Umformtechnik 10.09.2025, 09:45 Uhr

Wirtschaftliche Kaltmassivumformung für rotationssymmetrische Werkstücke

Bei Profiroll dreht sich alles um die Profilierung rotationssymmetrischer Werkstücke mittels Kaltmassivumformung. Zur Messe werden unter anderem die Themen Hirth-Verzahnung und e-Rolling präsentiert.

Links: kalt gewalzte Hirth-Verzahnung, rechts: Bauteil vor dem Verzahnungswalzen. Foto: Profiroll

Links: kalt gewalzte Hirth-Verzahnung, rechts: Bauteil vor dem Verzahnungswalzen.

Foto: Profiroll

Alles, was die vorgestellten Maschinen können, wird für den Standbesucher erkennbar und sichtbar sein. Mit diesem Anspruch lädt die Profiroll Technologies GmbH die Messebesucher ein, sich zu informieren und die ausgestellten Anlagen genau unter die Lupe zu nehmen.

Erstmals wird in Hannover die von Profiroll entwickelte PH 120 präsentiert, eine Anlage zum Walzen von Hirth-Verzahnungen an Fahrzeug- und Maschinenbauteilen.

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Die Herstellung von Hirth-Verzahnungen erfordert sehr präzise Fertigungstechniken. Daher werden bisher meist Fertigungsverfahren wie Fräsen, Schleifen oder Schmieden dafür eingesetzt. Mit dem von Profiroll entwickelten Kaltwalzverfahren kann die erforderliche Präzision nun ebenfalls erreicht werden. Das Anlagenkonzept basiert dabei auf einer Kombination von werkzeuggebundener Formgebung und CNC-gesteuerter Kinematik. Es ermöglicht, Verzahnungen auf Planflächen umformend mit einer hohen Stabilität und Wiederholbarkeit zu erzeugen und den Prozess an geometrische und werkstoffspezifische Erfordernisse anzupassen.

Die von Profiroll entwickelte PH 120, eine Anlage zum Walzen von Hirth-Verzahnungen an Fahrzeug- und Maschinenbauteilen, wird erstmals auf der EMO Hannover präsentiert.

Foto: Profiroll

Mit der Anlage können Werkstückdurchmesser von 80 mm bis 120 mm und Werkstückhöhen von 40 mm bis 85 mm bearbeitet werden. Gefertigt werden können darauf Profile mit einem Lückenwinkel von 40° bis 100°, einer Zahnhöhe von 0,3 mm bis 4,5 mm, einer Zähnezahl von 20 bis 110 sowie einem Verzahnungsinnendurchmesser von 30 mm bis 105 mm und einem Verzahnungsaußendurchmesser von 32 mm bis 110 mm. Die Anlage kann in aktuelle Prozessketten integriert werden und zeichnet sich beispielsweise aus durch ein spezielles Antriebskonzept, gezielte Werkstückbeschleunigung, Zweischlittenausführung, eine grafische Bedienoberfläche und eine intuitive Bedienerführung.

Intelligente Software- und Sensoriklösungen

Unter der Marke e-Rolling hat Profiroll Soft- und Hardwarelösungen entwickelt, die die Bedienung der Maschine erleichtern und das Qualitätsniveau erhöhen, beispielsweise eine Temperaturkompensation. Die temperaturbedingte Ausdehnung der Anlage wird dabei permanent erfasst und die Prozessparameter automatisch angepasst, sodass auch bei längerem Betrieb konstante Walzergebnisse gewährleistet werden. Eine Härtekompensation sorgt dafür, dass Härteschwankungen bis zu 50 HB in einer Charge ohne Produktionsausschuss ausgeglichen werden können. Die Datenrückverfolgbarkeit und Werkzeugüberwachung sowie ein Data Matrix Code für den Einsatz intelligenter Werkzeuge sind weitere Module des e-Rolling, die den Anlagennutzer dabei unterstützen, eine konstant hohe Qualität der Bearbeitungsergebnisse und kurze Rüstzeiten zu realisieren.

Robotertechnik in Verbindung mit optoelektronischen Systemen

Weiterhin wird eine Demonstratorzelle präsentiert, die die Möglichkeiten moderner Robotertechnik in Verbindung mit optoelektronischen Systemen zeigt. Dabei wird eine Gewindewalzmaschine PR 15e compact mit elektromechanischen Antrieben durch einen 6-Achs-Roboter mit integrierter Bildverarbeitung beladen. Diese sogenannte „Griff in die Kiste“-Technologie bzw. das Bin Picking wird in der Industrie zunehmend genutzt. Ein Mehrwert entsteht durch die von Profiroll entwickelte Bedienerführung. Diese ermöglicht dem Nutzer eine intuitive Handhabung, ohne dass Kenntnisse zur Robotersteuerung erforderlich sind.

Die PR 15e compact mit elektromechanischen Walzschlittenantrieben und digitaler Steuerung eignet sich sehr gut zur Automatisierung. Die von Profiroll entwickelte Bedienerführung ermöglicht dabei eine intuitive Handhabung, ohne dass Kenntnisse zur Robotersteuerung erforderlich sind.

Foto: Rofiroll

Die PR 15e compact mit elektromechanischen Walzschlittenantrieben und digitaler Steuerung eignet sich laut Profiroll gut zur Automatisierung und zeichnet sich durch einen niedrigen Energieverbrauch, reduzierte Lautstärke, höhere thermische Stabilität, separate Spindelantriebe und einen geringen Platzbedarf aus.

Rotorwellenspezifische Verzahnung im Durchschubwalzverfahren

Ebenfalls vorgestellt wird eine Rollex HP aus der neuesten Maschinengeneration, wobei das HP für High Precision steht. Die EMO-Standbesucher können live verfolgen, wie eine Rotorwelle für Elektroantriebe für Pkw entsteht: Die Maschine walzt eine rotorwellenspezifische Verzahnung im Durchschubwalzverfahren hochpräzise mit weniger als 40 µm Flankenlinienabweichung auf die Länge von 130 mm. Außerdem wird eine Passverzahnung als Verbindungselement zum Getriebe gefertigt. Die beiden Verzahnungen inklusive Einfädelphasen werden in einer Aufspannung gewalzt.

Die Rollex-Familie umfasst Verzahnungswalzanlagen zum ökonomischen Kaltumformen von Gerad- und Schrägverzahnungen mit erhöhten Qualitätsanforderungen, beispielsweise für Fahrwerksteile.

Foto: Profiroll

Die Rollex-Familie umfasst Verzahnungswalzanlagen zum ökonomischen Kaltumformen von Gerad- und Schrägverzahnungen mit erhöhten Qualitätsanforderungen. Die mehrachsige CNC-Steuerung ermöglicht dabei einen vorschuborientierten Umformprozess durch flexibel programmierbare Walzschlitten- und Spindelbewegungen. Das erhöht laut Profiroll die Standmenge der Werkzeuge bei verbesserter Teilequalität. Der Maschinengrundkörper der Rollex HP ist als C-Gestell mit höchster Steifigkeit und sehr guter Zugänglichkeit für Bedienung und Automatisierung ausgeführt.

Einen Standard in der Programmierung setzt auch dabei die grafische Bedienoberfläche, die eine einfache und verständliche Handhabung gewährleistet. Wichtige Parameter des Verfahrens werden visualisiert und bieten damit die Voraussetzung für Analyse und Optimierung des Walzprozesses.

Quelle: Profiroll/Annedore Bose-Munde

Ein Beitrag von:

  • Annedore Bose-M

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