Zum E-Paper
40 Prozent weniger Umweltwirkung 26.09.2025, 00:00 Uhr

Ein Wabenstein, der überzeugt

Die bionisch inspirierte Wabengeometrie sowie die innovative Dämmstoff-Füllung aus mineralischem Schaum machen den neuen Leichtbeton-Planstein zu einem besonders ökologischen Wandbaustoff. Dies bescheinigt jetzt auch eine Umweltproduktdeklaration (EPD). Genau genommen soll der Massivbaustein eine um bis zu vierzig Prozent geringere Umweltwirkung im Vergleich zu anderen Leichtbetonsteinen mit integrierter Dämmung aufweisen.

Besonders nachhaltig: Der dämmstoffgefüllte KLB-Wabenstein vereint gute Tragfähigkeit mit hohem Schall- und Wärmeschutz und weist eine hervorragende Ökobilanz auf. Foto: KLB Klimaleichtblock

Besonders nachhaltig: Der dämmstoffgefüllte KLB-Wabenstein vereint gute Tragfähigkeit mit hohem Schall- und Wärmeschutz und weist eine hervorragende Ökobilanz auf.

Foto: KLB Klimaleichtblock

Der in der laufenden Bausaison erstmals vorgestellte Wabenstein der Firma KLB Klimaleichtblock GmbH mit der Zulassung Z-17.23–1298 folgt nicht nur dem Vorbild der Natur, er schont sie auch. Das belegen jetzt valide Kennwerte der Zertifizierungsstelle Kiwa Ecobility Experts in Berlin: So beläuft sich die CO2-Bilanz des Wabensteins auf lediglich 62,3 kg CO2/m3, was 22,7 kg CO2/m2 bei einer Wandstärke von 36,5 cm entspricht. Demnach übertrifft der aus Bims hergestellte Wandbaustoff mit mineralischer Füllung die bereits vorbildliche Ökobilanz hochoptimierter Leichtbetonsteine (39,2 kg/m2) noch mal um mehr als vierzig Prozent. Im Vergleich zu anderen massiven Wandbaustoffen schneidet der Stein durchschnittlich sogar um etwa sechzig bis siebzig Prozent besser ab.

Ökologisch hochoptimiert

Baustoffe aus Leichtbeton punkten im Hinblick auf Primärenergiebedarf und Treibhauspotenzial generell mit äußerst niedrigen Werten. Begründet liegt dies in ihrer energiearmen Produktion: Denn für die Herstellung ihrer Wandbaustoffe verwendet die deutsche Leichtbeton-Industrie überwiegend vulkanisches Material, welches bereits „von der Natur gebrannt“ wurde. Damit erspart sich der Industriezweig energie- und kostenintensive Brennvorgänge zur Herstellung seiner massiven Wandbaustoffe. Zum Großteil aus vulkanischem Bims bestehend, müssen die in Form gebrachten Rohlinge nicht bei hohen Temperaturen im Ofen gebrannt oder in Autoklaven gehärtet werden. Sie brauchen lediglich im Hochregallager auszutrocknen.

Leichtbeton hat im Vergleich zu anderen Wandbaustoffen bereits einen sehr geringen Primärenergiebedarf (Bezug EPD: Module A1 bis A3). Dieser reduziert sich beim KLB-Wabenstein jetzt noch einmal erheblich. Grafik: Bundesverband Leichtbeton/ KLB

90 Prozent Lufteinschlüsse machen den Unterschied

Auch der KLB-Wabenstein verfügt über die Vorteile des Vulkangesteins, punktet aber zusätzlich noch mit einer Dämmstoff-Füllung aus rein mineralischem Schaum. Ein patentiertes Herstellverfahren sorgt dafür, dass der Schaum eine stabile Schaumstruktur mit einer besonders geringen Materialdichte erhält. Im Resultat besteht der Schaum zu 90 Prozent aus Lufteinschlüssen, was nicht nur den Materialeinsatz erheblich minimiert, sondern auch den gefüllten Leichtbetonstein zum „Wärmespeicher“ (Lambda-Wert λ bis zu 0,08 W/mK) als auch „Schallschlucker“ (bis über 50 RW,bau dB) avancieren lässt.

Individuell produziert

Die automatisierte Verfüllung des Schaums erfolgt auf einer eigens hierfür konzipierten Produktionsanlage. Dabei wird die flüssige Masse zunächst in die Hohlkammern der Planblöcke eingebracht, wo sie sich ausdehnt und aushärtet. Überschüssiger Schaum kann problemlos abgetragen werden und als Eigenrezyklat in die Produktion zurückfließen. „Beim Wabenstein gehen die verschiedenen Umweltaspekte Hand in Hand. Neben der Reduzierung von Energieaufwand und Emissionen werden auch die Ressourcen geschont“, sagt KLB Geschäftsführer Andreas Krechting.

Der mineralische Dämmschaum wird energiearm hergestellt und besteht zu 90 Prozent aus Lufteinschlüssen. Seine Verfüllung in die Lochkammern des KLB-Wabensteins übernimmt eine speziell entwickelte Produktionsanlage.

Foto: KLB Klimaleichtblock

Leicht zu verarbeiten

Der KLB-Wabenstein gab jetzt seinen praktischen Einstand auf Deutschlands Baustellen. Da die gedeckelten Kammern den eingebrachten Schaum zusätzlich schützen, kann der plangeschliffene Stein wie üblich im Nut-Feder-System verlegt und zügig im Dünnbettverfahren verarbeitet werden. So lässt sich in kürzester Zeit ein homogenes Mauerwerk erstellen, das dank der einzigartigen Lochgeometrie des Steins auch durch hohe Tragfähigkeit überzeugt.

Gut dokumentiert

Alle relevanten Daten zum neuen KLB-Wabenstein gibt es in einer gleichnamigen Broschüre des Herstellers als auch in der aktuellen Umweltproduktdeklaration (EPD). Beide Dokumente können direkt bei KLB Klimaleichtblock angefordert werden. Ein Kurzfilm, der Entwicklung, Produktion und Leistungsfähigkeit des Wabensteins veranschaulicht, steht außerdem auf der Homepage des Herstellers bereit.

Empfehlungen der Redaktion:

  1. Aus holzfasergedämmten Mauerziegeln gebaut
  2. Wachstumschancen für den Wohnungsbau
  3. Mauerwerksbau: Zu einfach und profan für Ingenieure?
  4. Europas erstes öffentliche Gebäude entsteht in 25 x 15 x 10 Meter großem Drucker
  5. Mehr Autonomie für Bau-Roboter
  6. Individuelle Stahlelemente schneller und billiger produzieren
  7. Nachfrage nach Trockenbau-Roboter übersteigt Start-up-Produktionskapazität
  8. Nemetschek investiert in Münchner Robotik-Start-up Kewazo
  9. Nichts mehr verpassen: Hier geht‘s zur Anmeldung für den Bauingenieur-Newsletter…
Von KLB Klimaleichtblock GmbH / Melanie Schulz