Additive Fertigung 11.11.2021, 08:22 Uhr

Zeiss und EOS kooperieren im Bereich 3D-Druck

Basis der Kooperation ist ein Pulverbett-Überwachungssystem, bei dem mit einem neuronalen Netz Analyseprozesse automatisiert und Kosten gesenkt werden sollen.

Das Zeiss In-process Monitoring identifiziert und klassifiziert Defekte im Pulverbett. Foto: Zeiss

Das Zeiss In-process Monitoring identifiziert und klassifiziert Defekte im Pulverbett.

Foto: Zeiss

Zeiss und EOS haben ihre Absicht zur gemeinsamen Integration und Vermarktung des Zeiss AM In-process Monitorings zur Pulverbett-Überwachungssystem für den industriellen 3D-Druck mit Metallwerkstoffen erklärt. EOS gilt als führender Anbieter für nachhaltige Fertigung mittels industriellem 3D-Druck. Details zur künftigen Zusammenarbeit wollen beide Unternehmen auf der Messe „Formnext“ bekanntgeben, die vom 16. bis 19. November 2021 in Frankfurt am Main stattfindet. Nach der im letzten Jahr Covid19-bedingten Verschiebung von Veranstaltungen ins rein Digitale, will die Formnext 2021 als Präsenzmesse an die erfolgreiche Entwicklung der Vorjahre anknüpfen. Der Veranstalter der den Angaben zufolge weltweit führende Messe für additive Fertigung und moderne industrielle Produktion, erwartet mehr als 600 Ausstellern (55 % aus dem Ausland), die sich in insgesamt drei Hallenebenen (11.0, 12.0 und 12.1) präsentieren und bietet auch ein vielfältiges Rahmenprogramm.

Ein gleichmäßig verteiltes Pulverbett ist wesentlich für einen stabilen und zuverlässigen additiven Fertigungsprozess.

Foto: Zeiss

„Ein gleichmäßig verteiltes Pulverbett ist wesentlich für einen stabilen und zuverlässigen additiven Fertigungsprozess“, erklärt Heiko Degen, Business Development Manager Additive Manufacturing Process & Control bei Zeiss. Um Rillen oder Erhebungen im Pulver sicher zu detektieren, werde ein von Zeiss patentiertes Verfahren zur Erfassung von Höheninformationen des Pulverbetts verwendet. Die auf diesem Wege gewonnenen Informationen werden mit einem trainierten neuronalen Netzwerk analysiert. Das Ergebnis sei die automatisierte Erkennung und Klassifizierung von Unregelmäßigkeiten im Pulverbett.

„Wir sind überzeugt, dass Zeiss mit dieser Lösung einen Beitrag zur weiteren Industrialisierung der additiven Fertigung leisten kann und, dass wir mit EOS einen starken Partner für einen erfolgreichen Markteintritt gefunden haben.“, so Degen.

Automatisierte Analyse der Pulverbettqualität

„Die automatisierte Analyse der Pulverbettqualität und die schnelle Reaktion auf detektierte Defekte eröffnet ein großes Kosteneinsparungspotential. Wir arbeiten daher an einer Schnittstelle für unsere EOS M 290, die die Kommunikation zwischen einer Lösung von Zeiss und unserem 3D-Druckystem ermöglicht. Zukünftig können dann beispielsweise Informationen von der Zeiss Lösung dazu genutzt werden, detektierte Pulverbettdefekte durch einen erneuten Beschichtungsvorgang zu korrigieren,“ ergänzt Dominik Hawelka, Product Line Manager bei EOS.

Die Kooperation sieht den Angaben zufolge vor, das Zeiss AM in-process Monitoring in die DMLS-Systeme (Direktes Metall-Laser-Sintern) von EOS zu integrieren. Kunden sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, während des Produktionsprozesses und nachgelagert, die Qualität des Pulverbetts zu überwachen und bei Bedarf manuell oder nach vordefinierten Regeln automatisch einzugreifen.

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Von Zeiss/Udo Schnell