Jobwandel in der Logistik
Im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung verändern sich nicht nur Wirtschaftsstrukturen, sondern auch die Art und Weise, wie wir arbeiten. Arbeitsplätze müssen mit Blick auf alternative Arbeitskonzepte neu gedacht werden, um der digitalen Entwicklung standzuhalten. Ob es in der Logistik wirklich schon so weit ist und wie geeignet moderne Arbeitskonzepte für den Bereich sind, hat das Aachener Softwarehaus Inform GmbH in einer Umfrage untersucht. Es wurden 172 Mitarbeiter verschiedener logistischer Disziplinen befragt. Ob sie etwas vom Jobwandel merken, wie stark die IT diesen Wandel begleitet und welche Wünsche sie für ihren zukünftigen Arbeitsplatz haben, wollten die Autoren dieser Studie wissen. Insgesamt herrscht hier ein positives Bild: 86 % der Befragten bestätigten, dass ihr Unternehmen bereits mit modernen Arbeitskonzepten auf die Digitalisierung reagiert. Der weiterhin hohe Wunsch nach mehr Flexibilität am Arbeitsplatz zeigt aber, dass es an der konsequenten Umsetzung in den Unternehmen noch fehlt.

Bild: Inform
Flexible Arbeitszeiten, Home-Office, flache Hierarchien: Solch moderne Arbeitskonzepte sind stark im Kommen und brechen traditionelle Strukturen am Arbeitsplatz auf. Motor des Ganzen sind unter anderem Digitalisierung und Industrie 4.0, die eine neue Art des Arbeitens fordern und auch vor vielen Bereichen der Logistik keinen Halt machen: Rund 82 % der Befragten bestätigten, dass die Digitalisierung ihren Arbeitsplatz stark bis sehr stark beeinflusst. Nur 18 % sehen eher weniger bis gar keine Veränderung. Auch die Unternehmen selbst nehmen diese Veränderung wahr und reagieren mit alternativen Arbeitskonzepten: 86 % der Befragten halten fest, dass ihr Unternehmen bereits Maßnahmen ergreift.
Die ergriffenen Maßnahmen sind sehr divers und reichen von agilem Projektmanagement (54 %) über flache Hierarchien (48 %), cross-funktionalen Teams (46 %) und flexiblen Arbeitszeiten (71 %) bis hin zu flexiblen Arbeitsplätzen (38 %), Home-Office (53 %), Coworking-Spaces (8 %) und einer dezentralen Entscheidungsbasis (12 %).
Mehr Flexibilität und Effizienz als größter Nutzen
Als die größten Gewinne aus dem Einsatz moderner Arbeitskonzepte sehen die Befragten eine Steigerung in puncto Flexibilität (74 %) sowie Effizienz (70 %) am Arbeitsplatz. Eher weniger sehen sie darin ein Mittel, um aktuellen Problemen wie dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, nur 33 % stimmen hier zu. 43 % sehen schnellere Entscheidungsprozesse als einen wichtigen Vorteil, den eine Modernisierung leisten kann. Danach gefragt, was sie sich von ihrem zukünftigen Arbeitsplatz erhoffen, sprachen 81 % der Umfrageteilnehmer den Punkt Flexibilität an, 61 % wünschen sich eine sinnvolle Arbeit und 60 % erhoffen sich eine gesteigerte Wertschätzung durch den Arbeitgeber. Rund die Hälfte plädierte für mehr Selbstbestimmung, für eine demokratische Führungskultur hingegen nur 24 %.
Nicht jede Abteilung eignet sich für einen Jobwandel
Doch in welchen Bereichen ist die Umsetzung von Home-Office, flachen Hierarchien, agilen Teams und Co. überhaupt realistisch? Nach Ansicht der Befragten eignet sich mit 64 % Zustimmung der Bereich des Supply Chain Management am besten für die Umsetzung moderner Arbeitskonzepte, gefolgt von den Bereichen Vertrieb (55 %) und Einkauf (53 %). Am schlechtesten schnitten hier die Bereiche Produktion und Transport ab: Nur 37 bzw. 25 % der Befragten hielten diese für geeignet. „Überall dort, wo Wissensarbeit geleistet wird und diese nicht ortsgebunden ist, sind alternative Konzepte gut umsetzbar“, so ein anonymer Teilnehmer der Umfrage, der in der Logistik tätig ist. „In der Produktion ist das eher schwierig, da hier oft in Schichtmodellen gearbeitet wird und die persönliche Anwesenheit unerlässlich ist“, konstatiert ein weiterer Teilnehmer.
