der Menschheit Schaden zugefügt wird – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.

3. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins oder zwei kollidieren.

4. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins, zwei oder drei kollidiert.

Kurzum: Bierzapfen ist erlaubt!

Von pi4_robotics/sta