Sicher und unschlagbar preiswert 18.11.2016, 14:15 Uhr

Jetzt kommt der Fahrradhelm aus Papier

Eine junge amerikanische Industriedesignerin hat EcoHelmet entwickelt, einen Fahrradhelm, der nur fünf Dollar kosten wird. Dabei soll er aber mindestens ebenso gut schützen wie ein herkömmlicher Helm aus Kunststoff. Das Geheimnis ist die Formgebung. Rauten aus Papier absorbieren Stöße.

Preisgekrönt: Der EcoHelmet von Isis Shiffer (li.) wurde jetzt mit dem James-Dyson-Award ausgezeichnet. Der Designer-Wettbewerb ist mit 40.000 Dollar dotiert. Auf dem Foto gratuliert James Dyson persönlich. 

Foto: James Dyson Award

Frau mit blauem EcoHelmet auf dem Kopf
Der EcoHelmet soll nur fünf Dollar kosten, aber mindestens genauso sicher sein wie Modelle aus Kunststoff.

Foto: Ecohelmet

Der EcoHelmet für Radler lässt sich auseinander falten wie eine Martinslaterne.

Foto: core77.com

EcoHelmet hängt am Fahrradlenker
Der zusammenfaltbare Fahrradhelm soll im kommenden Jahr in die Produktion gehen.

Foto: James Dyson Award

Der EcoHelmet wurde im Labor getestet.

Foto: core77.com

Den EcoHelmet für Leihräder soll es an Apparaten zu kaufen geben.

Foto: core77.com

Foto: Isis Shiffer

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Verleiher von Fahrrädern schrammen stets an der Pleite vorbei. Wenn ein Kunde verunglückt, der keinen Helm trägt, wird der Besitzer des Rades schadenersatzpflichtig. Citi Bike in New York etwa soll an den 75-jährigen Ronald Corwin 60 Millionen Dollar zahlen, der bei einem Sturz seinen Geruchs- und Geschmackssinn verloren haben will. Citi Bike hätte nach Auffassung des Gerichts seinen Kunden zwingen müssen, einen Helm zu tragen.

Doch wer hat schon einen Helm dabei, wenn er spontan ein Rad ausleiht? Doch ohne Helm ist es gefährlich. 95 % aller in Deutschland getöteten Radfahrer trugen keinen Helm, so das Ergebnis einer Analyse, die die Unfallforschung der Versicherer mit dem Institut für Rechtsmedizin München und dem Uniklinikum Münster erstellt hat.

Der Helm passt auf jeden Kopf

Bald ist das Problem gelöst. Dann steht an den Ausleihstationen ein Automat, der Helme zum konkurrenzlos günstigen Preis von fünf Dollar anbietet. Normale Fahrradhelme aus Kunststoff kosten schnell zehnmal so viel. Der Helm besteht aus Recyclingpapier und lässt sich zusammenfalten wie eine Martinslaterne.

Es gibt nur eine Größe, weil das Material sehr flexibel ist. Seine Fähigkeit, Stöße zu absorbieren, beruht auf der Formgebung. Das Papier bildet senkrecht zum Schädel stehende Rauten, die wie Stoßdämpfer wirken. Bei einem Aufprall fallen sie in sich zusammen. Dann muss ein neuer Helm her.

Das US-Militär nutzt ähnliche Geometrien, um Versorgungsgüter, die aus einem Hubschrauber abgeworfen werden, beim Aufprall vor Zerstörung zu schützen.

Crashtests in London

Den Helm, EcoHelmet genannt, hat Isis Shiffer entwickelt, eine Industriedesignerin im New Yorker Stadtteil Brooklyn.

Während ihres Studium am Imperial College of London hatte sie Zugang zum Crashtest-Labor mit einem Versuchsaufbau für Helme. Hier testete sie ihre Prototypen. „Meine Helme schützten besser als die konventionellen aus Kunststoff“, sagt sie.

Wasserfest und dennoch recycelbar

Wer einen solchen Helm trägt und in einen Regenguss gerät muss auch dann nicht befürchten, dass das Papier gleich aufgibt. Es ist mit einer – nicht näher bezeichneten – wasserfesten Beschichtung ausgestattet. Die hält den Helm vier Stunden lang intakt. Anschließend kann er in die Wertstoff-Tonne oder auf den eigenen Komposthaufen geworfen werden. Dort verrottet er, so Shiffer, wie normales Zeitungspapier.

2017 sollen die Helme in Serie produziert werden. Jetzt erhielt Shiffer eine besondere Auszeichnung, die die Serienfertigung wohl erleichtert: Sie siegte beim international ausgeschriebenen James-Dyson-Award. Und dieser Wettbewerb für Designer ist mit 40.000 Dollar dotiert.

 

Berichtet haben wir auch schon über den teuersten Piloten-Helm der Welt. Wie der ausschaut, das sehen Sie hier.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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