Nerventests für Astronauten 26.01.2016, 07:55 Uhr

2013 bis heute: Pannen auf der Raumstation ISS

Kein Zweifel, die Internationale Raumstation ISS ist ein Erfolgsmodell. Die seit November 2000 permanent besetzte Station kreist in 400 km Höhe als größtes künstliches Objekt im Erdorbit. Wie schwierig, frustrierend und lebensgefährlich die Arbeit rund um die ISS aber auch sein kann, zeigen diese Pannen. 

Internationale Raumstation ISS: So ein Leben im All kann für Astronauten ganz schön gefährlich werden.

Internationale Raumstation ISS: So ein Leben im All kann für Astronauten ganz schön gefährlich werden.

Foto: Nasa

1. Außeneinsatz mit Wasser im Helm

Bei ihren sogenannten Weltraumspaziergängen müssen die Astronauten bisweilen starke Nerven mitbringen. So endete der jüngste Außeneinsatz an der ISS am 15. Januar 2016 für den US-Astronauten Tim Kopra anderthalb Stunden früher als geplant, als er einen Wassertropfen in seinem Helm entdeckte.

US-Astronaut Tim Kopra bei seinem Ausseneinsatz. Wegen eines Wassertropfens im Helm musste er vorzeitig in die Raumstation zurückkehren.

US-Astronaut Tim Kopra bei seinem Ausseneinsatz. Wegen eines Wassertropfens im Helm musste er vorzeitig in die Raumstation zurückkehren.

Quelle: Nasa

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (w/m/d) Bau, Baugrund- und Baustoffprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Klinger und Partner GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Tiefbau und Straße (m/w/d) Klinger und Partner GmbH
Stuttgart Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Testingenieur Software für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
System Engineer für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Energietechnik Smart Grid (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der industriellen Hardwareentwicklung Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH
Lüneburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hardware (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Stadtwerke Görlitz AG-Firmenlogo
Referent Netztechnik (m/w/d) Stadtwerke Görlitz AG
Görlitz Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) des Gebäudemanagements HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Bauwesen Deponietechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin, Homeoffice möglich Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Architekt / Ingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Straßenbaubehörde (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
Wuppertaler Stadtwerke-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme Wuppertaler Stadtwerke
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
BOGE Elastmetall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur - FE-Berechnungen (m/w/d) BOGE Elastmetall GmbH
Damme (Niedersachsen) Zum Job 
FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur Fachrichtung Konstruktionstechnik (m/w/d) FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH
Gronau (Leine) Zum Job 
Schulte & Co. GmbH-Firmenlogo
Fertigungsplaner (m/w/d) Schulte & Co. GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 

Vermutlich wird Kopra sofort an seinen Kollegen Luca Parmitano gedacht haben, in dessen Helm sich 2013 eineinhalb Liter Wasser gesammelt hatte, was ihn beinahe das Leben kostete. Kopra behielt die Nerven und wurde vorzeitig in die Raumstation zurückgeschickt. „Safety first“, twitterte die Nasa.

2. Ausströmendes Ammoniak

Der Zwischenfall passierte beim 190. Außeneinsatz in der Geschichte der ISS im November 2015. Kjell Lindgren und Scott Kelly führten seit zwei Stunden Reparaturen am Kühlsystem durch, als sie ausströmendes Ammoniak bemerkten. Das Gas, das in der Klimaanlage zum Einsatz kommt, war durch ein kleines Leck ausgetreten und hatte Lindgrens Handschuh beschädigt. Vorfälle mit Ammoniak gelten als eine der größten Gefahren für die Besatzung der Raumstation.

3. Drohende Kollision mit Trümmerstücken

Im Juli 2015 meldete die Nasa: „ISS-Crew sucht Schutz vor Weltraumschrott in der Sojus.“ Ein ausgedienter russischer Wettersatellit war der Raumstation bedenklich nahe gekommen und weil es für ein Ausweichmanöver zu spät war, zogen sich die Astronauten kurzfristig in die an der ISS angedockte Sojuskapsel zurück.

An ISS angedockte Sojus-Kapsel: Bereits mehrfach musste die ISS-Besatzung hierin Zuflucht suchen. Insgesamt viermal, weil Weltraumschrott auf Kollisionskurs auf die ISS zuraste.

