ebm-papst meldet leichten Umsatzrückgang

Die ebm-papst Gruppe, Familienunternehmen mit Hauptsitz in Mulfingen, Baden-Württemberg, ist weltweit führender Hersteller von Ventilatoren und Antrieben.

Foto: Marie Louisa Summer für ebm-papst

Die ebm-papst-Gruppe, nach eigenen Angaben Technologieführer bei Ventilatoren und Motoren, hat der Corona-Pandemie getrotzt. Das am 31. März 2021 zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2020/2021 habe das baden-württembergische Familienunternehmen mit einem Umsatzerlös von 2,129 Mrd. Euro abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr (2,183 Mrd. Euro) bedeute dies einen leichten Rückgang um –2,5 %. Die Belegschaft stieg zum Stichtag um 552 Mitarbeitende auf 15.190 (Vorjahr: 14.638).

Stefan Brandl, scheidender Vorsitzender der Geschäftsführung der ebm-papst Unternehmensgruppe: „Hinter uns liegt ein sehr schwieriges Geschäftsjahr. Nach einem Umsatzrückgang von –28,6 % im April 2020 konnten wir durch verantwortungsbewusstes Vorgehen, hohen Einsatz und Flexibilität der gesamten Belegschaft Monat für Monat stetig aufholen und ein gutes Geschäftsjahr in der ebm-papst Gruppe erzielen.“

Vorausschauendes Corona-Management

ebm-papst habe sich bereits im Januar 2020 mit weitreichenden Maßnahmen der Corona-Pandemie gestellt, beispielsweise mit Hygieneregeln, Teststrategien und mobilem Arbeiten. Mit der staatlichen Freigabe für das betriebliche Impfen Anfang Juni 2021 habe ebm-papst seiner Belegschaft an den deutschen Standorten ein Impfangebot gemacht. Während der gesamten Pandemie wurde die Belieferung systemrelevanter Bereiche der Medizintechnik, Lebensmittelindustrie, Krankenhäuser und Rechenzentren immer aufrechterhalten, führt das Unternehmen aus.

Druck auf Lieferketten

Fragile Lieferketten zu Beginn der Pandemie hätten von ebm-papst höchste Flexibilität abgefordert. Die Auswirkungen konnten den Angaben zufolge unter anderem durch langfristige Verträge mit etablierten Lieferanten sowie durch die Internationalisierungsstrategie „local for local“ und dem damit verbundenen Ausbau lokaler Produktionskapazitäten in China, USA und Europa geringgehalten werden.

„Die aktuell starke weltweite Nachfragesituation und die Verknappung an Rohstoffen, Vormaterialien sowie Bauteilen insbesondere im Elektronikbereich trifft auch ebm-papst. „Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt und wir setzen unter enormer Kraftanstrengung alles daran, unsere Kunden wie gewohnt zu bedienen“, bekräftigt Thomas Wagner, stellvertretender Vorsitzender und zukünftiger CEO der ebm-papst-Gruppe.

Thomas Wagner, stellvertretender Vorsitzender und zukünftiger CEO der ebm-papst Gruppe.

Foto: Marie Louisa Summer für ebm-papst

Höchste Investitionen der Unternehmensgeschichte geplant

Mit den höchsten Netto-Investitionen der Unternehmensgeschichte von 182,7 Mio. Euro (Vorjahr: 108 Mio. Euro / +69,1 %) reagiert ebm-papst auf die weltweit steigende Nachfrage nach seinen Ventilatoren und Motoren. In Johnson City, am US-Standort, startet im Sommer der Bau eines neuen Produktionswerkes. Durch einen Erweiterungsbau in Xi‘an (China) werde die Kapazität für das stark wachsende Geschäft in Asien weiter erhöht. In Deutschland investiert ebm-papst in drei neue Forschungs- und Entwicklungsgebäude und in Italien erfolgt ein kompletter Produktionsneubau für Schutzgitter, so das Unternehmen.

Digitalstrategie trägt Früchte

Die mit ebm-papst neo angeschobene Digitalisierungsstrategie trägt Früchte, heißt es weiter. Hans Peter Fuchs, Gruppengeschäftsführer Finanzen und Controlling dazu: „Wir haben mit unserem Start-up in Dortmund und den dort verankerten internationalen Beteiligungen wichtige Projekte gewinnen können. Besonders auf dem Gebiet der Analyse und Regelung der „Luftqualität“, ein spürbarer Megatrend, der langfristig aufgrund von Klimawandel und Urbanisierung auch in der Zeit nach Corona Bestand haben wird.“

Hans Peter Fuchs, Gruppengeschäftsführer Finanzen und Controlling.

Foto: Marie Louisa Summer für ebm-papst

Strategie, Ziele und Schwerpunktthema

Mit seiner neuen, marktorientierten Unternehmensstrategie move26 will das Unternehmen bis 2026 einen Umsatz von 2,6 Mrd. Euro erreichen und richte sich damit für weiteres langfristiges Wachstum aus. move26 baue auf der „one ebm-papst“ Strategie auf, mit der ebm-papst in den vergangenen drei Jahren interne Strukturen optimiert, Synergien gehoben und sich zu einer starken Unternehmensgruppe geformt habe. Mit move26 werde man sich neben der Fokussierung auf das Kerngeschäft insbesondere auf Systemlösungen, digitale Lösungen und neue Geschäftsmodelle konzentrieren.

Für das aktuelle Geschäftsjahr (2021/2022) plant der Ventilatorspezialist mit leicht steigender Belegschaft und einem bereinigten Umsatzzuwachs von 4,7 % auf 2,179 Mrd. Euro, heißt es weiter. Für den Bereich Forschung und Entwicklung werde das Unternehmen ^^bereinigt 126,2 Mio. Euro bereitstellen, unter anderem für die Weiterentwicklung auf den Gebieten Aerodynamik/Akustik, Digitalisierung und Material- und Fertigungsinnovation.

Beim Thema Klimaschutz geht ebm-papst nach eigenen Angaben erneut voran. Ab 2030 werde sich ebm-papst in seinen europäische Produktion ausschließlich auf energiesparende EC-Ventilatoren und Motoren konzentrieren.

Thomas Nürnberger, seit April 2021 Gruppengeschäftsführer Vertrieb und Marketing.

Foto: Marie Louisa Summer für ebm-papst

Thomas Nürnberger, seit April 2021 Gruppengeschäftsführer Vertrieb und Marketing bei ebm-papst dazu: „Wir haben als Pionier den weltweiten Markt für elektronisch geregelte EC-Ventilatoren bereitet und entwickelt. Die Technologie ist fest etabliert und wir setzen nun erneut ein klares Signal für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz.“ Dies zeige ebm-papst auch mit Lösungen für die E-Mobility sowie durch Projekte im Bereich Heiztechnik mit Wasserstoff.