Test im echten Verkehr 26.08.2016, 10:47 Uhr

In Singapur fahren die ersten Taxis ohne Fahrer

Ein kleines Start-up soll doch wirklich das erste Unternehmen der Welt sein, das selbstfahrende Taxis in den regulären Straßenverkehr mit echten Kunden bringt. Hinter „Nutonomy“ stehen allerdings auch renommierte Forscher und starke Investoren.

In Singapur startet der erste Test mit einer Taxi-Flotte, die ihre Fahrgäste ohne Fahrer ans Ziel bringt. Selbst in den quirligen Gassen der Altstadt sollen sich die Autos zurecht finden.

Foto: Nutonomy

Foto: Nutonomy

Die Nutonomy-Taxis werden per App gerufen und bringen dann die Fahrgäste fahrerlos ans Ziel. Während der Testphase ist allerdings noch ein Fahrer an Bord, um notfalls einzugreifen.

Foto: Nutonomy

Nutonomy hat kleine Elektroautos von Mitsubishi und Renault mit der entsprechenden Sensortechnik ausgestattet, um sie autonom in Singapur fahren zu lassen.

Foto: Nutonomy

Foto: Nutonomy

Foto: Nutonomy

Foto: Nutonomy

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 

Ein Stadtviertel in Singapur: Bürotürme, breite Straßen, übersichtliche Kreuzungen, sehr brave Autofahrer und Fußgänger, die sich an alle Regeln halten. Hier rund um die U-Bahn-Haltestelle One-North passiert nur sehr selten etwas ganz plötzlich und unerwartet. Ideale Voraussetzungen, um autonome Fahrzeuge zu testen.

Das aus den USA stammende Unternehmen Nutonomy hat diesen Versuch jetzt mit so genannten Robo-Taxis gestartet. Einwohner Singapurs können sich für die Fahrt – in Begleitung eines menschlichen Aufpassers – bewerben, und wenn man den Videos des Unternehmens glauben soll, dann sind die alle auch ganz verrückt darauf. Mehr als begeisterte Menschen zeigen die PR-Filme allerdings auch nicht. Warum ist ausgerechnet das kleine Start-up das erste Unternehmen, das autonome Taxis auf die Straße schickt?

Nutonomy hat eigene Software entwickelt

Nutonomy spricht von besonders sensiblen Sensoren und Kameras sowie einer hoch entwickelten eigenen Software, die dies ermögliche. Die Firma hat einige kleine Elektroautos von Mitsubishi und Renault mit der entsprechenden Technik ausgestattet. In den nächsten zwei Jahren sollen im realen Verkehr nun weitere Erkenntnisse gesammelt werden, um dann sehr bald eine ganze Taxi-Flotte auf die Straße bringen zu können – und dann natürlich auch ganz ohne Fahrer, der in der Testphase noch notfalls eingreifen kann.

Insofern ist die Gretchenfrage bei den Nutonomy-Taxis dieselbe wie bei allen Tests mit autonomen Fahrzeugen: Wie zuverlässig funktionieren sie? Zuverlässig genug, um losgelassen zu werden?

Zu Details dieser und anderer technischen Fragen äußern sich die Entwickler bei Nutonomy nicht. Hinter der Firma stehen zwei Dozenten des renommierten Massachusetts Institute of Technology, die offenbar eine Reihe ehemaliger Studenten um sich versammelt haben. Während Emilio Frazzoli am MIT als Spezialist für Luft- und Raumfahrttechnik firmiert, gilt Karl Iagnemma als Experte für Robotik.

Firmenchef ist auch ein romantischer Erzähler

Dass Iagnemma in den USA auch bekannt ist als Autor romantischer Kurzgeschichten, in denen Roboter eine Rolle spielen, irritiert wahrscheinlich nur Europäer, die alten Ideen vom Habitus eines Gelehrten anhängen. Iagnemma jedenfalls leitet am MIT auch die Robotic Mobility Group, die in der Forschung zum autonomen Fahren interessante Ansätze verfolgt.

Einer davon ist der Versuch, automatische Navigation nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns aufzubauen. Denn der Mensch, so die Grundthese, sucht sich im Straßenverkehr nicht zuerst einen ganz bestimmten Weg, sondern eine Art Sicherheitszone, in der er sich bewegen kann. Eine solche definierte Zone könnte auch die Basis autonomer Fahrzeuge werden.

Auch Ford arbeitet am autonomen Taxi

Know-how ist also im Hintergrund vorhanden, und Geld für die Entwicklung hat Nutonomy auch: Mit Kapitalgebern schloss das Unternehmen erst kürzlich einen Vertrag über 16 Millionen Dollar ab. Zwei Jahre sollen nun die Tests in Singapur laufen. Weitere Versuche werden auch in Europa und den USA unternommen, heißt es bei der Firma.

Man wird sehen, wer denn Wettlauf gewinnt, denn auch die großen Autobauer haben das Thema der autonomen Taxis inzwischen entdeckt. So hat Ford erst kürzlich angekündigt, schon in fünf Jahren fahrerlose Mietwagen auf die Straße zu schicken. Und zwar nicht testweise, sondern in Serie.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.