Fußgängerbrücke aus CO2-reduziertem und wetterfestem Stahl
Die Stadt Hückelhoven hat jetzt bei einem öffentlichen Bauprojekt erfolgreich Nachhaltigkeitsvorgaben gesetzt. Die Planungsbüros Werner Sobek und Doser Kempen Krause griffen diese auf und entwarfen und optimierten eine Fußgängerbrücke aus wetterfestem Stahl. Der Stahlkonzern ArcelorMittal liefert hierzu das XCarb-Grobblech mit rund 60 Prozent weniger CO2-Emissionen.
Nachhaltige Brücke für ehemaliges Zechengelände. Grafik: Werner Sobek
Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Sophia Jacoba – diese galt bis zur Aufgabe des Betriebs im Jahr 1997 als modernste Steinkohlenzeche Europas – im nordrhein-westfälischen Hückelhoven entsteht ein generationsübergreifender Park, der Menschen durch Spiel, Sport und Erholung zusammenbringen soll. Eine neue Fußgängerbrücke verbindet darin die Millicher Halde mit dem Schacht 3 der ehemaligen Zeche.
Außen wetterfest mit rotbrauner Patina
Die bereits aus der Ferne sichtbare Brücke ist als semi-integrales, vierfeldriges Bauwerk konzipiert. Durch ihre Formensprache und Materialität knüpft sie an die umgebende Bebauung an. Beim Überbau und den filigranen Stützen kommt wetterfester Stahl zum Einsatz, der durch seine charakteristische rotbraune Patina an die Geschichte der alten Zeche erinnert.
Innen klimaschonend mit CO2-reduziertem Stahl
Durch die Verwendung des CO2-reduzierten Stahls „XCarb – Recycelt und erneuerbar hergestellt” von ArcelorMittal konnten allein bei der Herstellung der erforderlichen Grobbleche rund 460 t CO2-Emissionen eingespart werden, heißt es in einer aktuellen Meldung. Erreicht wurde dies durch einen hohen Schrottanteil einerseits und die Verwendung von 100-prozentig erneuerbarer Energie im Elektrolichtbogenofenverfahren andererseits. So konnten die CO2-Emissionen im Vergleich zur herkömmlichen Hochofenproduktion um mehr als 60 % reduziert werden.
Verbindlich nachhaltig
Die in der öffentlichen Ausschreibung festgelegten Nachhaltigkeitskriterien machen die Brücke zu einem Vorzeigeprojekt, denn sie ist das erste Bauwerk dieser Art, für das Nachhaltigkeitskriterien verbindlich gelten.
Die Büros Werner Sobek und Doser Kempen Krause Ingenieure machen es möglich
Das Planungsbüro Werner Sobek hat in enger Zusammenarbeit mit Doser Kempen Krause Ingenieure die von der Stadt vorgegebenen Nachhaltigkeitskriterien in die Planung des Bauvorhabens integriert. Die Fertigstellung der Brücke ist für 2026 geplant. Der emissionsarme Stahl, der von ArcelorMittal hergestellt wurde, wird von UnionStahl verarbeitet und vom Stahlbauunternehmen Trepels vor Ort montiert. Insgesamt werden rund 300 t Stahl für die neue Brücke verwendet.
An einem Strang ziehen
Bernd Jansen, Bürgermeister von Hückelhoven, setzte den Rahmen: „Bei diesem Projekt auf dem ehemaligen Zechengelände war es uns wichtig, von Anfang an nachhaltig zu planen.“ Deshalb habe die Stadt die Kriterien direkt in der Ausschreibung festgelegt und leiste so einen sichtbaren Beitrag zum Umweltschutz, Jansen spricht von einem Vorzeigeprojekt für Hückelhoven. Aufgegriffen hat diese das Büro Werner Sobek. Andreas Malcher, Projektleiter bei der Werner Sobek AG, sagt: „Wir haben den Materialverbrauch im Entwurf durch strukturelle Optimierungen auf das absolute Minimum reduziert. Die enge Zusammenarbeit mit dem Bauherrn ermöglichte es uns darüber hinaus, den Einsatz von CO2-reduziertem Stahl in der Ausschreibung zu verankern, sodass wir die mit dem Bauwerk verbundenen Emissionen auch auf diesem Weg minimieren können.“ Und auch die Stahlindustrie lieferte einen wichtigen Beitrag. Sebastian Witthaus, Vertriebsleiter bei ArcelorMittal Commercial Germany, fügt hinzu: „Dank der klaren Vorgaben der Stadtverwaltung und der engen Zusammenarbeit mit Werner Sobek, UnionStahl und Trepels beweist die Brücke in Hückelhoven, dass nachhaltigkeitsorientierte Projekte möglich und realisierbar sind.“ Gleichzeitig wünscht sich das Unternehmen mehr solcher Projekte, damit sich der Markt für CO2-reduzierte Materialien weiter positiv entwickeln kann.
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