CeMAT 2018: Die Nähe zur Hannovermesse schafft neue Plattform für Industrie 4.0-Technologien und -Konzepte 01.09.2017, 00:00 Uhr

Synergien für Intralogistik und Produktion

Im kommenden Jahr wird die CeMAT ein völlig neues Gesicht haben. Sie wird dann erstmals parallel zur Hannovermesse ausgerichtet (wir berichteten). Damit verändert sich auch der Termin: Statt wie bisher alle zwei Jahre im Mai oder Juni trifft sich die Logistikbranche 2018 vom 23. bis zum 27. April in den Pavillons 32 bis 35 sowie in den angrenzenden Hallen auf dem Messegelände in Hannover.

Von der „neuen“ CeMAT erhoffen sich Veranstalter und Aussteller Synergieeffekte im Hinblick auf Industrie 4.0-Technologien. Bild: Deutsche Messe AG

Von der „neuen“ CeMAT erhoffen sich Veranstalter und Aussteller Synergieeffekte im Hinblick auf Industrie 4.0-Technologien. Bild: Deutsche Messe AG

Die Nähe zur Hannovermesse schafft nach Aussage der Veranstalter, der Deutschen Messe AG, Synergien. Die CeMAT-Aussteller erhalten daher neue Chancen, sich in einem technologieaffinen wirtschaftspolitischen Umfeld zu positionieren, um ihre Innovationen und Lösungen den mehr als 220 000 Messebesuchern zu präsentieren.

„Wir begrüßen die Entscheidung der Zusammenlegung von CeMAT und Hannovermesse außerordentlich“, erklärt Axel Wahle, Marketing Director bei Toyota Material Handling Europe. „Zum einen bleibt die internationale Fachmesse CeMAT erhalten, die uns die Möglichkeit gibt, Fachbesuchern neue intralogistische Lösungen, Produkt und Serviceansätze zu präsentieren – dass wir uns darüber hinaus zusätzliche Besucher aus der Industrie und Produktion auf unseren Stand einladen können, ist eine spannende Herausforderung, auf die wir uns sehr freuen.“ Denn eine erfolgreiche Produktion lebt von einer synchronisierten Logistik. Heute muss Produktionslogistik mit minimalen Beständen, mit erheblich gesteigerter Variabilität und mit vernetzten Datenstrukturen umgehen. Man werde in Hannover zeigen, wie das Toyota-Produktionssystem die Logistik integriert beziehungsweise wie sich das Unternehmen den modernen Anforderungen stellt. Darüber hinaus gebe es neue Produkte und Systeme zu sehen und viel Neues aus dem Bereich Service.

„Im Rahmen von Industrie 4.0 verändert sich die Produktion und damit auch die Produktionslogistik“, sagt Thomas A. Fischer, Geschäftsführer Vertrieb, Marketing und Service bei Still. „Durch den damit begründeten Trend der Digitalisierung verändern sich die Anforderungen an die Logistikunternehmen.“ Der Trend gehe weg von der reinen Nachfrage nach einzelnen Flurförderzeugen hin zu Flotten- und integrierten Systemlösungen. „Auch die Kundenwünsche werden immer individueller und verlangen nach Lösungen aus einer Hand“, so Fischer. „Diese Trends werden auch die CeMAT 2018 prägen.“ Mit der parallel stattfindenden Hannovermesse erhoffe sich Still durch den Mehrwert der weiteren Ausstellungsbereiche zusätzlich ein deutliches Plus an Fachbesuchern. Das Unternehmen werde wieder einen Pavillon belegen.

Im Mittelpunkt des Messejahres 2018 stehen für die Jungheinrich AG die Themen Automatisierung, Digitalisierung und Energieeffizienz. „Mit CeMAT und Hannovermesse gehen zwei große Leitmessen unter ein gemeinsames Dach“, sagt Unternehmenssprecher Benedikt Nufer. „Für uns ist das eine gute Chance, um mehr Besuchern die neuesten Innovationen von Jungheinrich zu präsentieren.“

