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Worauf es beim Holzbau ankommt 19.09.2025, 00:00 Uhr

Qualität beim Bauen mit Holz sichern

Die Holzbauquote in Deutschland steigt. Dabei findet Holz als Baustoff seinen Einsatzort zunehmend auch in größeren und mehrgeschossigen Bauprojekten. Um schadensfrei zu planen, spielt die Qualitätssicherung eine wichtige Rolle. Die Planungsgesellschaft Plansite integral design & engineering bietet diese als Leistungsbereich an. Zudem optimiert Plansite Projekte unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten.

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Eine durchdachte Vorfertigung im Werk verringert später vor Ort Lärmemissionen und Montagezeiten.

Foto: Brüninghoff

Die bundesweite Holzbauquote zu genehmigten Gebäuden mit überwiegendem Holzanteil steigt. Laut Lagebericht Zimmerer/Holzbau 2025 vom Zimmerer- und Holzbaugewerbe lag diese bei Neubauten im Jahr 2024 bei 24,1 Prozent, bei Nichtwohngebäuden bei 25,4 Prozent. Dabei sind es neben Ein- und Mehrfamilienhäusern auch immer häufiger Modernisierungen und Sanierungen sowie Großprojekte, bei denen auf Holz gesetzt wird. Denn das Baumaterial ist für vielfältige Anforderungen nutzbar.

Die ausführliche Dokumentation über BIM hilft, die Sanierbarkeit zu einem späteren Zeitpunkt zu beurteilen.

Foto: Brüninghoff

Materialeigenschaften prüfen

Bei der umfassenden Holzbauplanung, welche die spezifischen Materialeigenschaften beispielsweise der statischen und bauphysikalischen Aspekte berücksichtigt, stellt auch die Qualitätssicherung im Holzbau einen wichtigen Faktor dar. Diese trägt zu einem erfolgreichen Planungs- und Projektablauf für Bauherren, Auftraggeber und Investoren bei. Mit Erfahrungsschatz und Materialkompetenz steht die Planungsgesellschaft Plansite, eine Tochter der Brüninghoff Group, hier Projektbeteiligten zur Seite und dies inzwischen auch in komplexen Projekten wie dem Timber Office in Hamburg (wir berichteten in der März-Ausgabe 2024) – in kurzer Zeit erbaut, mit hohem Holzanteil, in innerstädtischer Lage.

Mit einem durchdachten Logistik-Konzept schreitet nicht nur das Projekt schneller voran, auch das Material ist weniger der Witterung ausgesetzt.

Foto: Brüninghoff

Materialien sorgfältig auswählen

Bauherren verstehen immer häufiger wie wichtig es ist, Holzbaukompetenz bei der Vorfertigung und bei Planungsleistungen wie dem Witterungsschutz frühzeitig einzubinden. Während die Fachplanung Holzbau in der Regel erst in Leistungsphase fünf angesiedelt ist, beginnen Beratung und Qualitätssicherung bereits in Leistungsphase zwei. Neben Grundlagenanalysen wird in der Vorplanung des Bauprojekts ein erstes Planungskonzept erstellt, welches auch die Materialauswahl der Primärkonstruktion und der thermischen Hülle umfasst. Hier gilt es, die Inhalte in Hinblick auf die holzbauspezifischen Anforderungen mit den beteiligten Fachplanerinnen und -planern abzustimmen. Verfügen diese nicht über die erforderliche Holzbaukompetenz, sollten Sachverständige oder Holzbaufachplaner hinzugezogen werden, welche die spezifischen Aspekte direkt berücksichtigen, Unstimmigkeiten rechtzeitig erkennen und die Qualität des Projekts sicherstellen.

Holz kann – sowohl in Reinform, als auch hybrid – für vielfältige Projektanforderungen zum Einsatz kommen. Ein früher Einstieg der Qualitätssicherung ermöglicht langfristige Projekterfolge.

