Premiere in Bahrain 12.04.2017, 07:58 Uhr

McLaren Honda druckt Autoteile für Formel 1 direkt an der Rennstrecke

Um die entscheidenden Sekundenbruchteile in Formel-1-Rennen herauszufahren, setzt der Rennstall McLaren Honda jetzt auf den 3D-Druck. Erstmals drucken die Briten beim Rennen in Bahrain am Osterwochenende Autoteile direkt an der Rennstrecke. Damit bringen die Ingenieure Verbesserungen in kürzester Zeit auf die Piste.

McLaren Honda wird beim Rennen in Bahrain erstmals Bauteile für seine Formel-1-Boliden im 3D-Druckverfahren direkt an der Rennstrecke herstellen. Das soll die Entwicklungszeit neuer Teile enorm verkürzen.

McLaren Honda wird beim Rennen in Bahrain erstmals Bauteile für seine Formel-1-Boliden im 3D-Druckverfahren direkt an der Rennstrecke herstellen. Das soll die Entwicklungszeit neuer Teile enorm verkürzen.

Foto: McLaren Honda

Bei der Formel 1 geht es um Sekunden oder sogar Bruchteile davon. Dafür muss von der Fahrerleistung über das Material bis hin zum optimalen Design alles stimmen. Schließlich wird der Sieg nicht allein auf der Strecke eingefahren, sondern auch hinter den Kulissen: in der Werkstatt und in der Box.

Beim Rennen in Bahrain hat 3D-Druck Premiere

Um sich diesen entscheidenden Vorsprung zu sichern, arbeitet der Formel-1-Rennstall McLaren Honda jetzt mit Stratasys zusammen, nach eigener Aussage Weltmarktführer für additive Fertigung und 3D-Druck. In der Werkstatt des Rennteams sind die PolyJet-Drucker bereits seit einiger Zeit im Einsatz. Zum Rennen am Osterwochenende in Bahrain nehmen die Briten die Drucker erstmals sogar mit an die Rennstrecke.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Auch das Lenkrad im neuen McLaren Honda wurde mit einem Drucker von Stratasys hergestellt.

Auch das Lenkrad im neuen McLaren Honda wurde mit einem Drucker von Stratasys hergestellt.

Quelle: Stratasys

Auf diese Weise können die Renningenieure einzelne Teile ad hoc anfertigen, am Wagen montieren und so gleich ausprobieren. Allerdings nicht beim Rennen selbst: Essentielle Ersatzteile, Leitungen, Schrauben und Reservereifen werden wie gewohnt in konventioneller Art bereitstehen. Für die konzentrierte Hektik während des Rennens dauert selbst der schnellste 3D-Druck zu lange.

Entwicklung am Rande der Rennstrecke

Vielmehr wollen die Techniker die Zeit des freien Trainings nutzen, um neue Ideen direkt umzusetzen: Verbesserungen zu drucken, anzubringen, unter realen Bedingungen auf der Strecke testen und gegebenenfalls modifizieren – so lange, bis die Aerodynamik des neu gestalteten Heckflügels passt, die lose Leitung optimal anliegt und auch die letzte kleine Buchse in der Hitze des Rennens flexibel bleibt.

Mittlerweile sind die Rennen so eng getaktet, dass für solche Tests unter Realbedingungen währen der Saison kaum Zeit bleibt. Also hat McLaren Honda einen Teil der Entwicklung kurzerhand an die Rennstrecke verlegt.

Das alles ist möglich, weil die Herstellung per 3D-Druck so viel schneller geht als die konventionelle Fertigung: Für Teile, die sonst zwei Wochen dauern, braucht der Drucker gerade mal zwei, drei Stunden. Wenn dann noch nicht alles passt, wird das Bauteil eben noch einmal gedruckt – so lange, bis alles optimal ist.

Neue Bauteile, hergestellt durch einen Drucker des Marktführers Stratasys, können schon während der Trainings auf der Rennstrecke erprobt werden.

Neue Bauteile, hergestellt durch einen Drucker des Marktführers Stratasys, können schon während der Trainings auf der Rennstrecke erprobt werden.

Quelle: McLaren Honda

So geschehen bei einer Halterung für die Hydraulikleitung im MCL32 und bei einer Buchse für ein neues Zwei-Wege-Kommunikations- und Datensystem, dessen Kabel gebändigt werden mussten, um den Fahrer nicht zu stören. Das passierte zwar alles noch in der hauseigenen Entwicklungsabteilung und wurde im Windkanal statt auf der Rennstrecke getestet, aber das Prinzip war dasselbe.

Schneller, leichter, vollendeter

Auf diese Weise verschafft sich der Rennstall einen wertvollen Vorsprung vor der Konkurrenz: Während die anderen Teams noch überlegen, testen und probieren, hat McLaren Honda bereits diverse Tests absolviert und das renntaugliche Teil in Gebrauch. Und leichter sind die Druckstücke aus vernetzbarem, flüssigen Fotopolymer, das die 3D-Drucker Stratasys ähnlich wie Tintenstrahldrucker auf die Trägerfläche sprühen, in der Regel auch: eine weitere Komponente auf der Jagd nach entscheidenden Sekundenbruchteilen im Rennen.

Beim Material machen die Ingenieure natürlich auch bei Teilen aus dem 3D-Drucker keine Abstriche: Bei der Halterung für die Hydraulikleitung zum Beispiel verwendeten sie kohlenfaserverstärktes Nylonmaterial. Auch verschiedene Härtegrade in einem einzigen Werkstück seien durch das PolyJet-Druckverfahren kein Problem, betont der Druckerhersteller.

Bauteil aus dem 3D-Drucker für das Formel-1-Auto von McLaren Honda.

Bauteil aus dem 3D-Drucker für das Formel-1-Auto von McLaren Honda.

Quelle: Stratasys

Selbst vor Komponenten wie Bremskühlleitungen macht das Team nicht halt. Die Schwierigkeit hierbei: Um einen optimalen Luftstrom im Innern der Teile zu gewährleisten, müssen die Leitungen innen extrem glatt sein – und vor allem hohl. Erreicht wurde dies, indem in das umhüllende kohlenstoffverstärkte Verbundmaterial eine Art Platzhalter aus speziell entwickeltem, besonders glatten Material mit eingedruckt wurde, der am Ende herausgeschmolzen wurde.

Beide Partner profitieren

Nicht nur für den Rennstall und sämtliche weitere Entwicklungsabteilungen des Automobilkonstrukteurs und Technikunternehmens McLaren, auch für den Druckerhersteller ergeben sich durch die Kooperation neue Möglichkeiten. Ebenso wie McLaren Honda nutzt Stratasys die Versuchsreihen in der Werkstatt, im Windkanal und an der Rennstrecke, um das eigene Verfahren weiterzuentwickeln, an Materialien und Druckereinstellungen zu feilen.

Das wiederum werde McLaren Racing und anderen Automobildesignern und Herstellern neue Effizienz bringen, so Andy Middleton, Präsident von Stratasys.

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.