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Casa Biguá 08.09.2025, 00:00 Uhr

Eines der ersten Passivhäuser in Argentinien

Das Casa Biguá ist eines der ersten passivhauszertifizierten Wohnhäuser in Argentinien. Zeitgemäße Baukonzepte und eine moderne Interpretation traditioneller Bauweisen schaffen hier ein Gebäude, das mit der natürlichen Umgebung im Einklang steht.

Das Casa Biguá wurde als Wochenendhaus auf einer Insel im Tigre-Delta bei Buenos Aires gebaut. Die Holzbauweise erlaubt eine offene und leichte Konstruktion in der sumpfigen Landschaft direkt am Fluss. Foto: Leonardo Finotti/Schüco International

Das Casa Biguá wurde als Wochenendhaus auf einer Insel im Tigre-Delta bei Buenos Aires gebaut. Die Holzbauweise erlaubt eine offene und leichte Konstruktion in der sumpfigen Landschaft direkt am Fluss.

Foto: Leonardo Finotti/Schüco International

Das Wochenendhaus der Eheleute Heidenreich liegt von Buenos Aires aus nur eine einstündige Bootsfahrt durch die schmalen Windungen des Paraná-Flusses entfernt auf einer kleinen Insel im Paraná-Delta. Kein Problem für den segel- und bootsbegeisterten IT-Unternehmer. Nicht ganz unproblematisch war allerdings die Idee, auf dem sumpfigen Gelände ein Haus zu bauen.

Amphibisches, vorgefertigtes Bauen

Das Architekturbüro MAPA entwickelte dafür das Konzept eines Amphibienhauses: Der Begriff ist aus dem Tierreich entlehnt und beschreibt eine Bauweise, die an ansteigende und fallende Wasserstände angepasst ist. Beim Casa Biguá heben Holzbinder das Haus 2 m über den Boden, um es vor den periodischen Überschwemmungen im Paraná-Delta zu schützen. Auch das sich über der Bodenplatte erhebende Gebäude ist eine leichte Holzkonstruktion – angepasst an die traditionelle Bauweise auf den Inseln des Deltas. Das Haus wurde aus vorgefertigten Elementen errichtet, die mit kleinen Booten transportiert werden konnten.

Passives bauen

Als drittes Element kam die Passivhausbauweise dazu. Angesichts von häufigen Stromausfällen und dem feuchten Klima in der Region überzeugten der geringe Stromverbrauch und die gute Luftqualität die Bauherren, die sich in Chile über das Passivhaus-Konzept informiert hatten. Für die fachliche Beratung konnten sie den argentinischen Architekten Pedro Reyna gewinnen, einen akkreditierten Passivhaus-Planer, dem es zusammen mit dem Bauleiter Joaquín Berdés gelang, das ungewöhnliche Bauprojekt an die hohen Anforderungen des Passivhaus-Instituts anzupassen.

Die Konstruktion steht auf Holzbinderstützen, um sie vor den periodisch auftretenden Überschwemmungen zu schützen. Großzügige Holztreppen mit breiten Podesten führen zum Bootsanleger und in das Innere der Insel.

Foto: Leonardo Finotti/Schüco International

Haus im Haus

Das Gebäude ist mit 400 m2 Grundfläche sehr groß und wirkt durch seine besondere Konstruktion luftig und leicht, dem Klima angepasst. Die Grundplatte scheint durch die Unterkonstruktion über dem Boden zu schweben. Darüber erhebt sich ein riesiges Pultdach, das dem darunterliegenden Raum Schutz und Schatten spendet. Unter dieses Dach ist das eigentliche Haus „eingeschoben“. Auf gut 220 m2 befinden sich hier die Schlafzimmer, Bäder und Wohnräume. Das mit 175 m2 sehr geräumige „Deck“ wird zum Outdoor-Living genutzt. Großzügige Holztreppen mit breiten Podesten führen zum Bootsanleger und in das Innere der Insel.

Nachhaltige Baumaterialien

Die Basisstruktur wurde aus massivem Anchico-Holz gefertigt, einem Hartholz, das den Zyklen von Nässe und Trockenheit sehr gut widersteht. Die Konstruktion oberhalb der Bodenplatte, einschließlich der über 13 m langen Dachbalken, besteht aus imprägniertem Brettschichtholz. Das dafür genutzte Holz der Ellioti-Kiefern stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Die Fenster wurden mit dem passivhaustauglichen Schüco System LivIng 82 MD, die Außentüren mit dem Kunststofftürsystem Schüco LivIng 82 AS ausgeführt, die sich durch hervorragende Wärmedämmwerte und eine dauerhafte Dichtwirkung auszeichnen.

