Baubeginn für NordLink 17.06.2019, 09:51 Uhr

Dieses Unterseekabel macht Norwegen zu Deutschlands Energiespeicher

Die Idee ist genial: Deutschen Windstrom könnte man in den riesigen Talsperren Norwegens speichern. Und wie kommt der Strom durch die Nordsee nach Norwegen? Über das Unterseekabel NordLink. Der Seekabeleinzug unter dem Büsumer Landesschutzdeich wurde nun erfolgreich abgeschlossen.

Symbolischer Baubeginn für die Stromleitung NordLink zwischen Norwegen und Deutschland: Die rund zwei Milliarden Euro teure Verbindung soll den Austausch erneuerbarer Energien zwischen beiden Ländern ermöglichen.

Symbolischer Baubeginn für die Stromleitung NordLink zwischen Norwegen und Deutschland: Die rund zwei Milliarden Euro teure Verbindung soll den Austausch erneuerbarer Energien zwischen beiden Ländern ermöglichen.

Foto: Wolfgang Runge/dpa

Die erste direkte Stromverbindung zwischen Norwegen und Deutschland verläuft zum größten Teil unter Wasser durch die Nordsee. 516 km lang ist das Seekabel zwischen Büsum im Kreis Dithmarschen und dem Vollesfjord in Norwegen. Es wird in einer Meerestiefe von bis zu 410 m durch deutsche, dänische und norwegische Hoheitsgewässer verlegt. Die sukzessive Verlegung des Erdkabelabschnitts zwischen dem Büsumer Deich und der Konvertanlage Wilster in Schleswig-Holstein beginnt seit Juni 2019. Das „grüne“ Kabel dient dem Austausch zwischen deutscher Windenergie und norwegischer Wasserkraft.

Auf deutscher Seite schließt an das Seekabel ein 54 km langes Landkabel bis Nortorf bei Wilster an, mit dem Bau wurde vergangene Woche begonnen. Auf norwegischer Seite kommen 53 km Freileitung vom Vollesfjord bis Tonstad hinzu. Macht zusammen 623 km für NordLink.

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Norwegen speichert deutschen Ökostrom

Das Projekt soll den Austausch erneuerbarer Energien zwischen Norwegen und Deutschland ermöglichen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit auf beiden Seiten erhöhen. Der Landesschutzdeich von Neuenkoog bei Büsum wurde bereits 2017 mit 2 circa 480 Meter langen Horizontalbohrungen unterquert. In die Bohrlöcher wurden daraufhin Leerrohre eingezogen. In ebendiese wurde nun das Seekabel eingezogen. „TenneT“ ist der Übertragungsnetzbetreiber. TenneT hat 2018 mit der Seekabelverlegung von NordLink in der deutschen Nordsee begonnen.

Die Energie zwischen Norwegen und Deutschland wird als Gleichstrom übertragen.

Die Energie zwischen Norwegen und Deutschland wird als Gleichstrom übertragen.

Quelle: Tennet

Faktisch ist Norwegen in diesem Modell der Akku Deutschlands: Überschüssige Windenergie aus Deutschland wird über die Stromautobahn nach Norwegen übertragen und schont dort die Energiegewinnung aus Wasserkraftanlagen. Weil das Wasser in den Speichern verbleibt, dienen die Wasserspeicher in Norwegen damit indirekt als Speicher für die Windenergie aus Deutschland. Umgekehrt kann Deutschland bei Engpässen in der nationalen Stromversorgung Energie aus norwegischen Wasserkraftanlagen importieren.

Verlustarme Übertragung per Gleichstrom

NordLink hat eine Kapazität von 1.400 Megawatt (MW) mit ± 500.000 Volt (V). Dem Projektpartner und Netzbetreiber Tennet zufolge kann NordLink mehr als 3,6 Millionen deutsche Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen. Das entspreche in etwa der Einspeiseleistung von 466 Windkraftanlagen zu je 3 MW.

55 Kilometer Seekabel sind auf der Team Oman aufgerollt, um in der Nordsee verlegt zu werden. Die künftige, 623 Kilometer lange Nordlink-Verbindung zwischen Deutschland läuft auf 516 Kilometern unter Wasser.

55 Kilometer Seekabel sind auf der Team Oman aufgerollt, um in der Nordsee verlegt zu werden. Die künftige, 623 Kilometer lange Nordlink-Verbindung zwischen Deutschland läuft auf 516 Kilometern unter Wasser.

Quelle: Tennet

Per Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) wird die elektrische Energie im Nordlink-Kabel übertragen. Die HGÜ ist ein Verfahren zur Übertragung von großen elektrischen Leistungen bei sehr hohen Spannungen von 100.000 bis 1.000.000 Volt. Sie hat den Vorteil, dass auch beim Transport über tausende Kilometer hinweg nur ein minimaler Teil der Energie verloren geht.

An den Endpunkten von NordLink wird der Gleichstrom in speziellen Konverterstationen zurück in Wechselstrom gewandelt und dann über ein Umspannwerk in das nationale Stromnetz eingespeist. Die Netzverknüpfungspunkte sind in Deutschland das Umspannwerk Wilster und in Norwegen das Umspannwerk Tonstad.

Probebetrieb beginnt 2019

Der Probebetrieb soll Ende 2019 starten, die Fertigstellung und vollständige Inbetriebnahme ist für 2020 geplant. Das ganze Projekt kostet rund 2 Milliarden Euro. Realisiert wird das Projekt von einem Konsortium, an dem zu jeweils 50 % der norwegische Übertragungsnetzbetreiber Statnett sowie die DC Nordseekabel GmbH & Co.KG beteiligt sind. An DC Nordseekabel halten der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und die KfW jeweils 50 % der Geschäftsanteile. DC Nordseekabel verantwortet Bau und Genehmigungen auf deutscher Seite. Das Projekt unterliegt strengen Naturschutzauflagen und wird in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden ausgeführt.

Verlauf der Nordlink-Route von Wilster (Schleswig-Holstein) nach Tonstadt in Norwegen. Übetragen wird Gleichstrom mit einer Spannung von 500.000 Volt. 

Verlauf der Nordlink-Route von Wilster (Schleswig-Holstein) nach Tonstadt in Norwegen. Übertragen wird Gleichstrom mit einer Spannung von 500.000 Volt.

Quelle: Tennet

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

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