Doch gerade in den Bereichen, in denen Schichtarbeit noch ein gängiges Arbeitsmodell ist, könne IT Abhilfe schaffen, sagt Dr. Jörg Herbers, Leiter des Geschäftsbereichs Workforce Management bei der Inform GmbH. „Um hier flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen zu können und damit die Mitarbeitermotivation zu steigern, bietet sich der Einsatz einer intelligenten Software für die Personaleinsatzplanung an“, erklärt er. Dadurch könne für die Mitarbeiter maximale Flexibilität erreicht werden, bei gleichzeitiger Gewährleistung einer hohen Produktivität. Die Einführung einer solchen Personalplanungssoftware erachten auch 66 % der Befragten für sinnvoll, nur 8 % als weniger sinnvoll in ihrem Betrieb. 26 % stehen dem neutral gegenüber.
IT- und Softwaresysteme stellen Weichen
Die Wichtigkeit von IT und Software in diesem Prozess steht außer Frage: Der Aussage „Ohne den zunehmenden Einsatz von IT- und Softwaresystemen ist die Umsetzung moderner Arbeitskonzepte unmöglich“ stimmen immerhin 93 % der Befragten zu. Rund 69 % bestätigen zudem, dass sich dadurch ihr Kompetenzfeld innerhalb ihres Arbeitsplatzes verändert, allerdings führte dieser Einsatz von IT nur für 46 % der Befragten zu mehr Entscheidungsfreiheit.
87 % sehen einen starken Nutzen der IT bei der Automatisierung von Routinetätigkeiten, was auch dem Wunsch nach einer sinnvollen Arbeit nachkommt, da mehr Zeit für anspruchsvollere Tätigkeiten bleibt. Diesen Vorteil erlebt auch Peter Frerichs, Leiter des Geschäftsbereichs Inventory & Supply Chain bei Inform und Sprecher der Studie: „In unseren Projekten erleben wir häufig ein regelrechtes „Aufatmen“ bei den Mitarbeitern, wenn die neue Software für das Bestandsmanagement einen Großteil der Arbeit eigenständig übernimmt. Sich mit strategischen Fragestellungen zu beschäftigen oder endlich mehr Freiraum für die Pflege der Lieferantenbeziehungen zu haben, schätzen unsere Kunden am Einsatz von IT.“ Zu 86 % stimmen die Befragten außerdem der Aussage zu, dass IT die Transparenz und Vernetzung zwischen einzelnen Abteilungen verbessert. 42 % erkennen darin die Voraussetzungen für agiles Projektmanagement.
Fazit und Ausblick
Auch wenn bei den Umfrageteilnehmern die Forderung nach mehr Flexibilität am Arbeitsplatz noch hoch ist, so erkennen doch viele Unternehmen die Notwendigkeit der Einführung neuer Arbeitskonzepte, um auf die Veränderungen aufgrund zunehmender Digitalisierung zu reagieren.
Immerhin bestätigen dies 86 % der Teilnehmer. Dabei sind ihnen Selbstbestimmung und eine sinnvolle Arbeit wichtiger als mehr Mitspracherecht im Rahmen einer demokratischen Führungskultur. Die Digitalisierung und neue Arbeitsweisen sind hier also in vollem Gange und begleiten den Jobwandel in den logistischen Disziplinen bis in die Bereiche, in denen aktuell noch klassische Strukturen vorherrschen.
Der IT kommt bei der Modernisierung der Arbeitsweisen hin zu einem agileren Unternehmen eine wichtige Schlüsselrolle zu, wie 93 % der Teilnehmer bestätigen. Sich an dieser Stelle mit einem geeigneten Softwaresystem auseinanderzusetzen, hält Frerichs für immer entscheidender: „In Zukunft werden immer mehr Bereiche um eine Digitalisierung und Modernisierung der Arbeitskonzepte nicht herumkommen“, sagt der Experte. „Hier auf die richtigen IT- und Softwaresysteme zurückzugreifen, kann Unternehmen eine wichtige Stütze sein und die Wettbewerbsfähigkeit sowie gleichzeitig die Zufriedenheit bei den Mitarbeitern erhöhen.“
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