An ISS angedockte Sojus-Kapsel: Bereits mehrfach musste die ISS-Besatzung hierin Zuflucht suchen. Insgesamt viermal, weil Weltraumschrott auf Kollisionskurs auf die ISS zuraste.

Quelle: Nasa

Damit könnten sie sich zur Not auf die Erde retten. Das war zwar nicht nötig, denn das Trümmerstück verfehlte die ISS, aber der Weltraumschrott ist ein zunehmendes Problem. Es war das vierte Mal, dass die Crew in die Sojus flüchten musste.

4. Länger im All als geplant

Im Mai 2015 verfehlte der russische Raumfrachter Progress nach dem Start seine Umlaufbahn und verglühte in der Erdatmosphäre. Pech für die Astronauten auf der ISS, denn der Raumfrachter sollte sie mit Nachschub versorgen. Für drei Astronauten verlängerte sich durch den Fehlstart außerdem ihr Aufenthalt, denn zuerst sollten die Gründe für den Absturz gesucht werden.

Alles futsch: Rakete, Versorgungskapsel inklusive der wissenschaftlichen Experimente und Nachschub für die ISS-Astronauten explodierten. 

Alles futsch: Rakete, Versorgungskapsel inklusive der wissenschaftlichen Experimente und Nachschub für die ISS-Astronauten explodierten.

Quelle: Nasa

Am 11. Juni 2015 wurden Terry Virts, Samantha Christoforetti und Anton Shkaplerov dann heil zur Erde zurückgebracht. Ende Juni folgte allerdings das nächste Desaster, als der Versorgungsfrachter Dragon des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX beim Start explodierte.

5. Minisatelliten machen sich selbstständig

Diese Vorfälle wirken beinahe kurios: Insgesamt vier Minisatelliten an Bord der ISS machten sich im August und September 2014 selbstständig und fliegen seither als Weltraumschrott im falschen Orbit durchs All.

Nach einem Rütteltest am Kibo-Laborarm hatte sich offenbar versehentlich eine Klappe geöffnet, hinter der die Satelliten auf ihren Einsatz warten. 

Nach einem Rütteltest am Kibo-Laborarm hatte sich offenbar versehentlich eine Klappe geöffnet, hinter der die Satelliten auf ihren Einsatz warten.

Quelle: Planet Labs

Die Crew hatte den Verlust erst später bemerkt und vermutet, dass die Fotosatelliten sich versehentlich ausgeklinkt hätten, nachdem bei einem Rütteltest eine Klappe aufgesprungen sei.

6. Panne beim Andocken

Wegen einer defekten Korrekturdüse musste  die Crew einer Sojus-Kapsel im März 2014 etliche zusätzliche Runden um die Erde drehen, bevor sie an die ISS andocken konnte. Der kleine Fehler in der Flugbahn hatte große Wirkung.

Im Inneren der Sojus-Raumkapsel ist es reichlich eng.

Im Inneren der Sojus-Raumkapsel ist es reichlich eng.

Quelle: Russian Federal Space Agency

Statt vier Mal musste die Sojus-Besatzung 34 Mal um die Erde fliegen, um sich in die richtige Andockposition zu bringen. Sowohl die russische als auch die amerikanische Weltraumagentur betonten, dass die Besatzung trotz des Fehlers stets in Sicherheit gewesen sei.

7. An Weihnachten die Kühlpumpe reparieren

Die beiden Kühlsysteme, durch deren Kreisläufe Ammoniak geleitet wird, sind immer wieder neuralgische Punkte auf der ISS. Im Dezember 2013 schaltete sich eines der Systeme automatisch ab, nachdem ein Zuflussventil für eine Pumpe nicht richtig funktionierte.

Die ISS-Astronauten Kjell Lindgren und Scott Kelly reparierten das Kühlsystem und entdeckten dabei ein Ammoniak-Leck. 

Die ISS-Astronauten Kjell Lindgren und Scott Kelly reparierten das Kühlsystem und entdeckten dabei ein Ammoniak-Leck.

Quelle: Nasa TV

Das bedeutete Mehrarbeit für die Astronauten, ausgerechnet an Weihnachten. Drei Mal waren sie jeweils über sechs Stunden außen an der ISS im Einsatz.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.