Biros erkennt Feuer 23.06.2016, 13:27 Uhr

Massenstart mit 20 Satelliten – Indien feiert Rekord

Indien hat mit einem Raketenstart 20 Satelliten auf einmal in die Erdumlaufbahn gebracht – ein neuer Rekord in der Weltraumgeschichte des Landes. Von den 17 Satelliten aus dem Ausland stammt auch einer aus Deutschland. Biros soll aus rund 500 km Höhe Feuer auf der Erde aufspüren.

Die indische Raumfahrtbehörde Isro startete am 22. Juni 2016 erfolgreich vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan Space Centre eine Rakete mit 20 Satelliten an Bord.

Die indische Raumfahrtbehörde Isro startete am 22. Juni 2016 erfolgreich vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan Space Centre eine Rakete mit 20 Satelliten an Bord.

Foto: Isro

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Für die ehrgeizige Raumfahrernation Indien war der Start von 20 Satelliten ein bedeutender Erfolg. Am Mittwoch brachte die indische Raumfahrtbehörde Isro mit einer Rakete gleich 20 Satelliten in die Erdumlaufbahn – das sind doppelt so viele wie der bisherige Rekord im Land. Isro-Chef A.S. Kiran Kumar bestätigte die erfolgreiche Mission in einer Fernsehansprache. Zwar wird der Weltrekord immer noch von Russland gehalten, das mit einer Rakete 37 Satelliten ins All beförderte. Aber Indien bekräftigt mit dem Massenstart seine Ambitionen im hart umkämpften Satelliten-Markt.

Biros und Tet beobachten Waldbrände, Vulkane und Industrie-Hotspots

Der Wettbewerb beim Lastentransport ins All hat sich verschärft, seit auch private Anbieter wie das amerikanische Unternehmen SpaceX in diesem Bereich ihre Dienste anbieten. Insbesondere der Start von kleineren Satelliten, die in eine niedrige Umlaufbahn unter 1000 km gebracht werden und von dort aus Erdbeobachtungsmissionen durchführen, kann lukrativ zu sein. Dafür ist die Trägerrakete PSLV (Polar Satellite Launch Vehicle) ausgelegt, die Indien für den Start verwendete.

Foto: Isro

Foto: Isro

Foto: Isro

Vorbereitungen der indischen Mission. 

Foto: Isro

Von den 20 gestarteten Satelliten kamen 13 aus den USA, drei aus Indien, drei aus Kanada und Indonesien und einer aus Deutschland. Der deutsche Kleinsatellit des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) heißt Biros (Bi-Spektral Infrared Optical System) und soll in 515 km Höhe sogenannte Hochtemperaturereignisse auf der Erde aufspüren. Dabei wird der kühlschrankgroße Kleinsatellit nicht allein arbeiten, denn seit Juli 2012 befindet sich ein „Brudersatellit“ namens Tet im Orbit und hält Ausschau nach Waldbränden. Gemeinsam bilden die beiden Satelliten eine Mission zur Feuerfernerkundung (FireBIRD). Neben Waldbränden sollen auch vulkanische Aktivitäten, Gasfackeln oder Industrie-Hotspots beobachtet und dokumentiert werden.

Welche Auswirkungen haben Brände auf Wetter und Klima?

Brände verursachen weltweit fast ein Drittel aller Kohlendioxid-Emissionen und sind zum größten Teil menschengemacht. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass aufgrund steigender Temperaturen durch den Klimawandel auch die Waldbrandgefahr künftig stark zunehmen wird. „Mit seinen sensiblen Kamerasystemen ist Biros in der Lage, wertvolle Daten zur Veränderung der Oberflächentemperatur zu liefern“, sagt Professor Heinz-Wilhelm Hübers, Direktor des DLR-Instituts für Optische Sensorsysteme. „Zugleich erhoffen wir uns auch Erkenntnisse darüber, welche Auswirkungen die durch Verbrennung entstehenden Aerosole auf das Wetter und Klima haben können, um somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“

Die Kleinsatelliten Tet und Biros sollen ab Juni 2016 als Mission Firebird ein hochpräzises Tandem zur Waldbrandfrüherkennung bilden. 

Die Kleinsatelliten Tet und Biros sollen ab Juni 2016 als Mission Firebird ein hochpräzises Tandem zur Waldbrandfrüherkennung bilden.

Quelle: DLR

Mit den hochauflösenden Infrarotkameras des Satellitentandems Biros und Tet soll es möglich sein, Feuer bereits ab einer geringen Intensität zuverlässig zu lokalisieren, die Art der Verbrennung zu identifizieren und sogar genaue Vorhersagen über die Ausmaße der Brandflächen zu geben. Über Laserkommunikation können die Position der Hochtemperaturereignisse und bestimmte Feuerparameter wie Temperatur, Energie oder die Fläche von bereits aktiven oder gerade entstehenden Brandherden in Echtzeit an Bodenstationen auf der Erde übermittelt werden.

Daten über Hochtemperaturereignisse gehen direkt aufs Handy

Zusätzlich kann der etwa 130 Kilogramm leichte Kleinsatellit, der ein eigenes Antriebssystem hat, erstmals Informationen zu Hochtemperaturereignissen direkt auf Mobilfunkgeräte übertragen. Dafür werden die Bilddaten bereits an Bord vorprozessiert und mit einem speziellen Modem per SMS verschickt.

Der Kleinsatellit Biros hat ungefähr die Größe eines Kühlschranks und wiegt rund 130 kg. Er soll aus 500 km Höhe Ausschau nach Hochtemperaturereignissen auf der Erde halten.

Der Kleinsatellit Biros hat ungefähr die Größe eines Kühlschranks und wiegt rund 130 kg. Er soll aus 500 km Höhe Ausschau nach Hochtemperaturereignissen auf der Erde halten.

Quelle: DLR

Diese einzigartige Kommunikation zwischen Satellit und Nutzer läuft zunächst auf experimenteller Ebene. Die gesamte Mission FireBIRD ist auf zehn Jahre ausgelegt.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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