Ideenfindung in der Gruppe 07.08.2017, 13:25 Uhr

Kreativität lässt sich fördern: Acht Fakten zum Brainstorming

Jeder hat schon mal ein Brainstorming mitgemacht: in der Schule, an der Uni, im Unternehmen. Aber nicht immer sind dabei kreative Lösungen entstanden. Mitunter ist Brainstorming schlicht Zeitverschwendung. Muss aber nicht sein. Hier sind die besten Tipps, damit Brainstorming gelingt.

Brainstorming bei Adidas auf einem großen Bodendisplay: Es gibt viele Regeln, wie die Suche nach kreativen Ideen besonders gut gelingt.

Brainstorming bei Adidas auf einem großen Bodendisplay: Es gibt viele Regeln, wie die Suche nach kreativen Ideen besonders gut gelingt.

Foto: Adidas

Das Problem ist bekannt, das Team motiviert und die Deadline gibt es auch schon. Allein die Lösung – oder zumindest eine Idee dazu – fehlt. In der Regel beginnt die Arbeit mit einem Brainstorming. Damit es allerdings auch eine Chance auf Ergebnisse gibt, sollten ein paar Dinge beachtet werden. Und auch sonst gibt es viel Wissenswertes rund um diese Art der Ideenfindung.

1. Was ist Brainstorming überhaupt?

Beim Brainstorming handelt es sich um eine Kreativtechnik, mit der Menschen in einer Gruppe Ideen entwickeln sollen, auf die sie allein nicht gekommen wären – gerne auch ungewöhnliche. Dafür darf zunächst jeder Teilnehmer seine Gedanken zu dem Thema äußern, egal, wie abseitig oder unpraktikabel sie zunächst erscheinen mögen. Die anderen Teilnehmer bauen ihrerseits darauf auf: Idealerweise werfen die Brainstormer sich die Bälle zu, sodass am Ende ein gemeinsames Gedankenkonstrukt entstanden und eine geniale Lösung gefunden ist. So zumindest die Theorie.

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2. Wer hat’s erfunden?

Neumodisches Zeug? Mitnichten! Inzwischen hat das allseits beliebte Gruppendenken bereits stattliche 77 Jahre auf dem Buckel. Alex F. Osborn, Mitbegründer der heute noch unter dem Namen BBDO existierenden Werbeagentur BDO, hat die Methode bereits 1939 erfunden. Charles Hutchison Clark entwickelte sie weiter und gab ihr auch den bis heute gebräuchlichen Namen. Dafür bezog er sich auf den Grundgedanken: „Using the brain to storm a problem“, was so viel bedeutet wie „Das Gehirn zum Sturm auf ein Problem verwenden“.

3. Regeln für richtiges Brainstormen

Auch Kreativität braucht Spielregeln. Beim Brainstorming sind das vier zentrale und jede Menge Nebenaspekte. Die Grundregeln lauten:

Science Festival an der Universität in Cambridge: Beim Brainstorming in der Gruppe sind ungewöhnliche Ideen gefragt – und Kritik ist absolut verpönt.

Science Festival an der Universität in Cambridge: Beim Brainstorming in der Gruppe sind ungewöhnliche Ideen gefragt – und Kritik ist absolut verpönt.

Quelle: Cambridge Universität

  • Jede Idee ist willkommen, Kritik ist nicht erlaubt.
  • Je mehr, desto besser: Aussortiert wird später.
  • Fremde Ideen und Gedanken können und sollen aufgegriffen und weitergesponnen werden.
  • Assoziationen, Fantasie, Querdenken und Rumspinnen sind absolut erwünscht, um Tellerränder und persönliche Horizonte überwinden zu können.

4. Hilfreiches Drumherum

Damit Brainstormen gute Ideen hervorbringt, gibt es noch ein paar wichtige Tipps. So sollte die Gruppe nicht zu groß sein: Fünf bis sieben Teilnehmer sind ideal, heißt es. Außerdem sollte vorher entschieden werden, ob es einen Moderator gibt und wer das ist. Der darf dann lenken, aber natürlich ebenfalls nicht werten. Und wenn man schon mal dabei ist: Irgendjemand sollte die Ideen unbedingt aufschreiben. Sonst verschwinden auch die schönsten Lösungen wieder im Gedankennirvana.

Essentiell ist auch ein gut umrissenes Thema – nicht zu weit, aber auch nicht zu eng gefasst – und der Zeitpunkt. Wer noch das Adrenalin des morgendlichen Berufsverkehrs im Blut hat oder mit den Gedanken schon beim Mittagessen ist, kann sich kaum auf Kreativtechniken einlassen. Endlossitzungen sind ebenfalls nicht förderlich: Lieber kurz, knapp und häufiger. Moderater Zeitdruck macht übrigens auch kreativ und lässt den Ideenbrunnen besser sprudeln: Warum nicht mal eine Frist von fünf bis maximal 30 Minuten für die erste Runde setzen?

