Arbeitsplatz per App 08.09.2016, 12:47 Uhr

Dieses Büro-Hochhaus weiß fast alles über seine Mitarbeiter

Dieses Bürohaus ist faszinierend und beängstigend zu gleich. Es produziert mehr Energie als es verbraucht. Es weiß aber auch dank 40.000 Sensoren, welcher Mitarbeiter wo arbeitet, wie oft er auf Toilette geht, wie oft er Sport treibt und was er isst. The Edge in Amsterdam ist eine real gewordene Vision.

Das Bürogebäude The Edge in Amsterdam und produziert mehr Energie als es verbraucht. Das Gebäude verfügt über 20.000 Sensoren. Einen freien Arbeitsplatz suchen sich die 1.000 Angestellten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte per App.

Foto: PLP Architecture

Foto: OVG Real Estate/PLP Architecture

Beheizt und gekühlt wird das Bürohaus The Edge mit Warm- und Kaltwasser aus der Erde.

Foto: OVG Real Estate

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In die Glasfassade des Edge sind geschickt Solarmodule integriert. Das Gebäude erzeugt mehr Energie als es verbraucht.

Foto: OVG Real Estate

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Nicht nur seinen Arbeitsplatz sucht man sich per App. Auch die Temperatur und die Helligkeit stellt man per App ein.

Foto: OVG Real Estate

Auch sein Essen kann man sich per App aussuchen.

Foto: OVG Real Estate

Foto: OVG Real Estate/PLP Architecture

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Im Atrium des Bürohauses The Edge kann man Essen, Entspannen und Spazieren gehen.

Foto: OVG Real Estate

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Sieht so der Büroalltag der Zukunft aus? Was derzeit an Vernetzung, Effizienz und Nachhaltigkeit in der modernen Arbeitswelt möglich ist, darf im Amsterdamer Finanzdistrikt Zuid bestaunt werden. Dort wurde im letzten Jahr eines der fortschrittlichsten Bürogebäude der Welt eröffnet. Im 40.000 m2 großen Glasbau wird dank Solarpaneele und cleverem Klimasystem mehr Energie produziert als verbraucht.

Das allerdings gibt es auch in anderen Büro- und Wohngebäuden, beispielsweise in einem großen Wohnkomplex in Frankfurt, dem größten Aktivhaus der Welt. Aber in eine neue Dimension stößt das Edge in Sachen Vernetzung vor. Die 1.000 Angestellten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte werden durch ein feinmaschiges Sensorennetz und eine Smartphone-App durch den Bürotag geführt.

Ein Arbeitsplatz im Gebäude wird per App gesucht

Die Grundidee basiert auf der Vernetzung zwischen Mensch und Gebäude. Die Angestellten sollen sich wohl fühlen in einem reibungslos durchgestalteten Tag im Büro und sogar darüber hinaus. Der Preis, den sie dafür zahlen, ist die permanente Sammlung von Big Data.

Zunächst einmal geht nichts ohne die von Philips entwickelte Smartphone-App, die mit der Gebäudetechnologie und den etwa 40.000 Sensoren vernetzt ist. Schon beim Aufstehen morgens wird auch die App wach, schaut welche Meetings und Termine am Tag anstehen, öffnet später an der Tiefgarage das Tor und findet den nächsten freien Parkplatz.

Die App sucht auch einen Arbeitsplatz, denn fest zugeteilte Schreibtische hat im Edge niemand mehr. Hier gibt es Sitzplätze, Stehpulte, Arbeitsecken, Teamräume, Balkonplätze oder „Konzentrationsräume“. Wo man arbeitet, hängt allein von der anstehenden Aufgabe ab. Die großzügig vorhandenen großen Flachbildschirme lassen sich drahtlos mit jedem Phone oder Laptop synchronisieren.

Jeder Toilettenbesuch wird registriert

Die App kennt auch die persönlichen Vorlieben bezüglich Raumhelligkeit und Temperatur. Die individuelle Einstellung ist kein Problem, denn in den „digitalen Decken“ befinden sich nicht nur Tausende von energiesparenden LEDs, sondern auch Bewegungs-, Licht-, Temperatur-, Luftfeuchtigkeit- und Infrarot-Sensoren. Das bedeutet ein hohes Maß an Effizienz, denn das Gebäude wird nur dort lebendig, wo sich jemand aufhält.

Das gilt sogar bis in die Waschräume. Die App registriert jeden Toilettenbesuch und der Handtuchhalter ist mit dem Internet verbunden, so dass die Reinigungskräfte nur dort ausrücken müssen, wo sie gebraucht werden. Ob diese Art von Effizienz vielleicht doch zu weit geht, ist eine andere Frage.

Die Fürsorge geht weiter. Die App weiß, wie man seinen Kaffee gerne trinkt und registriert auch, ob und wie lange man im hauseigenen Fitnessraum tätig gewesen ist. Einige der Geräte dort sammeln sogar die sportlich produzierte Energie und schicken die hart erarbeiteten Watt ins Netz. Wohl dem, der sich dabei nicht als Hamster fühlt.

Zum Feierabend steht dann alles fürs Abendessen bereit, das man sich tagsüber ausgesucht hat. Das Spezialitätengeschäft „Bilder & De Clerq“ hat die benötigten Zutaten bereits angeliefert.

Heizung und Kühlung über zwei Grundwasserbrunnen

The Edge selbst und sein 15-stöckiges Atrium sind so gestaltet, dass das Sonnenlicht optimal genutzt werden kann, mit einer Glasfassade und hocheffizienten Sonnenpaneelen. Das Gebäude profitiert vom Tageslicht, wird aber vor Überhitzung geschützt – auch durch ein geschicktes Ventilationssystem, das immer eine leichte Brise durch die Stockwerke wehen lässt.

Die Heizung und Kühlung des Gebäudes erfolgt über zwei, in 130 m Tiefe angelegte Grundwasserbrunnen. Diese Pumpen befördern je nach Außen- und Innentemperatur warmes oder kaltes Wasser in oder aus dem Gebäude. Die Pumpen werden mittels selbst produzierter Sonnenenergie angetrieben.

In der Nacht, wenn auch die Zentrale ein wenig Ruhe hat von der Auswertung der riesigen Datenmengen, die tagsüber gesammelt werden, fährt RoboCop durch die Gänge. Der kleine Roboter patrouilliert auf den Fluren und kann mit seiner Kamera unerwünschte Besucher aufspüren und beim Sicherheitspersonal Alarm schlagen.

Inwieweit die Vögel, Bienen, Insekten und Fledermäuse, die auf dem Dach von The Edge ein für sie angelegtes Zuhause gefunden haben, vom Datensammelhype erfasst worden sind, ist uns bisher nicht bekannt.

Und wer hat’s erfunden? Erbaut wurde The Edge von Ron Bakker, dem Gründer des Londoner Architekturbüros PLP Architecture, für den niederländischen Immobilienentwickler OVG Real Estate. Und die nennen The Edge ein „Weltvorbild“, die Immobilie der Zukunft. Das Hochhaus sei das „nachhaltigste Gebäude der Welt“ und erreiche einen BREEAM-Nachhaltigkeitswert von 98,36 %.

PLP Architecture hat mit The Edge nicht sein erstes spektakuläres Gebäude geplant. In London will PLP ein Hochhaus speziell für Studenten bauen, das durch Dorfplätze aufgelockert ist, damit sich die Menschen besser im Haus treffen können. Und besonders ungewöhnlich sind die Pläne für ein 300 m hohes Hochhaus in London – aus Holz.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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