Foto: Leonardo Finotti/Schüco International

Resiliente Bauweise

Der Entwurf von MAPA Arquitectos folgt einer bioklimatischen Strategie mit leichter Bauweise, die den Sonnenschutz und die natürliche Belüftung fördert. Die Anordnung der Räume ermöglicht eine Interaktion mit der Außenwelt und minimiert gleichzeitig die Energieverluste. Die Hauptnutzflächen sind nach Norden ausgerichtet, um das Sonnenlicht optimal zu nutzen. Ein System von Galerien reguliert den Lichteinfall und schafft einen fließenden Übergang zwischen innen und außen. Dämmung und Luftdichtigkeit entsprechen den Prinzipien des Passivhauses und schaffen einen thermischen Komfort, der von den Bauherren als extrem angenehm empfunden wird. Als eines der ersten Passivhäuser Argentiniens verbraucht das Casa Biguá nur sehr wenig Heiz- und Kühlenergie. Das Heiz- und Kühlsystem wird von einer Luft-Wärmepumpe gespeist. Aufgrund des feuchten Klimas im Delta war die Raumluftkonditionierung einer der Schwerpunkte des Haustechnik-Konzepts.

Hochisolierende Gebäudehülle

Ein wesentliches Merkmal der Passivhausbauweise ist die Luftdichtigkeit der hochwärmegedämmten Gebäudehülle. Bei den Holzaußenwänden wurden dafür Strukturdämmplatten, sogenannte SIP-Paneele, eingesetzt, die ihre isolierenden Eigenschaften auch unter feuchten Bedingungen und bei niedrigen Temperaturen nicht verlieren. Für die Öffnungen kamen passivhaustaugliche Fenster sowie eine passende Hauseingangstür aus der Schüco LivIng Serie zum Einsatz. Das perfekte Zusammenwirken der verschiedenen Bauteile unterstreicht die einheitliche Farbgebung, für die die Kunststoff-Fenster und -Türen mit einer passenden Folierung farblich in die schwarze Holzaußenwandkonstruktion integriert wurden.

Passivhausfenster

Für die Öffnungen wurden Kunststoff-Fenster- und Türensysteme von Schüco gewählt. Hinsichtlich der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit überzeugte die Schüco LivIng Serie die Bauherren mit ihrer technischen Langlebigkeit und der Recyclingfähigkeit ihrer PVC-Profile. Denn haben die Schüco Kunststoff-Elemente nach mehreren Jahrzehnten ausgedient, ist die Kreislauffähigkeit der eingesetzten Materialien sichergestellt. Hinzu kommt: Das 7-Kammer-System von Schüco konnte hier seine geprüfte Passivhaustauglichkeit mit Dämmeigenschaften von Uf bis zu 0,96 W/m2K und einer dauerhaft hohen Dichtwirkung unter Beweis stellen. Dafür sorgt auch die Schüco LivIng-Dichtung, die eine Abdichtung über viele Jahre garantiert. In den Fenster- und Türrahmen sowie in den Flügeln sorgen korrosionsgeschützte Stahlprofile für dauerhafte Stabilität. Griffe und Beschlagteile sind gegen Korrosion versiegelt. Und nicht zuletzt erreicht die Dreifach-Verglasung mit Low-E-Filter und „Warmer Kante-Abstandhalter“ U-Werte von Ug 0,40 W/m2K.

Die Fenster wurden mit dem passivhaustauglichen Schüco System LivIng 82 MD, die Außentüren mit dem Kunststofftürsystem Schüco LivIng 82 AS ausgeführt, die sich durch hervorragende Wärmedämmwerte und eine dauerhafte Dichtwirkung auszeichnen.

Foto: Leonardo Finotti/Schüco International

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Die Haus-in-Haus-Konstruktion erlaubt großzügige Freiflächen unter dem schützenden Pultdach. Die Kunststoff-Fenster aus dem System Schüco LivIng 82 MD sind mit einer schwarzen Folierung optisch perfekt in die ebenso schwarzen Holzaußenwände integriert.

Foto: Leonardo Finotti/Schüco International

Von Schüco / Melanie Schulz