Für den Export 18.10.2016, 07:29 Uhr

Boeing und Korean Air bauen autonome Kampfhubschrauber

Gemeinsam bauen die koreanische Flugzeugindustrie und Boeing gebrauchte Kampfhubschrauber zu autonom fliegenden Helikoptern um. Die neue Version wird als “Präzisions-Kampfhubschrauber” bezeichnet. Hauptantriebskraft für dieses Vorhaben sind die beträchtlichen Kosteneinsparungen, die der Verzicht auf einen menschlichen Piloten bietet.

 

Der koreanische Flugzeugbauer Korean Air und Boeing arbeiten daran, solche Helikopter zu autonom fliegenden Präzisions-Kampfhubschraubern umzubauen.

Der koreanische Flugzeugbauer Korean Air und Boeing arbeiten daran, solche Helikopter zu autonom fliegenden Präzisions-Kampfhubschraubern umzubauen.

Foto: MD Helicopters

Der koreanische Flugzeugbauer, eine Schwestergesellschaft der gleichnamigen Luftfahrtgesellschaft Korean Air, zielt nach eigenen Angaben ganz auf den Export ab und glaubt einen großen zukünftigen Markt für unbemannte Kampfhubschrauber ausgemacht zu haben. Boeing beteiligt sich an dem Vorhaben: Zum einen arbeitet Boeing ohnehin schon an der Entwicklung unbemannter Hubschrauber und will Korea im Gegenzug zum Verkauf bemannter schwerer Kampfhubschrauber an die Koreanischen Streitkräfte bei der eigenen Entwicklung unterstützen  – und muss das auch: Diese Verpflichtung ist Bestandteil des Liefervertrags für den “Apache”-Kampfhubschrauber 36 AH 64E.

Aus dem MD500wird ein KUS-VH

Korean Air baut gebrauchte normale Hubschrauber des amerikanischen Typs MD500 zu unbemannten Kampfhubschraubern um. Bei der MD500 handelt es sich um ein sowohl für zivile wie militärische Einsätze gebauten leichten Hubschrauber, der von einer Konzerngesellschaft des früheren amerikanischen Flugzeugbauers McDonnell Douglas namens MD Helicopters gebaut worden ist.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
KUS-VH kann doppelt so lange fliegen wie MD 500: Da kein Pilot an Bord ist, können die Sitze im Flugzeuginneren durch zusätzliche Treibstofftanks ersetzt werden. 

KUS-VH kann doppelt so lange fliegen wie MD 500: Da kein Pilot an Bord ist, können die Sitze im Flugzeuginneren durch zusätzliche Treibstofftanks ersetzt werden.

Quelle: Korean Air

McDonnell Douglas ist vor längerer Zeit von Boeing übernommen worden. Daher hat Boeing auch Zugang zur MD500-Technik. Allein die südkoreanischen Streitkräfte verfügen über 200 MD500-Hubschrauber, die Korean Air allesamt umbauen und mit Boeing-Hilfe als Kampfhubschrauber exportieren will. Der Hinweis von Korean Air, dass es sich bei diesem unbemannten Helikopter um einen “Niedrig-Kosten-Hubschrauber” handelt, erklärt sich unter anderem daraus, dass  es sich um kein neues sondern ein gebrauchtes Fluggerät handelt. Der “neue” MD500-Hubschrauber firmiert offiziell als “KUS-VH”.

Erhebliche Einsparungen auch auf anderen Gebieten

Korean Air wird nicht müde, die vielfältigen Kostenvorteile des KUS-VH herauszustellen. Das beginnt damit, dass die Betriebskosten erheblich sinken, wenn keine menschlichen Piloten benötigt werden. Als nächstes eignet sich der “neue” Hubschrauber für sehr viel längere Einsätze, weil alle Sitze im Flugzeuginneren durch zusätzliche Treibstofftanks ersetzt werden. Das erlaubt Einsätze von maximal vier Stunden Flugdauer. Dies entspricht dem Doppelten der pilotengesteuerten Flüge von maximal zwei Stunden Länge.

Für ansonsten zu gefährliche Einsätze geeignet

Korean Air betont dabei vor allem, dass der KUS-VH Einsätze fliegen kann, die für menschliche Piloten viel zu gefährlich seien. Der “neue” Hubschrauber ist für derartige Einsätze sowohl mit Lenkwaffen wie aber auch mit schweren Maschinengewehren als so genannter Attack-Helicopter ausgerüstet.

Der unbemannte Boeing-Helikopter H-6U ist eine Variante des AH-6i, der mit Pilot geflogen wird. 

Der unbemannte Boeing-Helikopter H-6U ist eine Variante des AH-6i, der mit Pilot geflogen wird.

Quelle: Boeing

Er soll gegnerische Stellungen aus der Nähe mit größter Präzision beschießen können – und dies unabhängig davon, ob es Tag oder Nacht ist, regnet oder schneit oder neblig ist. Boeing hat sich im Rahmen seiner Arbeit an den unbemannten Hubschraubern H-6U und AH-6 ebenfalls mit derartigen Einsatzbedingungen beschäftigt.

Entwicklung soll 2017 abgeschlossen werden

Korean Air-Chef Yang Ho Cho geht davon aus, dass die Entwicklung der KUS-VH bereits im kommenden Jahr zu Ende geführt werden kann. Erste Überlegungen zu diesem Vorhaben hatten 2014 begonnen. Boeing-Chef Dennis Muilenburg hält den Zeitrahmen von Korean Air für realistisch.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.