Trojaner ist tot 16.05.2017, 14:55 Uhr

WannaCry: Und das soll Nordkorea gewesen sein?

Erstaunlich: Ein Land, in dem es kaum Computer und kein richtiges Internet gibt, soll für den weltweiten WannaCry-Angriff verantwortlich sein. Darauf deuten Programmcodes hin, die schon einmal in der nordkoreanischen Attacke auf Sony Pictures enthalten waren. Unterdessen scheint die Verbreitung der Ransomware gestoppt.

Der britische IT-Experte Marcus Hutchins hat den Ausschalter für WannaCry gefunden: Er registrierte einfach eine Webseite, um den Trojaner zu stoppen.

Der britische IT-Experte Marcus Hutchins hat den Ausschalter für WannaCry gefunden: Er registrierte einfach eine Webseite, um den Trojaner zu stoppen.

Foto: Frank Augstein/AP/dpa

Die IT-Experten von Sicherheitsfirmen wie Symantec und Kaspersky haben in den Quellcodes der WannaCry-Software Passagen gefunden, die schon in der Ransomware enthalten war, mit der im November 2014 Sony Pictures erpresst worden war.

2014 griffen koreanische Hacker Sony Pictures an

Hacker hatten die gesamte IT-Infrastruktur bei Sony Pictures für mehrere Tage lahmgelegt. Auf den Arbeitsplatzrechnern erschien die Meldung, die Geräte seien von einer Gruppe namens Guardians of Peace gekapert worden. Die erbeuteten Daten – mehrere Terabyte – landeten anschließend im Internet. Neben Filmen erschienen dort auch Gehaltslisten und E-Mails. Auch ein noch unveröffentlichtes Drehbruch für einen James-Bond-Film erbeuteten die Hacker damals.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler und Softwaretester im Bereich virtuelle Simulation (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) als Leitung der Betriebstechnik Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Senior Softwareentwickler Missionsautomatisierung für FCAS (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Berlin, Fürstenfeldbruck, Koblenz Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Expert Systems Engineering Drohnenabwehr (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Betriebsleiterbüro (m/w/d) Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Automatisierungstechniker (m/w/d) Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG
Stolberg Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Teamleiter Automation (m/w/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
STC Germany GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker vorzugsweise für Hochfrequenztechnik (m/w/d) STC Germany GmbH
Frontenhausen Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Sachbearbeiter für Verwaltung von Liegenschaften und Dienstbarkeiten (w/m/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
GDMcom GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur für Informations- und Telekommunikationstechnik (m/w/d) GDMcom GmbH
Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
(Lead) Ingenieur EMSR-Technik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Bauvorbereitung und -leitung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Zink Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Landschaftsarchitekt / Ingenieur (m/w/d) Zink Ingenieure GmbH
Lauf, Offenburg, Teningen Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) - CVD-Diamant-Technologie Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Mehler Vario System GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bereich Entwicklung neue Systeme Mehler Vario System GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter Bau und Erhaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
ONEJOON GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur (m/w/d) für unser Test Center im Bereich Anlagenbau / Thermoprozesstechnik ONEJOON GmbH
Bovenden Zum Job 
Screenshot eines mit dem Trojaner Locky infizierten Windows-PC: In der Schadsoftware von WannaCry haben IT-Experten Programmschnipsel gefunden, die auf koreanische Hacker hindeuten. Allerdings kann jeder Hacker auf der Welt solche Zeilen kopieren, um seine Spuren zu verwischen.

Screenshot eines mit dem Trojaner Locky infizierten Windows-PC: In der Schadsoftware von WannaCry haben IT-Experten Programmschnipsel gefunden, die auf koreanische Hacker hindeuten. Allerdings kann jeder Hacker auf der Welt solche Zeilen kopieren, um seine Spuren zu verwischen.

Quelle: Soeren Stache/dpa

Zudem forderten die Angreifer, dass Sony Pictures die Nordkorea-Komödie „The Interview“ stoppt. Der Film war gerade angelaufen. In dem Film wird sich über die nordkoreanische Regierung lustig gemacht. Darin bekommen TV-Journalisten ein Interview mit Machthaber Kim Jong-un und werden beauftragt, ihn zu töten. Damals geriet Nordkorea in den Verdacht, hinter der Attacke zu stehen – der Staat, in dem es nur 28 Webseiten gibt.

Frühere Programmzeilen in WannaCry aufgetaucht

Teile des damals verwendeten Codes sind also jetzt auch in WannaCry wieder aufgetaucht. Manche Experten halten es allerdings für gewagt, deshalb Nordkorea für den weltweiten Angriff ins Visier zu nehmen.

Denn genau so gut können andere Hacker die Passagen kopiert und in ihre Schadsoftware eingebaut haben, um Spuren zu verwischen und von sich abzulenken. Die Code-Schnipsel wurden auch schon bei anderen Angriffen gesichtet, beispielsweise auf die Zentralbank in Bangladesch 2016 und eine Bank in Polen vor drei Monaten.

Chaos zum Wochenbeginn ist ausgeblieben

Unterdessen ist das befürchtete Chaos zum Wochenbeginn nicht eingetreten. Obwohl mehr als 200.000 Unternehmen, Organisationen und Privatrechner weltweit befallen sein sollen, hat sich der Trojaner nicht mehr weiterverbreitet. Dafür hatte am Wochenende ein erst 22 Jahre alter IT-Spezialist in Großbritannien gesorgt.

Telefonica-Zentrale in der Nähe von Madrid: Der spanische IT-Konzern und die Mutter des deutschen Mobilfunkers O2 wurde von WannaCry erfolgreich angegriffen. Das ist kein gutes Zeugnis für die IT-Sicherheit der Spanier.

Telefonica-Zentrale in der Nähe von Madrid: Der spanische IT-Konzern und die Mutter des deutschen Mobilfunkers O2 wurde von WannaCry erfolgreich angegriffen. Das ist kein gutes Zeugnis für die IT-Sicherheit der Spanier.

Quelle: Juan Carlos Hidalgo/dpa

Eigentlich hatte der Brite frei, setzte sich aber an seinen Rechner, als er von der WannaCry-Attacke hörte. Er entdeckte gemeinsam mit Kollegen, dass der Programmcode eine URL enthält, die noch nicht registriert war. Wenn WannaCry sich mit der URL in Verbindung setzte, löste das eine Fehlermeldung aus, was zur Weiterverbreitung führte. Nachdem der Brite die Webadresse registriert hatte und es keine Fehlermeldungen mehr gab, wurde die Weiterverbreitung gestoppt. WannaCry ist tot.

Frühere Windows-Programme unbedingt aktualisieren

Deshalb blieb es bislang ruhig, massive Schäden gab es in Deutschland nicht, soweit sich das überblicken lässt. Allerdings dürfte es eine ganze Reihe von Computern geben, die noch vor Abschaltung des Trojaners das Programm als E-Mail-Anhang aktiviert haben und deren Daten nun verschlüsselt sind.

Nach bisherigen Informationen nutzt die Zahlung des geforderten Lösegeldes nichts – die Rechner bleiben verschlüsselt. Da hilft meist nur, Betriebssystem und Software neu aufzuspielen – und dabei auch das Sicherheitspaket von Microsoft unbedingt herunterzuladen. Denn betroffen von WannaCry sind nur Versionen des Windows-Betriebssystems von XP bis 8.1, die nicht im März upgedatet wurden. Hier noch einmal der Link zum Update.

 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.