ePIcenter-Projekt gestartet 29.06.2020, 12:00 Uhr

Auf der Suche nach zukunftsfähigen Lieferketten

Immer komplexer werdende globale Lieferketten führen zu immer neuen Herausforderungen. Das Projekt ePIcenter soll diese in Chancen umwandeln und den nahtlosen Gütertransport ermöglichen.

Als zweitgrößter Hafen Europas hat der Hafen Antwerpen die Federführung des von der EU geförderten ePIcenter-Projekts übernommen, das zukunftssichere und resiliente globale Lieferketten schaffen soll. Foto: Hafen Antwerpen

Als zweitgrößter Hafen Europas hat der Hafen Antwerpen die Federführung des von der EU geförderten ePIcenter-Projekts übernommen, das zukunftssichere und resiliente globale Lieferketten schaffen soll.

Foto: Hafen Antwerpen

Ein Konsortium aus 36 Partnern von führenden Spediteuren, Häfen, Logistikanbietern, Frachteignern, Technologiefirmen und Wirtschaftsinstituten hat am 17. Juni den Startschuss für das Projekt ePIcenter gegeben. Dieses Projekt wird unterstützt durch das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ und läuft über einen Zeitraum von 42 Monaten.

Kräfte bündeln für praxisorientierte Lösungen

Die Projektpartner – unter ihnen beispielsweise Panasonic, die Logistik-Initiative Hamburg (LIHH), der Duisburger Hafen und DHL – werden während der Projektlaufzeit ihre Kräfte bündeln und unter der Federführung des Hafens Antwerpen praxisorientierte Lösungen bereitstellen. Diese sollen die Herausforderungen, die aus der stetig wachsenden Anfälligkeit, Komplexität und Länge internationaler Lieferketten entstehen, in neue Chancen umwandeln. So ist der nahtlose Transport von Gütern das vorrangige Ziel des Projekts. Der Fokus liegt vor allem auf den operativen und technologischen Chancen, die synchromodale Transporte, Physical Internet und andere disruptive Technologien wie autonome Fahrzeuge, Industrie 4.0 und Hyperloop bieten.

Projekt mit großer internationaler Reichweite

Globale Reichweite erlangt das ePIcenter-Projekt durch eine Reihe groß angelegter Pilotprojekte auf den bedeutendsten Schifffahrtsrouten von Europa nach Kanada oder in die USA. Weitere Projekte wird es geben auf den neuen Handelswegen entlang der „Neuen Seidenstraße“ oder der „Nördlichen Seeroute“ entlang der Nordküste Eurasiens, die Atlantik und Pazifik miteinander verbindet. Umweltexperten und Technologie-Innovatoren werden während des Projektverlaufs eng zusammenarbeiten und im Team neue Lösungen entwickeln, die sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Effizienz der globalen Lieferketten erhöhen.

Das ePIcenter arbeitet mit einigen der ambitioniertesten Akteure im Logistik- und Handelssektor zusammen und verpflichtet sich, mit ergebnisorientierten Praxistests spürbare Effekte für eine nachhaltigere Logistikkette der Zukunft zu gestalten.

„Link of the Future“-Demonstrator

Eine Schlüsselrolle innerhalb des Projekts erhält Antwerpen. Die dortige Hafengesellschaft hat nicht nur die Koordination des ePIcenter-Projekts übernommen, im Hafen wird darüber hinaus ein bedeutender Demonstrator installiert. Dieser „Link of the Future“-Demonstrator konzentriert sich auf die Errichtung der unterschiedlichen ePIcenter-Innovationen in einem der führenden multimodalen europäischen Verkehrsknotenpunkten und auf die Umsetzung des ersten transkontinentalen cyber-sicheren Handelsweges. Darüber hinausgehend schafft das globale Netzwerk des Antwerpener Hafens Möglichkeiten für einen wesentlichen internationalen Wissenstransfer sowie weitere Optimierungen der im Projekt entwickelten Instrumente.

Hafen Antwerpen als Katalysator

Erwin Verstraelen, Chief Digital and Innovation Officer des Hafens Antwerpen, ist sehr enthusiastisch über den Start des ePIcenter-Projekts. Es ermögliche, einen integrierten, transkontinentalen und transparenten Güterverkehrskorridor zu schaffen, indem bestehende und vielversprechende Frameworks, Technologien und Datenstandards genutzt werden. Verstraelen verspricht: „ Der Hafen Antwerpen und der Hafen Montreal, beides wichtige Knotenpunkte in der globalen Lieferkette, werden als Katalysator für eine Symbiose zwischen den verschiedenen Interessengruppen wirken.“

Von Rolf Müller-Wondorf