Wahrzeichen von Aarhus beherbergt Europas größtes öffentliches automatisiertes Parksystem
Auch zehn Jahre nach seiner Eröffnung bleibt das vollautomatische Parksystem im Untergrund des DOKK1-Gebäudes in Aarhus ein Maßstab für effiziente Infrastruktur. Mit 972 Stellplätzen und bis zu 2 000 Parkvorgängen pro Tag ist die Anlage laut dem Anbieter Lödige Industries das größte System dieser Art in Europa und damit weiterhin Vorzeigeprojekt für platzsparende, nachhaltige Mobilität.

Das architektonisch herausragende Gebäude wurde vom Architekturbüro Schmidt Hammer Lassen entworfen.
Foto: Lödige Industries
Das vollautomatische Parksystem wurde von Lödige Industries im Auftrag von Realdania, einer privaten dänischen Vereinigung für lebenswertes Bauen, umgesetzt und zählt zu den zentralen Elementen der ambitionierten Neugestaltung des ehemaligen Industriehafens von Aarhus. Wie es in einer aktuellen Meldung weiter heißt, ist DOKK1 heute ein pulsierender urbaner Knotenpunkt, der Skandinaviens größte Bibliothek, städtische Einrichtungen, Veranstaltungsflächen und mehr beherbergt. In dem unterirdischen Parksystem habe man bislang mehr als 2,5 Millionen Parkvorgänge abgeschlossen.
Nahtlos eingefügt
Marie Østergård, Bibliotheksdirektorin der Stadtbibliothek Aarhus, zum neuen Parksystem: „Seine hohe Verfügbarkeit, effiziente Raumnutzung und innovative Technologie passen perfekt zur Vision von DOKK1 als zukunftsweisendes Bürgerzentrum – offen, zugänglich und nahtlos eingefügt in das städtische Leben.“

Unter dem Gebäude verbirgt sich das größte öffentliche automatische Parksystem Europas.
Foto: Lödige Industries
Innovative Technologie im Untergrund des architektonischen Wahrzeichens
Wie das Unternehmen Lödige Industries mitteilt, basiert die Lösung auf einer automatisierten Parktechnologie für große Anlagen, die ohne Paletten auskommt und daher einen besonders schnellen und reibungslosen Betrieb ermöglicht. Nutzerinnen und Nutzer parken lediglich in einer von 20 ebenerdigen Übergabekabinen, von dort aus läuft der Prozess vollständig automatisiert ab: Das Fahrzeug wird abgesenkt, gescannt und mittels Aufzügen und Transportrobotern auf drei unterirdischen Ebenen optimal eingelagert. Das System ist für unterschiedlichste Fahrzeuggrößen geeignet, einschließlich Elektrofahrzeugen, und damit für zukünftige Anforderungen gerüstet.
Bereitstellung in 62 Sekunden
Dank einer intelligenten Software beträgt die durchschnittliche Bereitstellungszeit nur 62 Sekunden, wobei das Parksystem Benutzermuster erkennt und in Echtzeit analysiert, um die Effizienz zu maximieren. In zehn Jahren Dauerbetrieb – ohne einen Tag Stillstand – konnte eine Verfügbarkeitsrate von 99,5 % erreicht werden. Philippe De Backer, CEO von Lödige Industries: „Von der Konzeption bis zur Fertigstellung war DOKK1 ein wegweisender Schritt für unser Unternehmen. Es war seinerzeit unser größtes und komplexestes Parksystem überhaupt und hat uns in den Bereichen Design, Fertigung und Softwareentwicklung zu neuen Höchstleistungen geführt.“

Die Anlage verfügt über 972 Stellplätze, täglich erfolgen bis zu 2 000 Parkvorgänge.
Foto: Lödige Industries
Gebaut für die Zukunft
Dem Projekt ging ein fünfjähriger Entwicklungsprozess voraus, der 2010 begann. Die Anlage wurde auf Tausenden von Betonpfählen errichtet und etwa 900 mm über dem Meeresboden angehoben, um dem steigenden Meeresspiegel langfristig Rechnung zu tragen.
Langfristiger Servicevertrag inklusive
Bereits vor der Bauphase wurden die für die Einfahrt notwendigen Wendekreise mit Seniorinnen und Senioren getestet. Die Vision der Stadt, ein angenehmes Parkerlebnis zu schaffen – so leicht wie shoppen gehen – wurde verwirklicht und begeistert bis heute Erstbesucher und Dauernutzer gleichermaßen wie es in der Meldung heißt. Im Rahmen eines über 30 Jahre umfassenden Service- und Wartungsvertrags betreut Lödige Industries das DOKK1-Parksystem mit einem Remote-Monitoring, vorausschauender Wartung und einem Techniker vor Ort und gewährleistet so auch künftig dessen Verfügbarkeit und Effizienz.
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