Waffe der Zukunft 04.08.2016, 10:19 Uhr

Taranis-Drohne fliegt jetzt schneller als der Schall

Die britische Taranis-Drohne hat kürzlich über dem australischen Raketentestgelände von Woomera Überschallgeschwindigkeit erreicht. Bei Taranis – benannt nach dem keltischen Gewittergott – handelt es sich um eine Mehrzweckwaffe. Sie ist mit zielprogrammierbaren Bomben und Raketen bestückt und soll für das feindliche Radar weitestgehend unsichtbar sein.

Die Drohne Taranis ist nach dem keltischen Gewittergott benannt.

Die Drohne Taranis ist nach dem keltischen Gewittergott benannt.

Foto: BAE Systems

Das unbemannte Kampfflugzeug Taranis UACV (Unmanned Combat Air Vehicle) wird in Großbritannien seit nahezu zehn Jahren als „Waffe der Zukunft“ entwickelt. Ungewöhnlich ist dabei die äußerst enge gemeinsame Entwicklungsarbeit des Verteidigungsministeriums zusammen mit dem größten Wehrtechnikunternehmen des Landes BAE Systems. Dabei teilen sich die Regierung und das Unternehmen die Kosten : Allein der Prototyp allein hat schon rund 215 Millionen Euro verschlungen.

Seit zehn Jahren wird an der Entwicklung der Drohne gearbeitet. 2012 war der erste Prototyp fertig. Das britische Verteidigungsministerium erwartet, dass Taranis 2030 einsatzbereit ist. 

Seit zehn Jahren wird an der Entwicklung der Drohne gearbeitet. 2012 war der erste Prototyp fertig. Das britische Verteidigungsministerium erwartet, dass Taranis 2030 einsatzbereit ist.

Quelle: BAE Systems

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)-Firmenlogo
Bauingenieur/in (m/w/d) Fachrichtung Tiefbau / Straßenbau Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)
Wetter (Ruhr) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Brandschutzbeauftragte*r mit Zusatzfunktionen Tram (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Streckenplanung Die Autobahn GmbH des Bundes
Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Wärmepumpensysteme und Regelungen Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.
Großraum Hamburg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Verkehrsingenieur*innen für die Verkehrswende (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Framatome-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für nukleare Entsorgung Framatome
Karlstein am Main, Erlangen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Nachhaltige Antriebssysteme und angewandte Thermodynamik (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Lübeck Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
(Umwelt-)Ingenieur (w/m/d) für Boden, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Fuest Familienstiftung-Firmenlogo
Bauzeichner, Bautechniker oder Innenarchitekt (m/w/d) Fuest Familienstiftung
Timm Technology GmbH-Firmenlogo
Sales Manager / Vertriebsingenieur (m/w/d) Timm Technology GmbH
Reinbek Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westfalen) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Projektmanager*in Niederspannung (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Produktmanagement für Navigationsdienste DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
VAHLE-Firmenlogo
Ingenieur Automatisierungs- und Steuerungstechnik (m/w/d) VAHLE
Kamen, Großraum Dortmund Zum Job 
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) der Fachrichtung Physik und/oder Elektrotechnik mit der Möglichkeit zur Ausbildung zum "European Patent Attorney (m/w/d/)" Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur (w/m/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Europäischer Patentanwalt (m/w/d) der Fachrichtung Physik, Informatik, Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 

Es handelt sich bei Taranis also nicht um einen voll bezahlten Entwicklungsauftrag. Vielmehr ist das Verteidigungsministerium mit einer Vielzahl eigener Fachleute direkt in die Arbeiten integriert. Der Grund: Die britische Regierung will bei der Entwicklung der nächsten Drohnen-Generationen nicht mehr hauptsächlich von der israelischen und amerikanischen Industrie abhängig sein.

