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Heizungswechsel 25.06.2025, 12:05 Uhr

Wärmepumpe mit Photovoltaik im Trend

Eine aktuelle Befragung belegt: 61 Prozent der Deutschen würden ihre bestehende Heizung am liebsten durch eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage ersetzen. Für eine Beratung zu dem Thema vertrauen fast drei Viertel dem lokalen Fachhandwerk.

Foto: BWP

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Im ersten Quartal lag der Anteil von Wärmepumpen am gesamten deutschen Heizungsmarkt mit 42 Prozent so hoch wie nie. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat ein Plus von 35 Prozent gegenüber dem schwachen Jahr 2023 errechnet. In absoluten Zahlen wurden in Q1 62.000 Einheiten abgesetzt (58.000 Luft-Wasser-Wärmepumpen, 3.500 Sole-Wasser-Wärmepumpen und 500 Wasser-Wasser-Wärmepumpen beziehungsweise sonstige Varianten). Beim Hersteller Stiebel Eltron freute man sich angesichts dieser Entwicklung über eine „Trendwende beim Verbraucherverhalten“. Abgezeichnet habe sich das bereits im vergangenen Jahr. Laut einer repräsentativen Umfrage, die ein Marktforschungsinstitut im Auftrag des Holzmindener Unternehmens durchgeführt hatte, lehnen 70 Prozent der Kunden eine Ölheizung und 60 Prozent den Einbau eines Gas-Wärmeerzeugers ab. Für den „Energie-Trendmonitor Deutschland 2025“ hatten die Analysten im Auftrag von Stiebel Eltron bevölkerungsrepräsentativ 1.000 Bürgerinnen und Bürger zu verschiedenen Themen rund um die Energiewende befragt. Ein weiteres Ergebnis: Die Mehrheit der Befragten möchte auf Wärmepumpe und Photovoltaik umsteigen, 74 Prozent vertrauen dabei auf die Beratung durch das lokale Fachhandwerk.

Umfrage belegt: Hohe Zufriedenheit bei Wärmepumpenbesitzern

„Die Verbraucher wollen raus aus fossilen Heiztechniken und profitieren dabei von einer hohen Qualität sowohl bei der Installation durch das deutsche Fachhandwerk als auch bei den Wärmepumpen. Beides wird durch die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) exzellent gefördert“, so Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP). Dass die Kunden in großer Zahl mit der Qualität der installierten Wärmepumpen zufrieden sind, zeigt eine Umfrage des Meinungs- und Marktforschungsinstitutes Forsa: „Besitzer von Wärmepumpen, die ihre Öl- oder Gasheizung ersetzt haben, weisen insgesamt eine sehr hohe Zufriedenheit mit ihren Geräten auf“, so Forsa-Geschäftsführer Thorsten Thierhoff. Das Institut hat 794 Hausbesitzer befragt, die sich beim letzten Heizungstausch im Gebäudebestand für eine Wärmepumpe entschieden haben. Davon sind 67 Prozent mit dem Betrieb ihrer Wärmepumpe sehr zufrieden, 29 Prozent eher zufrieden. Nur zwei Prozent seien unzufrieden, so Thierhoff. Positiv bewertet werden von 96 Prozent der Befragten die Funktion und der Komfort ihrer Wärmepumpe, 92 Prozent sind zufrieden mit den niedrigen Schallpegeln und 84 Prozent schätzen besonders die niedrigen Betriebskosten ihrer Anlage.

Industrie und Handwerk sind vorbereitet

„Im Zuge der befürchteten Gasmangellage in Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine sind viele der befragten Verbraucher in den vergangenen Jahren sehr kurzfristig auf eine Wärmepumpe umgestiegen, häufig auch mit einem kurzen Planungsvorlauf. Angesichts dessen sind das überzeugende Zahlen“, resümiert Sabel. Auch hinsichtlich der Kapazitäten von Industrie und Handwerk habe es in den vergangenen Monaten keine Engpässe mehr gegeben. Sabel: „Industrie und Handwerk haben auf die stark gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen reagiert und die Kapazitäten für Herstellung und Installation insbesondere für Bestandsgebäude ausgebaut.“

Konfigurator bereitet lokale Umsetzung vor

Auch bei Stiebel Eltron hat man sich auf die veränderten Marktbedingungen eingestellt. So bietet der Wärmepumpenhersteller Endkunden, die über eine neue Heiztechnik mit oder ohne Photovoltaikanlage nachdenken, eine einfache Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert zu informieren: „Über ein entsprechendes Tool auf unserer Homepage bekommt man nicht nur in wenigen Minuten die für das eigene Gebäude passende neue Heizungsanlage konfiguriert, sondern auch direkt die passende PV-Anlage nebst Stromspeicher und Wallbox für das Elektroauto. Anschließend erhält man auf Wunsch ein Komplettangebot eines Fachhandwerkers aus der Region“, erläutert Frank Röder, Leiter der Planungsabteilung des Unternehmens. Ob man sich nur für eine neue Heizungsanlage und eine PV-Anlage mit oder ohne Stromspeicher oder das Gesamtpaket inklusive Wallbox interessiert, spiele keine Rolle.

Nach der Konfiguration auf der Homepage komme das Angebot von einem lokalen Fachhandwerker. „Er ist Vertragspartner und Ansprechpartner für alle Fragen und natürlich wird er die Anlage dann auch installieren“, so Röder. Der Vorteil: Der lokale SHK- oder Elektrofachhandwerker ist auch nach der Installation und Inbetriebnahme vor Ort präsent und kann im Bedarfsfall Fragen beantworten, die Anlage warten und bei Problemen schnell und unkompliziert weiterhelfen.

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Von Siebel Eltron / BWP / Marc Daniel Schmelzer