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Umbau der Messehalle 12 in Leipzig 14.08.2025, 00:00 Uhr

Letzter Bauabschnitt startet

Der Umbau der geschichtsträchtigen Messehalle 12 auf dem Gelände der Alten Messe Leipzig geht in die letzte Runde. Die Arge aus federführendem Porr Spezialtiefbau Region Ost und der S&S Baugesellschaft führt hierbei die Tiefbauarbeiten zur Baugrubenherstellung und -sicherung durch. Während letztere die Abbruch-, Rückbau- und Erdarbeiten übernimmt, verantwortet der Porr Spezialtiefbau den Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand.

Der Umbau der Messehalle 12 in Leipzig geht mit dem dritten Bauabschnitt in die finale Phase. Foto: Porr

Der Umbau der Messehalle 12 in Leipzig geht mit dem dritten Bauabschnitt in die finale Phase.

Foto: Porr

Insgesamt drei Bauabschnitte umfasst der Umbau der Messehalle 12 auf dem alten Messegelände in Leipzig. Der erste Bauabschnitt wurde bereits 2019 abgeschlossen und umfasste die denkmalgerechte Sanierung des nördlichen Kopfbaus und den Umbau zu einem modernen Stadtarchiv. Der zweite Bauabschnitt startete Mitte 2023. Hier wurde ein Büro- und Archivkomplex mit vier Geschossen realisiert. Nun soll auf einer Fläche von rund 50 x 85 m ein Innovationszentrum für Biotechnologie-Unternehmen entstehen. Auftraggeberin für diesen dritten und letzten Bauabschnitt ist das Immobilienunternehmen LGH Leipziger Gewerbehof GmbH & Co. KG.

Die goldene Spitze mit dem roten Stern auf der Messehalle 12 der Alten Messe Leipzig zählt neben dem Doppel-M-Tor zu den Wahrzeichen der Messehalle 12. Diese wird nun im Zuge eines der größten Bauprojekte Leipzigs denkmalgerecht in einen vielseitig nutzbaren Gebäudekomplex umgewandelt.

Foto: LGH Leipziger Gewerbehof

Auf jahrelangen Leerstand folgt Sanierung

Die Messehalle 12 ist eines der Wahrzeichen der Alten Messe Leipzig. Neben dem Doppel-M-Tor ist die goldene Spitze mit dem roten Stern auf der Messehalle 12 markant und von weitem sichtbar. Zu DDR-Zeiten war der Pavillon von der Sowjetunion genutzt worden. Er diente als Startpunkt für die Messerundgänge der Parteiführung und stand später viele Jahre leer. Die Transformation des rund 200 m langen Baukörpers in einen vielseitig nutzbaren Gebäudekomplex zählt zu den aktuell größten und anspruchsvollsten Bauvorhaben in Leipzig. Die Halle wurde hierfür weitgehend bis auf die Geländeoberkante zurückgebaut. Entsprechend den Vorgaben des Denkmalschutzes bleiben der nördliche und südliche Portikus sowie acht Rahmen des historischen Haupttragwerks – einer dreischiffigen, genieteten Stahlkonstruktion von 1924 – erhalten.

Komplexe Baugruben- und Bestandssicherung

Die Baugrube wird abschnittsweise bis zu 4,8 m tief ausgehoben und größtenteils geböscht. Da eine unterirdische Notstromeinrichtung über die Bauflucht des Neubaus hinausragen wird, wird der Geländesprung in diesem Bereich vom Porr Spezialtiefbau-Team mit einem eingespannten Trägerbohlverbau gesichert. Entlang des Portikus wird die Bestandskonstruktion mit 1 400 m3 Düsenstrahlkörpern unterfangen. Eine Stahlgurtung sowie die Rückverankerung mit 35 Litzenankern sorgen für zusätzliche Stabilität; in einem Abschnitt ohne Verankerungsmöglichkeit übernimmt eine Aussteifungskonstruktion diese Funktion. Die historischen Einzelfundamente der Bestandsstahlrahmen werden ebenfalls mit DSV-Unterfangungen ertüchtigt und verkleinert.

Die Baugrube wird bis zu 4,8 m tief ausgehoben und größtenteils geböscht. Ein eingespannter Trägerbohlverbau sichert den Geländesprung im Bereich der unterirdischen Notstromeinrichtung. Entlang des Portikus erfolgt eine Unterfangung mit 1 400 m3 Düsenstrahlkörpern, stabilisiert durch Stahlgurtung und 35 Litzenanker.

Foto: Porr

Auch das Wasser gilt es zu managen

Auch die Einrichtung einer geschlossenen Wasserhaltung mit Flächendrainage ist Bestandteil der Spezialtiefbauleistungen. Denkmalschutz, ein bindiger Baugrund sowie zahlreiche unbekannte Altbaureste fordern höchste technische Sorgfalt. Deshalb muss auf vieles geachtet werden: Die historischen Strukturen dürfen nicht durch etwaige Erschütterungen beschädigt werden, Hebungen durch das Einbringen der Zementsuspension sind unbedingt zu vermeiden, heißt es in einer aktuellen Meldung.

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Von Porr / Melanie Schulz