VDI 3822 Blatt 1.2 E: Systematische Schadensanalyse für Metallprodukte in wässrigen Medien
Korrosionsschäden an metallischen Produkten verursachen nicht nur hohe wirtschaftliche Verluste durch Produktionsausfälle und Reparaturkosten, sondern stellen auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Die neue VDI-Richtlinie 3822 Blatt 1.2 E unterstützt Fachleute aus Technik, Werkstoffkunde und Qualitätsmanagement bei der systematischen Analyse solcher Schäden. Mit einem strukturierten Untersuchungsansatz und fundierten Methoden ermöglicht sie die Identifikation von Schadensursachen und die Entwicklung gezielter Maßnahmen zur Vermeidung und Prävention – ein wertvolles Werkzeug für alle, die die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit technischer Systeme verbessern wollen.

Korrosionsschäden an Metallprodukten verursachen hohe Kosten und Risiken. Die neue VDI 3822 Blatt 1.2 E hilft bei Analyse und Prävention.
Foto: PantherMedia / yanik88
Schadensfälle an technischen Produkten führen regelmäßig zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen. Produktionsausfälle, Folgeschäden und aufwendige Reparaturen zählen zu den unmittelbaren Folgen. Darüber hinaus können solche Schäden die Sicherheit von Menschen gefährden – insbesondere in sicherheitskritischen Anwendungen. Um diesen Risiken wirksam zu begegnen, ist eine gezielte Schadensvermeidung und -behebung erforderlich. Grundlage dafür ist die präzise Identifikation der Schadensursachen, die nur durch systematische Untersuchungen erfolgen kann. Hier setzt die Schadensanalyse als bewährtes methodisches Instrument an.
Wie akustische Wellen Kleidung intelligent machen
Korrosion als häufige Schadensursache bei Metallkomponenten
Insbesondere metallische Bauteile, die mit wässrigen Medien in Berührung kommen, sind stark korrosionsgefährdet. Korrosion zählt daher zu den häufigsten Ursachen für Schäden an metallischen Produkten. Die im Januar 2025 veröffentlichte VDI-Richtlinie VDI 3822 Blatt 1.2 E bietet eine strukturierte Hilfestellung zur Analyse solcher Schadensfälle. Sie beschreibt ausführlich die typischen Schadensarten, Erscheinungsbilder, Ursachen und Schadensabläufe, die bei Kontakt mit Wasser oder feuchten Umgebungen auftreten können.
So werden Fluid-Konnektoren zur Schlüsseltechnologie für die Elektromobilität
Strukturierte Analyseverfahren für fundierte Ergebnisse
Im Zentrum der Richtlinie steht die wissenschaftlich fundierte Auswahl geeigneter Untersuchungsmethoden sowie die nachvollziehbare Auswertung der daraus resultierenden Einzelergebnisse. Dieses strukturierte Vorgehen erlaubt es Fachleuten – insbesondere Werkstoffexpertinnen und -experten sowie im Qualitätsmanagement tätigen Personen –, Ursachen zuverlässig zu identifizieren und Risiken fundiert zu bewerten. Die systematische Vorgehensweise erhöht die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und trägt so zu einheitlichen Standards in der Schadensanalyse bei.
Neues Dichtungsmaterial für sichere Batteriezellen
Beitrag zur Produktoptimierung und Systemsicherheit
Die Richtlinie ist Teil der etablierten VDI-Richtlinienreihe 3822, die sich der systematischen Schadensanalyse technischer Produkte widmet. Das übergeordnete Ziel dieser Reihe besteht darin, durch standardisierte Verfahren die Sicherheit, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit technischer Systeme nachhaltig zu verbessern. Eine fundierte Schadensanalyse liefert die notwendige Basis, um nicht nur den Schadensverlauf zu rekonstruieren, sondern auch gezielte Optimierungen von Werkstoffen, Konstruktionsprinzipien und Fertigungsprozessen abzuleiten.
Hybride Werkstoffe aus CO2 und Methan: Wie bioaktive Materialien die Kunststoffflut stoppen sollen
Veröffentlichung und Einspruchsverfahren
Die VDI 3822 Blatt 1.2 E „Schadensanalyse; Schäden an Metallprodukten durch Korrosion in wässrigen Medien“ ist seit Januar 2025 verfügbar und kann für 147,50 € über DIN Media bezogen werden. Fachkreise haben bis zum 30. Juni 2025 die Möglichkeit, Stellungnahmen und Einsprüche zum Entwurf einzureichen. Dies kann entweder über das elektronische Einspruchsportal oder per E-Mail an die herausgebende Gesellschaft (gme@vdi.de) erfolgen.