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Umweltschutz 16.10.2025, 15:13 Uhr

Neuer Lancet Countdown zu Plastik und Gesundheit

Plastikverschmutzung und Kunststoffbelastung stellen eine wachsende Gefahr für die Gesundheit von Menschen, Tieren und das Ökosystem Erde dar. Daher haben Forscherinnen und Forscher – unter anderem von der Universität Heidelberg  im August 2025 in der Schweiz den neuen „Lancet Countdown on Health and Plastics“ vorgestellt.

Plastik im Meer

Plastik im Meer ist ein großes Problem, eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es noch gravierender ist, als bislang gedacht.

Foto: PantherMedia / sablin

Die internationale Forschungskollaboration soll die globale Belastung mit Plastikmüll, ihre Folgen sowie Maßnahmen dagegen dokumentieren. Schätzungsweise acht Milliarden Tonnen Plastikmüll verschmutzen mittlerweile den Planeten.

Plastik verschmutzt Luft und Gewässer gleichermaßen

Gleichzeitig steigt die Plastikproduktion weiter an, die massiv zum Klimawandel beiträgt, da sie ist für mehr Treibhausgas-Emissionen verantwortlich ist als z. B. der gesamte Staat Brasilien. Mikro- und Nano-Partikel sowie zahlreiche Kunststoffchemikalien finden sich selbst in entlegenen Winkeln der Erde – ebenso wie in den Körpern von Meeres- und Landlebewesen und von Menschen.

Kunststoffbelastung verursacht Tod und Krankheit

Der Lancet-Beitrag zeigt auf, wie diese Kunststoffbelastung zu Krankheiten und Todesfällen von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter führt, und dokumentiert, dass zahlreiche gefährdete Bevölkerungsgruppen unverhältnismäßig stark belastet sind. Das Expertenteam verweist zudem auf große Informationslücken: So wurden 75 % aller in Kunststoff enthaltenen Chemikalien nie auf ihre Sicherheit überprüft. Um Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung von Plastik zu diskutieren, trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen in Genf. Ziel der Vereinten Nationen ist ein globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung. Mit der Vorstellung des „Lancet Countdown on Health and Plastics“ wollen die beteiligten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Global Health, Umweltwissenschaften, Chemie und Politik diese Verhandlungen unterstützen. Sie schauen etwa auf das Zusammenwirken von Plastikverschmutzung mit anderen globalen Bedrohungen für die Gesundheit, etwa durch Mücken übertragene Krankheiten und antimikrobielle Resistenz. Für den ersten „Lancet Countdown on Health and Plastics“-Report werden wissenschaftlich aussagekräftige und regional repräsentative Indikatoren für vier Bereiche (Plastikherstellung, Exposition, gesundheitliche Folgen sowie Interventionen und Engagement) identifiziert.

 

Von www.uni-heidelberg.de