Schaeffler auf der EMO 2021 13.07.2021, 13:17 Uhr

Neue Generation einer Rollenumlaufeinheit

Reduzierte Betriebskosten und Taktzeiten durch eine Rollenumlaufeinheit: Möglich macht dies laut Schaeffler die komplette Überarbeitung der Vorgängerversion.

Rundum neu konzipiert: Rollenumlaufeinheit RUE-F der sechsten Generation. Foto: Schaeffler

Rundum neu konzipiert: Rollenumlaufeinheit RUE-F der sechsten Generation.

Foto: Schaeffler

Im Vorfeld der EMO 2021 in Mailand hat der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler die neue Generation der Rollenumlaufeinheit RUE-F vorgestellt. Wie das Unternehmen ausführt, ist die fünfte Generation der „RUE“ seit 2003 sehr erfolgreich am Markt etabliert – vor allem in großen Fräs- und Gantry-Maschinen sowie im Pressenbau, in Richtmaschinen und vielen weiteren Maschinentypen. Entsprechend hoch gesteckt gewesen sei die Messlatte für die Entwicklung der neuen, sechsten Generation der Rollenumlaufeinheiten RUE-F.

Bessere Oberflächen beim Zerspanen

Im Vergleich zur Vorgängergeneration bietet die sechste Generation der RUE-F laut Schaeffler eine spürbar kleinere Hubpulsation, außerdem um 40 % niedrigere Verschiebekräfte und bis zu 30 % kleinere Verschiebekraftschwankungen. Diese deutlichen Verbesserungen sorgen den Angaben zufolge für eine einfachere Regelbarkeit der Antriebe und eine höhere Positioniergenauigkeit. In Hauptachsen von Werkzeugmaschinen eingesetzt, könnten so mit den neuen Rollenumlaufeinheiten noch bessere Oberflächenqualitäten erzielt werden. Die geringeren Verschiebekräfte wirken sich besonders in Achsen mit hohen Zykluszahlen spürbar positiv auf den Energieverbrauch und die Betriebskosten der Antriebe aus.

Deutlich reduzierter Schmierstoffbedarf

Mit einem strömungstechnisch optimierten Design der Schmierkanäle werde nun eine perfekte Verteilung des Schmierstoffs auf alle vier Laufbahnen verwirklicht – unabhängig von der Einbaulage der Führungswagen. Dies ermögliche die Reduzierung des Schmierstoffbedarfs bis zu 50%. Aufgrund der günstigen, tribologischen Bedingungen werde die Betriebssicherheit der Maschinen erhöht und ihre Gebrauchsdauer sogar verlängert.

Fluidtechnisch optimierte Schmierkanäle sorgen für gleichmäßige und sichere Schmierstoffversorgung unabhängig von Einbaulage und Art des Schmierstoffes.

Foto: Schaeffler

Mit einem niedrigeren Schmierstoffverbrauch sparen Betreiber gleich mehrfach, denn bei der Anschaffung, bei der Entsorgung und bei Maschinen, die mit Kühlschmiermittel betrieben werden, sinke der Aufwand für die Ölabscheidung.

Eine umfassende Dichtungslösung

Dem Trend zur Kombination von verschiedenen Fertigungstechniken in Bearbeitungszentren trägt Schaeffler nach eigenen Angaben mit neu konzipierten Dichtungen Rechnung. Die optimierten unteren und oberen Längsdichtleisten verfügen über eine zusätzliche Labyrinthdichtung. Die neue Frontdichtung biete optimale Abstreifergebnisse bei maximalem Schutz gegen Schmutzeintrag und sei besonders reibungsarm.

Eine neue Frontdichtung sowie obere und untere Längsdichtleisten mit zusätzlichem Labyrinth sorgen für höchste Betriebssicherheit.

Foto: Schaeffler

Diese könne für alle Schienenvarianten oder Verschlusslösungen – ob Stopfen oder Abdeckband – eingesetzt werden. Damit steht Anwendern ein einheitliches und zuverlässiges Dichtungsdesign für alle Schienenvarianten zur Verfügung.

Wirtschaftlichkeit beginnt bei der Montage

Für die Montagezeit von Linearachsen ist der Verschluss der Befestigungsbohrungen in den Führungsschienen ein wichtiger Faktor. Schaeffler hat einen einteilig-zweiteiligen Verschlussstopfen aus Kunststoff entwickelt, der aus einem Andruckring und dem eigentlichen Stopfen besteht. Die Einteiligkeit erleichtert das Handling und Einschlagen enorm, so Schaeffler weiter. Circa 50% Montagezeit lassen sich demnach im Vergleich zu anderen Lösungen mit Verschlussstopfen einsparen. Aufgrund der vielen Vorteile werden die Rollenumlaufeinheiten RUE-F nun standardmäßig mit dem neuen einteilig-zweiteiligen Verschussstopfen geliefert

Von Schaeffler/Udo Schnell