Taranis fliegt schon einige Zeit – aber nicht überschallschnell

Nach vielfältigen Bodentests in Großbritannien fand der Erstflug der Drohne Taranis bereits im August 2013 in Australien statt. Dort laufen auch weiterhin alle Testflüge ab. Der wesentliche Grund dafür ist, dass das Testgelände von Woomera 127.000 km2 misst und nur mit besonderer Zulassung zugänglich ist. Damit können die Tests nicht so einfach beobachtet werden. Die britische Wehrtechnik hat auf diesem Gelände in der Vergangenheit bereits Nuklearwaffen und Raketen getestet. Das australische Verteidigungsministerium bezeichnet Woomera als das größte „Waffentest-Zentrum” der Welt.

Die seit rund zehn Jahren in der Entwicklung befindliche Drohne Taranis kann jetzt Überschallgeschwindigkeit erreichen.

Die seit rund zehn Jahren in der Entwicklung befindliche Drohne Taranis kann jetzt Überschallgeschwindigkeit erreichen.

Quelle: BAE Systems

Seit kurzem fliegt Taranis in Australien auch mit Überschallgeschwindigkeit. Wie schnell diese große Drohne genau ist, wird nicht gesagt. Bestätigt wird lediglich, dass sie mit mehr als Schallgeschwindigkeit fliegt. Einzelne dieser schnellen Testflüge dauerten mehr als eine Stunde.

Von Teams am Boden ferngesteuert

Die “Testpiloten” von Taranis sind Entwicklungsingenieure, die schon lange an dem Programm arbeiten. Sie steuern in ganzen Teams die schnelle Drohne – beim Erstflug waren es zehn Techniker.

Taranis ist kompakt gebaut. Bei Testflügen steuern an der Entwicklung beteiligte Ingenieure sie vom Boden aus. Bei Überschallgeschwindigkeit kann sie auch autonom fliegen.

Taranis ist kompakt gebaut. Bei Testflügen steuern an der Entwicklung beteiligte Ingenieure sie vom Boden aus. Bei Überschallgeschwindigkeit kann sie auch autonom fliegen.

Quelle: BAE Systems

Für den Überschall-Kampfeinsatz ist Taranis zusätzlich mit einer Software ausgestattet, die die Kampfdrohne unabhängig von menschlichen Eingriffen in das Geschehen macht. Bis die ersten Taranis-Kampfflugzeuge in den Truppendienst kommen, wird noch einige Zeit vergehen: Das britische Verteidigungsministerium geht vom Jahr 2030 aus.

Rund 250 Firmen am Taranis-Programm beteiligt

Am Taranis-Programm sind rund 250 Firmen beteiligt. Die Federführung liegt bei BAE Systems. Ebenfalls in die Programmführung eingebunden ist die ehemals staatliche britische Wehrtechnik-Entwicklung in Gestalt der heutigen Aktiengesellschaft Qinetic. Seit 2014 arbeitet auch das französische Wehrtechnik-Großunternehmen Dassault am Taranis-Progamm mit.

Rund 250 Firmen sind am Taranis-Programm beteiligt.

Rund 250 Firmen sind am Taranis-Programm beteiligt.

Quelle: BAE Systems

Große Zulieferer sind Rolls-Royce für den Antrieb der Drohne durch ein Adour-Jettriebwerk und für die Treibstoff- und Stromversorgung an Bord der amerikanische Konzern General Electric über seine britische Tochter Smith Industries.

Kompakte Bauweise

Taranis hat eine Länge von 12,43 m und eine Spannweite von genau 10 m. Die Höhe beträgt 4 m und das maximale Startgewicht 8 t. In den Bau der Drohne ist relativ viel Edelstahl eingegangen. Alle Waffen sind während der schnellen Flüge im Inneren der Drohne verborgen.

In riesigen Behältern sollen Drohnen von alleine wachsen. 

In riesigen Behältern sollen Drohnen von alleine wachsen.

Quelle: BAE Systems

BAE Systems arbeitet auch daran Drohnen quasi wie Pflanzen zu züchten. Der chemische Prozess soll praktisch von alleine ablaufen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.