Schiff im Bau 06.09.2017, 07:31 Uhr

China baut ab 2019 Seltene Erden auf dem Meeresboden ab

Die chinesische Regierung macht ernst mit dem Abbau von Bodenschätzen aus dem Meeresboden. Anfang 2019 soll der Abbau in den Küstengewässern von Papua-Neuguinea beginnen. Das erste Abbau-Schiff wird gegenwärtig auf der staatlichen chinesischen Mawei-Werft gebaut. Die Pläne dazu stammen vom kanadischen Unternehmen Nautilus Minerals Inc. aus Toronto.

Untersee-Roboter des britischen Herstellers SMD: Mit solchen Baggern will China ab 2019 Seltene Erden am Meeresgrund abbauen. 

Foto: SMD

Vor allem im Meer vor Papua-Neuguinea gibt es im Gestein am Meeresgrund große Vorkommen Seltener Erden, die sich bis zur chinesischen Küste erstrecken.

Foto: Nautilus Minerals

Auf der Mawei-Werft in China ist derzeit das erste Schiff in Bau, mit dem China ab 2019 Rohstoffe wie Seltene Erden am Meeresgrund abbauen will.

Foto: Nautilus Minerals

Das auf der Mawei-Werft in China im Bau befindliche Produktionsschiff hat das kanadische Unternehmen Nautilus Minerals entwickelt. Das Unternehmen will auch selbst 2019 in den Abbau Seltener Erden einsteigen.

Foto: Nautilus Minerals

Mit schwerem Gerät wird am Meeresgrund das Gestein zerkleinert und dann über eine Leitung zum Produktionsschiff gefördert.

Foto: SMD

SMD-Roboter zum Abbau von Rohstoffen auf dem Meeresgrund.

Foto: SMD

Produktionsschiff auf der Mawei-Werft in China im Trockendock.

Foto: Nautilus Minerals

Inzwischen wurde der Rumpf des ersten Produktionsschiffes schon zu Wasser gelassen.

Foto: Nautilus Minerals

Roboter zum Abbau von Rohstoffen auf dem Meeresgrund von SMD: Das britische Unternehmen wurde inzwischen von chinesischen CRRC-Gruppe übernommen.

Foto: SMD

Abbau von Rohstoffen am Meeresgrund.

Foto: Nautilus Minerals

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Von diesem Schiffstyp soll eine größere Anzahl gebaut werden, war jetzt in China von Mawei Shipbuilding zu erfahren. Das ursprünglich einmal auf den Kriegsschiffbau ausgerichtete Werftunternehmen konzentriert sich inzwischen im Regierungsauftrag vor allem auf den Abbau von Metallen im Meer.

Hauptziel sind die so genannten Seltenen Erden

Seltene Erden sind entgegen ihrem Namen gar nicht so selten auf der Erde zu finden. Das Problem liegt aber in der Gewinnung. Vielfach kommen die Seltenen Erden nur in Spuren vor. Und zum anderen ist die Extraktion aus dem Fels oder sonstigen Materialien überaus aufwändig und umweltschädlich.

Deshalb haben die meisten Betriebe in Europa und Amerika, die sich darauf konzentrierten, unter dem Druck der Umweltschützer den Abbau eingestellt. Die Folge ist, dass China in der Versorgung der Welt mit Seltenen Erden, wie sie vor allem in der Elektronik benötigt werden, einen Marktanteil von 95 Prozent hält.

Elektroautos erhöhen die Nachfrage nach Seltenen Erden

Die Nachfrage der Industrie in China selbst steigt derzeit so rasch, dass schon jetzt abzusehen ist, wann die chinesische Produktion selbst ohne Export nicht mehr zur Versorgung ausreicht. Außer in der Elektronik werden Seltene Erden auch in der Chemie, in der Glasindustrie, in der Keramik und in der Wehrtechnik für die extreme Härtung bestimmter Legierungen benötigt.

Die Roboter am Meeresgrund fördern und zerkleinern das Gestein, das vor Papua-Neuguinea einen hohen Anteil Seltener Erden enthält. Die Roboter sind mit dem Produktionsschiff verbunden.

Die Roboter am Meeresgrund fördern und zerkleinern das Gestein, das vor Papua-Neuguinea einen hohen Anteil Seltener Erden enthält. Die Roboter sind mit dem Produktionsschiff verbunden.

Quelle: Nautilus Minerals

Der größte Verbrauchswachstumsimpuls geht gegenwärtig aber von der Energiewende aus. Bei Elektroautos werden Seltene Erden insbesondere in den Akkus eingesetzt. Benötigt werden die Metalle aber auch für die Herstellung von Windturbinen und Solarpaneelen. Wichtige Erden sind hier Lanthanum, Cerium, Neodymium, Ytterium und Lutetium. Insgesamt gibt es 15 Metalle, die als Seltene Erden bezeichnet werden.

China geht im Meeresbergbau einen eigenen Weg

Während sich zahlreiche Länder wie Japan und Südkorea bei der Batterieherstellung vor allem auf Werkstoffe wie Kobalt, Mangan und Kupfer konzentrieren, stehen für die chinesischen Wirtschaftsplaner die Seltenen Erden im Vordergrund. Dabei kommt China zugute, dass nahe der chinesischen Küsten tektonische Risse verlaufen, die mit Vulkanen verknüpft sind.

Dabei haben sich Metallablagerungen gebildet, die besonders reich an Seltenen Erden sind. Zugleich erstrecken sich die Vorkommen vielfach bis in die chinesischen Küstengewässer, was nicht zuletzt auch das starke chinesische Interesse an der Ausdehnung dieser Küstengewässer etwa im Südchinesischen Meer erklärt.

Seit dem Jahr 2000 ist die Gewinnung Seltener Erden sogar Teil der Sicherheitspolitik Chinas. Das staatliche Programm 863 nennt explizit dieses Ziel und weist auf die militärische und sicherheitspolitische Bedeutung der Gewinnung Seltener Erden aus dem Meer hin.

China kauft Technologien für Bergbau im Meer im Ausland

Da China aber längere Zeit viele technische Hilfsmittel für den Unterwasserbergbau fehlten, musste das Reich der Mitte diese Technologien im Ausland einkaufen, etwa die Schiffspläne von Nautilus Minerals in Kanada oder durch den Erwerb von SMD, einem großen britischen Hersteller von unbemannten Unterwasserfahrzeugen.

Damit die chinesischen Interessen nicht allzu früh sichtbar wurden, ist beispielsweise SMD nicht von der Mawei-Werft gekauft worden, sondern von der CRRC-Gruppe, einem Unternehmen, das Eisenbahnmaterial aller Art produziert.

China hält viele Lizenzen für den Abbau im Meer

Da die chinesischen Küstengewässer bei weitem nicht für den geplanten großen Abbau von Seltenen Erden im Meer ausreichen, hat sich China schon frühzeitig internationale Lizenzen für die Erkundung der Vorkommen und den Abbau im Meer gesichert. Heute hält China mehr derartiger Lizenzen als jedes andere Land. Soweit sie den Pazifik betreffen, wurden diese Lizenzen von der International Seabed Authority vergeben.

Übrigens kommen Seltene Erden auch im Rhein vor. Warum, das lesen Sie hier.

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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