Foto: Brüninghoff

Vorfertigen und effizienter Bauen

Wichtig beim Holzbau ist – neben der Qualität des Materials – auch das Thema Vorfertigung. Denn ein hoher Vorfertigungsgrad verkürzt die Bauzeit und sorgt für eine höhere Qualität, da witterungsunabhängig gefertigt wird. Auch sorgen durchdachte Elementierungskonzepte und hohe Wiederholungszahlen für Wirtschaftlichkeit. Die kürzeren Montagezeiten vor Ort führen zu geringerer Geräuschbelästigung für Anwohnerinnen und Anwohner sowie weniger Sperrungen und Verkehrseinschränkungen rund um die Baustelle. Ein durchdachtes Elementierungskonzept ist also entscheidend, damit Vorfertigung, Witterungsschutz und Logistik und Baustellenplanung reibungslos ablaufen und Projekte zügig und wirtschaftlich voranschreiten. Auch Anforderungen hinsichtlich des Grundstücks, der Konstruktion und des Baurechts sollten möglichst früh berücksichtigt werden. Und das gilt nicht nur für Neubauten. Bei Bestandsobjekten entscheiden häufig technische und wirtschaftliche Untersuchungen über die Eignung des Objekts für eine serielle Sanierung.

Nicht immer scheint die Sonne auf der Baustelle – umso wichtiger ist es bei der Arbeit mit Holz, den Witterungsschutz bereits in die Planungen mitzudenken.

Foto: Brüninghoff

Planung, Konstruktion und bauphysikalische Aspekte prüfen und absichern

Aspekte zur Bauplanung, Konstruktion, Bauphysik sowie organisatorischen Maßnahmen rund um das Bauen mit Holz in tragender und nicht tragender Ausführung sollten einer besonderen Prüfung unterzogen werden. Insbesondere der konstruktive Holzschutz unter Einbezug äußerer Witterungseinflüsse und weiterer Aspekte wie dem Nutzungszweck der Räumlichkeiten und damit einhergehenden Auffeuchtungsrisiken sollten betrachtet werden. Sachverständig von Plansite prüfen die Bauplanung und Ausführung sowie die hierfür relevanten bauphysikalischen Aspekte wie Luftdichtheit, Feuchte-, Wärme-, Brand- und Schallschutz. Auch die Integration haustechnischer Installationen und logistische Aspekte wie der Witterungsschutz werden begutachtet.

Holz ist längst nicht mehr ein Material, welches lediglich in Ein- und Mehrfamilienhäusern Anklang findet. Auch bei Großprojekten wie Bürogebäuden zeichnet sich das Material durch seine positiven Eigenschaften aus.

Foto: Brüninghoff

Materialverbrauch minimieren, Sanierbarkeit und Wiederverwendbarkeit im BIM abbilden

Eine frühzeitige Qualitätssicherung im Holzbau reduziert die Gefahr aufwendiger Umplanungen, späterer Schäden und teurer Reparaturen frühzeitig, was letztlich unerwartete Kosten und Zeitverzug vermeidet. Gleichzeitig wird die Planung auf geltende Normen und Standards ausgerichtet – auch auf eine eventuell angestrebte Gebäudezertifizierung. Mit einem minimierten Materialverbrauch können Projekte außerdem effizienter und ressourcenschonender gestaltet werden. Zudem ist das Thema der späteren Sanierbarkeit des Gebäudes wichtig – hier kann zum Beispiel die Trennung von Primärkonstruktion und thermischer Gebäudehülle sinnvoll sein, da die Primärkonstruktion den Anforderungen eines Gebäudes meist länger Stand hält als denen an die thermische Hülle. Weiter fließen hier Aspekte der Wiederverwendbarkeit und Kreislauffähigkeit ein. Grundlage hierzu schafft eine umfassende Dokumentation mittels BIM und zugleich der Fokus auf zerlegbare Konstruktionen. Eine umfassende Beratung mit entsprechender Qualitätssicherung stellt bereits in den Anfängen des Projekts die Vereinbarkeit gewünschter Projektdetails wie der Sanierbarkeit und Finanzierung sicher.

Für das Timber Office galt es, früh die innerstädtische Lage mit wenig Lagermöglichkeit für die Bauelemente in der Logistik- und Montageplanung zu berücksichtigen und anhand der digitalen Bauteildaten durch Simulationen zu optimieren.

Foto: Brüninghoff

Förderung beantragen

Denn für die Finanzierung von Bauprojekten kann die Qualitätssicherung Holzbau eine wichtige Voraussetzung sein. Dies ist beispielsweise bei der Investitions- und Förderbank Hamburg (IFB) der Fall. Um hier eine Förderung zu erhalten, ist ein Sachverständiger Qualitätssicherung Holzbau nötig. Von Plansite übernimmt Senior Engineer Thomas Ottogreen diese Aufgabe. So ist er auch bei der IFB gelistet und kann die Betreuung von Projekten im Rahmen der Förderprogramme übernehmen.

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Von Von Plansite / Melanie Schulz