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Hamburg 24.09.2025, 00:00 Uhr

Unterwasserbeton schützt U-Boot-Museum am Fischmarkt vor Auftauchen

Unterwasserbeton sichert Erhalt von U-434 am Hamburger Fischmarkt. So schützt dieser vor Korrosion und stabilisiert darüber hinaus das Unterwassermuseum. Die präzise Verarbeitung des Betons verhindert außerdem Frostschäden in den Ballasttanks.

Nicht nur im U-Boot steckt der Beton von Heidelberg Materials. Auch beim Bau des Besucherzentrums lieferte das Unternehmen schon den Beton für die Bodenplatte. Foto: Heidelberg Materials/Sebastian Engels

Nicht nur im U-Boot steckt der Beton von Heidelberg Materials. Auch beim Bau des Besucherzentrums lieferte das Unternehmen schon den Beton für die Bodenplatte.

Foto: Heidelberg Materials/Sebastian Engels

Das ehemalige Spionage-U-Boot U-434 ist heute ein Museum am Hamburger Fischmarkt. Damit es auch in Zukunft sicher und stabil bleibt, wurde das U-Boot mit Unterwasserbeton ballastiert und gleichzeitig vor Korrosion geschützt. „Die Heidelberg Materials AG hat uns bereits beim Bau des Besucherzentrums mit dem Beton für die Bodenplatte beliefert und spielt seitdem beim Erhalt des U-Boots eine entscheidende Rolle“, erklärt Christian Angermann, der das russische U-Boot nach Deutschland gebracht hat. Die Ballastierung mit zusätzlichen 500 t Gewicht hatten die Behörden vorgegeben. Das Ziel: ein ungewolltes Auftauchen von U-434 bei Sturmfluten soll verhindert werden. Neben der Ballastierung schützt der Unterwasserbeton das U-Boot auch langfristig vor Verfall. Angermann erläutert: „Diese Maßnahme ist notwendig, weil bei jeder Tide über die Austrittsöffnungen Luft in die Tauchtanks eindringt. Der ständige Wechsel zwischen Luft und Wasser führt zu Korrosion und könnte auf Dauer die Struktur des Bootes gefährden.“ Hierzu wurde die Betonmischung durch temporär installierte Stutzen, die an den Luftaustritten aufgespannt sind, eingepresst.

Beton schützt, stabilisiert und hält das U-Boot rostfrei. Dank seiner alkalischen Umgebung zwischen pH 11 und 13 bleibt der Stahl sicher eingebettet und vor Korrosion bewahrt.

Foto: Heidelberg Materials/Sebastian Engels

Es dürfen keine Wassernester zurückbleiben

Benjamin Zimmermann von der Heidelberg Materials Beton, Region Nord-West: „Der Beton wird in die Ballasttanks des U-Boots mithilfe einer 50-Meter-Betonpumpe eingebracht und ersetzt dort das vorhandene Wasser.“ Eine Arbeit, die höchste Präzision erfordert, heißt es in einer aktuellen Meldung. Der Grund: es dürfen keine Wassernester zurückbleiben. Denn diese könnten im Winter gefrieren und durch die Ausdehnung zu schwerwiegenden Schäden führen. Daher wurde das Einpressen mit äußerster Sorgfalt durch erfahrene Betonpumpenmaschinisten durchgeführt. „Beton gammelt nicht und rostet nicht – er schützt, stabilisiert und hält“, ergänzt Andreas Kannenberg, Betontechnologe beim Baustoffunternehmen Heidelberg Materials Beton, Region Nord-West. In der alkalischen Umgebung mit einem pH-Wert zwischen 11 und 13 sei der Stahl sicher eingebettet und vor Korrosion bewahrt. Der Einbau des Unterwasserbetons habe sich dank der fließfähigen Konsistenz und der hohen Pumpfähigkeit als mühelos erwiesen.

Mit seiner fließfähigen Konsistenz und hoher Pumpfähigkeit ließ sich der Unterwasserbeton mithilfe einer 50-Meter-Betonpumpe mühelos einbauen – ganz ohne zusätzliche Verdichtung.

Foto: Heidelberg Materials/Sebastian Engels

Ebbe und Flut lassen U-Boot scheinbar auf- und abtauchen

Bereits zwei Millionen Besucherinnen und Besucher haben U-434 als lebendigen Zeitzeugen des Kalten Krieges und faszinierendes technisches Meisterwerk bestaunt. Besonderes Highlight: Bei Ebbe und Flut taucht das U-Boot scheinbar ab und wieder auf, als würde es einen echten Tauchvorgang vollziehen. Und dennoch: Selbst bei Sturmfluten bleibt es dicht. Mit innovativen Lösungen wurde das Boot nicht nur ballastiert, sondern auch dauerhaft geschützt, sodass es als imposantes Museum in Hamburg erhalten bleibt und noch viele Besucherinnen und Besucher einladen wird, in die geheimnisvolle Welt der sowjetischen U-Boot-Technik einzutauchen.

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Von Heidelberg Materials / Melanie Schulz