Funktionierende Ideen und Konzepte entwickeln

Der Stuttgarter Intralogistiker Viastore erhofft sich vom neuen Messekonzept ebenfalls zusätzliche Impulse. „Die ausstellenden und besuchenden Unternehmen der Hannovermesse sind für uns hochgradig interessant“, sagt Unternehmenssprecher Dr. Matthias Schweizer. „Es wird nun vor allem darauf ankommen, wie wir es schaffen, deren Logistikleiter und IT-Leiter als Besucher für die CeMAT zu gewinnen.“ Hier seien sowohl die Deutsche Messe als auch die Aussteller gefordert, funktionierende Ideen und Konzepte zu entwickeln. „Zudem müssen wir die Logistiker von Handelsunternehmen, der Lebensmittel-, Textil- sowie der Chemie- und Pharmaindustrie dafür begeistern, die CeMAT zu besuchen“, sagt Schweizer. „In der Vernetzung von Produktion und Intralogistik sehen wir die Chance, den Besuchern unsere Expertise zu vermitteln.“ Viastore wird dazu Lösungen aus den Bereichen Software und Systeme zeigen, die komplexe Materialflüsse effizient integrieren und managen.

Die österreichische Knapp AG steckt derzeit noch in der Planungsphase: „Was ich sagen kann, ist, dass es schon bei der letzten CeMAT ein sehr starkes Interesse für Lösungen rund um das Thema Industrie 4.0 gab“, sagt Marketingchefin Margit Wögerer. „Wir erwarten uns daher durch die Zusammenlegung mit der Hannovermesse Synergieeffekte und werden den Schwerpunkt auf Lösungen legen, die die Anforderungen von Industrie 4.0 unterstützen.“

„Unsere Intralogistik-Lösungen sind in fast allen Branchen im Einsatz“, erklärt Klaus Tersteegen, Geschäftsführer bei SSI Schäfer Neunkirchen. „Die Industrie ist jedoch seit jeher eine bedeutende Kundengruppe.“ Die CeMAT 2016 habe eindrucksvoll gezeigt, dass die Intralogistikbranche immer stärker IT-getrieben ist und sich zunehmend mit der Industrie vernetzt. „Diese Entwicklung dürfte angesichts der Konzepte rund um Industrie 4.0 voranschreiten und zu einer noch engmaschigeren Verzahnung von Logistik und Produktion führen“, sagt Tersteegen. „Daher begrüßen wir die Entscheidung der Deutschen Messe AG, die CeMAT 2018 parallel zur Hannovermesse zu veranstalten.“ SSI Schäfer wolle diesen Prozess aktiv mitgestalten. „Denn intelligent vernetzte Produkte und Abläufe, sichere Technologien und hochentwickelte Software-Module sind wesentliche Elemente unserer smarten Intralogistik-Lösungen, und so werden wir uns auch 2018 auf der CeMAT präsentieren“, so Tersteegen.

Nach der erfolgreichen Premiere in 2016 wird das junge Technologieunternehmen Magazino aus München im kommenden Jahr erneut auf der CeMAT ausstellen: „Wir wollen auf der CeMAT 2018 den Grundstein für die erfolgreiche Internationalisierung unseres Unternehmens legen,“ sagt Frederik Brantner, CEO und Founder, Magazino GmbH. „Durch die Nähe zur Hannovermesse werden nicht nur Kunden aus dem klassischen Logistiksektor kommen, sondern verstärkt auch aus produzierenden Unternehmen. Mit unseren wahrnehmungsgesteuerten Robotern TORU und SOTO bieten wir flexible Automatisierungslösungen für unterschiedliche manuelle Prozesse in der Intralogistik. Damit ermöglichen wir die Digitalisierung von Kommissionier-Prozessen und bringen mit unseren Robotern „Artificial Intelligence“ in die Lager der Versandhändler. Logistik 4.0 bietet uns die riesige Chance, Magazino zum Weltmarktführer für intelligente Kommissionier-Roboter zu machen.“

Integration von Logistik und Handel

„Die CeMAT 2018 bringt die gesamte Branche der Intralogistik und des Supply Chain Managements im Rahmen einer einzelnen Veranstaltung zusammen: Vom Hersteller bis zum Endkunden treffen sich alle unter einem Dach“, sagt Mirco Briosi, Geschäftsführer der italienischen Metalsistem S.P.A. „Dank der Zusammenarbeit mit der Deutschen Messe erweitert sich das Ausstellungsspektrum ab nächstem Jahr um den Bereich Retail und Ladenbau.“ Zum ersten Mal in der Firmengeschichte können die Messebesucher auf einer Standfläche von 1 000 m² und dem Hospita­litybereich auf der Lagerbühne mehr als 20 Metalsistem-Produktserien besichtigen. „Die Integration von Logistik und Retail bietet damit zum ersten Mal in Hannover ein komplettes Panorama der Synergien, die aus einer harmonischen Verknüpfung von Produkten und Lösungen hervorgehen“, so Briosi.

Von Redaktion