Und ja, es ist absolut sinnvoll, wenn die Brainstormer sich irgendwie mit dem Thema auskennen und bestenfalls identifizieren. Gleichzeitig können einzelne fach- und gruppenfremde Teilnehmer durchaus helfen, eingefahrene Strukturen aufzubrechen und neue Wege zu finden.

5. Varianten Brainwriting und Computerwriting

Die Helden unser Kindheit – die Figuren aus dem Hause Disney – stammen zu einem großen Teil aus Brainstorming-Runden. Walt Disney verwendete allerdings eine Variation des klassischen Brainstormings: Nicht jeder durfte hemmungslos Traumschlösser bauen, sondern nur ein Teil der Gruppe. Der Rest musste die Ideen weiterentwickeln bzw. auf Fallstricke abklopfen.

Neben der klassischen Reinruftechnik gibt es auch das Brainwriting: Hier schreiben die Teilnehmer ihre Ideen erst einmal auf, bevor sie gesammelt präsentiert werden: Das senkt die Hemmungen und verlagert den Aspekt der gegenseitigen Beeinflussung nach hinten.

Genauso funktioniert auch das computergestützte Brainstormen, bei dem jeder Teilnehmer seine Ideen parallel, anonym und geschützt eingibt. Ein weiterer Vorteil: Schüchterne Teammitglieder und absurd anmutende Ideen kommen eher zum Zuge. Hilfreich sind auch Bewegungselemente während der Ideenfindung oder die Kombination mit anderen Kreativtechniken, zum Beispiel eine Orientierung am ABC, wobei jedem Buchstaben ein Begriff zugeordnet werden muss.

6. Brainstormen ist Silber, Denken ist Gold?

So schön, günstig und einfach es erscheint, innovative Ideen durch Gruppendynamik zu generieren: Es gibt auch eine Reihe von Kritikpunkten an dieser Methode. So ist das Ergebnis des Brainstormings sehr abhängig von den Teilnehmern – dumpfes Schweigen ist ebenso kontraproduktiv wie wildes Geplapper und Abschweifen vom Thema. Zudem ist das Sammeln der Ideen nur der Anfang. Die Auswahl geeigneter Gedanken während des Meetings, ihre Bewertung und Weiterentwicklung sind eine Aufgabe für sich.

Google setzt in seiner Europazentrale in Dublin auf eine ungewöhnliche Umgebung, um kreative Ideen zu fördern. Selbst Radfahren im Gebäude ist möglich.

Google setzt in seiner Europazentrale in Dublin auf eine ungewöhnliche Umgebung, um kreative Ideen zu fördern. Selbst Radfahren im Gebäude ist möglich.

Quelle: Google

Schon Ende der 1950-er Jahre belegten Studien, dass die Ergebnisse schlechter werden, je größer die Gruppe ist. Manche Wissenschaftler sind sogar der Auffassung, dass Einzeldenker insgesamt genialere Ideen als in der Gruppe liefern, schreibt zum Beispiel Spiegel online. Einer der Gründe laut „Bild der Wissenschaft“: Wer andere erst ausreden lassen muss, behindert seine eigene Kreativität und denkt mehr über Formulierungen als über neue Impulse nach. Dieser Effekt wird auch Produktionsblockierung genannt.

Verschiedene Studien haben außerdem gezeigt, dass das Fehlen von Kritik – eine der zentralen Brainstorm-Regeln – Ideen konturlos und vage bleiben lässt. Wirkliche Durchbrüche brauchen Widerspruch und damit Zuspitzung. Sie funktioniert aber nur, wenn sie sich auf Inhalte und nicht Personen bezieht und konstruktiv ist.

7. Auswirkungen auf das Team

Konfliktpotenzial bringt letzten Endes die Frage nach der Urheberschaft der entscheidenden Idee mit sich: Der Streit, wer eine geniale Lösung zuerst hatte, kann Abteilungen entzweien – oder dazu führen, dass sie gar nicht erst in der großen Runde geäußert wird.

Grundsätzlich wird durch das gemeinsame Finden von Lösungen – und seien sie noch so banal – der Zusammenhalt im Team eher gestärkt und die Arbeitsatmosphäre verbessert; zumindest, wenn alles gut geht und der Moderator es nicht zum Streit kommen lässt.

Ihre Kreativität lässt nach, weil Sie zu viel Stress haben? Das ist ganz normal. Hier lesen Sie, wie Sie sich schützen können.

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

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