Fünf Stationen, null Stillstand: Wie Motorteile schneller sauber werden
Reinigungsstraße mit fünf Stationen verkürzt die Taktzeit und erfüllt höchste Sauberkeitsanforderungen bei der Motoraufbereitung.

Die vollautomatisierte Reinigungsstraße bei der Aufbereitung von Motorkomponenten: Fünf Stationen für Reinigung, Trocknung und Kühlung sorgen für kurze Taktzeiten und gleichbleibend hohe Sauberkeit.
Foto: BvL Oberflächentechnik
Ein Automobilzulieferer in Süddeutschland setzt bei der Aufbereitung gebrauchter Motoren auf eine automatisierte Reinigungsstraße von BvL Oberflächentechnik. Fünf Stationen für Vorreinigung, Feinreinigung, Trocknung und Kühlung sind so miteinander verkettet, dass die Taktzeiten deutlich reduziert werden. Besonders: Die Anlage erlaubt Ausschleusungen für Sonderprozesse und läuft weitgehend ohne manuelle Eingriffe.
Aufbereitung von Lkw-Motoren
Öl, Fett, Ölkohle, Rost – bei der Aufbereitung gebrauchter Lkw-Motoren stoßen industrielle Reinigungsverfahren an ihre Grenzen. Komponenten müssen nicht nur gründlich gereinigt werden, sondern auch schnell wieder einsatzbereit sein. Für einen süddeutschen Automobilzulieferer war genau das entscheidend: kurze Taktzeiten bei gleichbleibend hoher Qualität.
Der Auftrag ging an BvL Oberflächentechnik. Das Unternehmen entwickelte eine automatisierte Reinigungsstraße, die fünf Prozessschritte in einem durchgängigen System miteinander verbindet – ohne dass Bedienpersonal eingreifen muss.
Anforderungen an moderne Motoren, Anforderungen an die Reinigung
Nutzfahrzeugmotoren müssen heute nicht nur schadstoffarm und kraftstoffeffizient arbeiten, sondern auch über Hunderttausende Kilometer zuverlässig funktionieren. Diese Ansprüche übertragen sich direkt auf die Wiederaufbereitung: Auch gebrauchte Bauteile müssen frei von Rückständen sein – vor allem in kritischen Bereichen wie Öl-, Luft- und Kraftstoffkanälen.
Der Auftraggeber verlangte daher zwei Dinge: ein hohes Maß an technischer Sauberkeit gemäß OEM-Vorgaben – und eine spürbare Senkung der Taktzeiten. Beides ließ sich nur durch eine vollständige Automatisierung erreichen.
Automatisierung ersetzt Handarbeit
Die Lösung ist eine Reinigungsstraße, bei der alle Prozessstationen miteinander verkettet sind. Nach dem Beladen laufen die Bauteile automatisch durch alle Stationen – ohne Eingriff. Ein Ausschleusmechanismus erlaubt bei Bedarf Zwischenprozesse, etwa das Strahlen einzelner Komponenten.
Im Zentrum der Anlage steht die NiagaraRH 1600, eine Reinigungsanlage zur Vorbehandlung stark verschmutzter Teile. Zwei getrennte Tanks sorgen dafür, dass der Reinigungsprozess nicht unterbrochen werden muss: Ist ein Tank erschöpft, schaltet das System auf den zweiten um. So bleibt der Prozess stabil – auch bei hoher Schmutzfracht.
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Feinreinigung mit Rotation und Ultraschall
Nach der Vorreinigung geht es weiter zur Feinreinigung. Hier kommen zwei Anlagen vom Typ NiagaraDFS 1200 zum Einsatz. Diese Flut- und Spritzreinigung mit sogenannter Rhönradtechnik setzt die Bauteile in Rotation. Durch die Drehbewegung und die zusätzliche Ultraschallbehandlung werden selbst schwer erreichbare Kanäle effektiv gereinigt. Die redundante Auslegung der beiden Anlagen sorgt zudem für hohe Ausfallsicherheit bei gleichzeitigem Durchsatz.
Trocknung, Kühlung – und dann zurück in den Kreislauf
Nach dem Reinigungsprozess gelangen die Komponenten in den Durchlauf-Vakuumtrockner NevadaVTR 1200. Der Trockner entzieht den Bauteilen Feuchtigkeit unter Unterdruck – ein Verfahren, das auch bei komplexen Geometrien funktioniert.
Die letzte Station ist der Kühltunnel Arctic. Er sorgt dafür, dass die Komponenten eine definierte Temperatur erreichen, bevor sie wieder weiterverarbeitet oder montiert werden können. Auch hier läuft alles automatisiert ab.
Vernetzt und vorausschauend
Neben der physischen Technik setzt BvL auf digitale Lösungen. Die integrierten Smart Cleaning Apps liefern Echtzeitdaten über Zustand, Temperatur, Laufzeiten oder Füllstände. Auf dieser Basis lässt sich die Anlage zustandsorientiert warten – Ausfälle durch Verschleiß oder Verunreinigungen lassen sich frühzeitig erkennen.
Systemlösungen aus einer Hand
BvL Oberflächentechnik gehört zu den führenden Anbietern für wässrige Reinigungssysteme in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt rund 160 Mitarbeitende und exportiert weltweit. Die Kombination aus mechanischer Reinigung, intelligenter Sensorik und modularer Systemarchitektur macht die Reinigungsstraße nicht nur flexibel, sondern auch zukunftsfähig.
BvL Oberflächentechnik auf der EMO Hannover: Halle 11, Stand A32
Quelle: BvL Oberflächentechnik
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