Strabag erzielt bisher bestes Ergebnis
Strabag blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück und erzielt einen Rekordauftragsbestand in Höhe von über 25 Milliarden Euro. Herausforderungen im Hochbau konnten durch den Infrastrukturbereich mehr als ausgeglichen werden. Letzterer macht mehr als 50 Prozent der Gesamtleistung aus, die mit 19,2 Milliarden Euro leicht über Vorjahresniveau liegt.

Bilanzpressekonferenz Strabag: v.l.n.r.: Konzernsprecherin Marianne Jakl, CEO und Vorstandsvorsitzender Stefan Krachtowill, Finanzvorstand Christian Harder
Mit einer um einen Prozent gesteigerten Leistung von 19,2 Milliarden Euro, einem um acht Prozent gesteigerten Auftragsbestand in Höhe von 25 Milliarden Euro (davon allein in Deutschland circa 11 bis 12 Milliarden Euro), einem Eigenkapital von über 5 Milliarden Euro und einer Eigenkapitalquote von über 30 Prozent, sowie einer Steigerung des EBITDA auf 1,6 Milliarden Euro zeigten sich der neue CEO und Vorstandsvorsitzende Stefan Kratochwill und Finanzvorstand Christian Harder sehr zufrieden. Krachtowill kommentierte: „Auch 2024 haben wir unsere wirtschaftliche Stärke unter Beweis gestellt – in einem Jahr mit Rückenwind aus dem Infrastrukturbereich und Gegenwind im Hochbau. In Zahlen bedeutet das nicht weniger als das bislang beste Ergebnis unserer Geschichte. Ein Rekordauftragsbestand mit wegweisenden Projekten in Bereichen wie Infrastruktur, Energie und High-Tech-Produktionen – etwa in der Halbleiterindustrie – schafft eine vielversprechende Basis für die Zukunft.“ So wird für 2025 sogar eine Leistung von 21 Milliarden Euro erwartet. Auch die Anhebung des Ratings auf BBB+, stabil durch die Ratingagentur S+P wurde als großer Erfolg vermeldet. Damit gehöre Strabag zu den bestbewerteten Baufirmen Europas. Kratochwill schlug schließlich eine Dividende von 2,50 Euro je Aktie vor. Im vergangenen Jahr habe diese noch bei 2,20 Euro gelegen.
Innovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Den Erfolg wertete der CEO als persönlichen Verdienst seines Vorgängers Klemens Haselsteiner, der im Januar überraschend verstorben war und für den Ökonomie und Ökologie stets unwiderruflich zusammengehörten. Krachtowill persönlich sei es wichtig, optimistisch und zukunftsweisend zu bleiben und auch weiterhin auf Innovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu setzen. So werde Strabag noch in diesem Jahr seine Nachhaltigkeitsziele schärfen.
Strategie 2030
Klemens Haselsteiner hatte bis zuletzt an der Strategie 2030 gearbeitet. Diese sah unter anderem die Akquisition der australischen Georgio Group im ersten Quartal 2025 vor, die laut Krachtowill bereits erfolgreich abgeschlossen werden konnte und mit der sich der Anteil des außereuropäischen Geschäfts nahezu verdoppeln soll. Daneben soll die TGA-Kompetenz unter dem Dach des Immobiliendienstleisters Strabag Property and Facility Services gebündelt werden. Drittens soll verstärkt im Bereich Energiewende gebaut werden: So gehört der Ausbau der Wasser- und der Energieinfrastruktur nun zum neuen Unternehmensbereich Pipelines and Smart Cities.
Blick nach Deutschland
Als wichtige Projekte in Deutschland nannte Krachtowill die Bauarbeiten zu SuedLink und zu SuedOstLink sowie den Ersatzneubau der Schleuse Kriegenbrunn am Main-Donau-Kanal bei Erlangen. Das Infrastrukturpaket in Deutschland wertete er als wichtigen Schritt, es müsse jedoch von beschleunigten Planungs- und Genehmigungsprozessen flankiert werden, um seine volle Wirkung zu entfalten. Mit ersten Auswirken werde frühestens im Jahr 2026, eher in 2027, 2028 gerechnet. Entsprechende Kapazitäten hierfür seien durch eine gute eigene Ausbildung in Deutschland und Österreich sowie durch Übernahmen vorhanden.
Nachhaltig in die Zukunft
Marco Xaver Bornschlegl stellte schließlich die Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns vor. Diese wurde in ihrer ersten Version 2021 veröffentlicht. 2022 wurde das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 darin verankert, entsprechende Maßnahmen wurden im Jahr 2023 in der Konzernstrategie formuliert. 2025 erfuhr die Nachhaltigkeitsstrategie schließlich ein Update: Das Dekarbonisierungsziel wurde hierin um die Kreislaufwirtschaft und die Biodiversität ergänzt, außerdem wurden die Themen Social und Governance darin aufgenommen.