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Automatisierte Flurförderzeuge 03.11.2021, 17:22 Uhr

„Bis 2030 werden rund 30 % unserer weltweiten Flotten an Flurförderfahrzeugen automatisiert sein“

DHL Supply Chain, der auf Kontraktlogistik spezialisierte Bereich von Deutsche Post DHL Group, setzt immer mehr selbstfahrende Gabelstapler und Palettenhubwagen in seinen mehr als 1 500 Warenlagern ein und konzentriert sich dabei in erster Linie auf Standorte in Europa, Großbritannien und Irland sowie in Nordamerika.

DHL prognostiziert: „Bis zum Jahr 2030 werden rund 30 % unserer Palettenfahrzeuge robotergestützt sein." Foto: DHL

DHL prognostiziert: „Bis zum Jahr 2030 werden rund 30 % unserer Palettenfahrzeuge robotergestützt sein."

Foto: DHL

Autonome Transportroboter können sowohl horizontale als auch vertikale Transporte von palettierten Waren durchführen. Sie kommen daher vor allem in den Branchen zum Einsatz, in denen Waren vorwiegend auf Paletten gebündelt sind, z. B. in der Konsumgüterindustrie, im Einzelhandel oder in der Automobilindustrie. Der zunehmende Einsatz der selbstfahrenden Gabelstapler und Palettenhubwagen ist Teil der „Accelerated Digitalization“ Agenda von DHL Supply Chain, eine Strategie zur Kommerzialisierung innovativer Lösungen und neuer Technologien.

Direkter Nutzen für die Kunden

„Ein sinnvoller robotergestützter Support unserer Lagermitarbeiter beschränkt sich nicht nur auf die Kommissionierprozesse in unseren boomenden E-Commerce- und Fulfillment-Standorten. So können zum Beispiel autonome Fahrzeuge die Servicequalität und die betrieblichen Abläufe auf vielfältige Weise verbessern. Ein Hauptvorteil dieser automatisierten Transportfahrzeuge ist, dass sie einen direkten Nutzen für uns und unsere Kunden bringen und theoretisch in nahezu allen Standorten eingesetzt werden können. Denn: Insgesamt werden in unseren Lagern weltweit täglich Millionen von Paletten bewegt. Ein Prozess, der derzeit nicht nur den Gabelstapler oder Palettenhubwagen selbst erfordert, sondern zudem auch erhebliche Personalkapazitäten bindet, die wir ansonsten viel sinnvoller einsetzen könnten, insbesondere in Märkten, in denen Fachkräfte knapp sind“, sagt Markus Voss, Global CIO & COO DHL Supply Chain. „Wir gehen davon aus, dass bis 2030 rund 30 % unserer weltweiten Flotten an Flurförderfahrzeugen automatisiert sein werden.“

Manuelle Palettentransporte nehmen ab

Autonome Gabelstapler übernehmen schon heute die Einlagerung und Verteilung von Paletten in den DHL Supply Chain Warenlagern, wodurch der manuelle Palettentransport reduziert wird. Ein weiterer Vorteil dieser Lösungen, es sind keine wesentlichen Veränderungen an der Lagerinfrastruktur erforderlich. Die Fahrzeuge können zudem Regale mit Höhen von mehr als 10 m problemlos erreichen und alle Arten von Paletten, Gitterboxen oder anderen Stückgüter transportieren.

Im aktuellen Betrieb bei DHL Supply Chain erreichen die autonomen Stapler bereits gut 65 % der menschlichen Produktivität und bewegen im Schnitt 10–15 Paletten pro Stunde. Zudem manövrieren die autonomen Fahrzeuge deutlich sicherer und kommen daher direkt neben den Lagermitarbeitern und den herkömmlichen Transportgeräten zum Einsatz. Solche Formen der Zusammenarbeit von menschlichen Mitarbeitern und Robotern können vor allem in Märkten mit boomenden oder stark schwankenden Logistikaktivitäten und in Regionen mit vorübergehendem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften hilfreich sein.

Betriebliche Abläufe optimiert

Mit Betriebszeiten von 24/7 kann eine Flotte von nur einem Dutzend dieser autonomen Gabelstapler bereits mehr als 1 Million Paletten pro Jahr umschlagen, rechnet DHL vor. Der automatisierte Robotertransport steigert damit die Effizienz, übernimmt die repetitiven Aufgaben des Palettentransports und verbessert die Sicherheit am Arbeitsplatz. Durch diese Optimierungen kann DHL Supply Chain die betrieblichen Abläufe für die Kunden weiter verbessern und effektiver gestalten.

Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie prüft DHL Supply Chain laufend neue Technologien und Lösungen, die einen unmittelbaren Mehrwert für den Lagerbetrieb bringen und im kommerziellen Maßstab eingesetzt werden können. Neben solch anfassbaren Robotern oder den im Einsatz befindlichen „wearable devices“ setzt DHL Supply Chain auch verstärkt auf Software- und Datenanalyselösungen, die Echtzeitinformationen über das Logistiknetzwerk des Kunden liefern. Der Zugriff auf diese Daten und die Implementierung von Algorithmen und künstlicher Intelligenz sind ein Wendepunkt in der Logistik und werden daher konsequent weiter ausgebaut.

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Von RMW