Sturz in Gröden 21.12.2015, 13:57 Uhr

Ski-Airbag bewahrt Rennfahrer Mayer vor schlimmsten Verletzungen

Glück im Unglück für den Skirennfahrer Matthias Mayer: Bei seinem Sturz in Gröden am Samstag verhinderte erstmals ein Ski-Airbag schlimmste Verletzungen. Lesen Sie hier, wie der Airbag für die Skipiste funktioniert.  

Flug des Skirennfahrers Matthias Mayer ins Krankenhaus von Innsbruck: Mayer ist bei der Weltcup-Abfahrt in Gröden schwer gestürzt und brach sich zwei Brustwirbel. Erstmals wurde bei einem Weltcup-Rennen ein Airbag ausgelöst, der den Oberkörper schützt. Wahrscheinlich hätte sich Mayer noch schlimmere Verletzungen zugezogen.

Flug des Skirennfahrers Matthias Mayer ins Krankenhaus von Innsbruck: Mayer ist bei der Weltcup-Abfahrt in Gröden schwer gestürzt und brach sich zwei Brustwirbel. Erstmals wurde bei einem Weltcup-Rennen ein Airbag ausgelöst, der den Oberkörper schützt. Wahrscheinlich hätte sich Mayer noch schlimmere Verletzungen zugezogen.

Foto: Andrea Solero/dpa

Mayers Unglück bei der Weltcup-Abfahrt in Gröden vergangenen Samstag hatte kurz vor der sogenannten Ciaslat-Einfahrt seinen Lauf genommen: Der österreichische Skirennläufer verlor bei einem Sprung die Kontrolle, drehte sich in der Luft um 180° und krachte mit der Wirbelsäule auf die harte Piste. Dabei brachen der sechste und siebte Brustwirbel.

Mayer wurde sofort ins Krankenhaus nach Innsbruck geflogen, wo die Ärzte noch in der Nacht den Bereich vom fünften bis achten Brustwirbel verschraubten. Dass es nicht zu einer noch schlimmeren Verletzung – möglicherweise sogar zu einer Querschnittslähmung – gekommen ist, verdankt Mayer einem Ski-Airbag, der erstmals in einer Weltcup-Abfahrt zündete.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
RWE Technology International GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) Anlagenrückbau RWE Technology International GmbH
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Hardwareentwicklung/Elektrokonstruktion JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Sturz des Skirennfahrers Matthias Mayer: Ein Ski-Airbag konnte Mayer vor schlimmeren Verletzungen bewahren.

Sturz des Skirennfahrers Matthias Mayer: Ein Ski-Airbag konnte Mayer vor schlimmeren Verletzungen bewahren.

Quelle: Johann Groder/dpa

Ski-Airbag D-Air bläst sich in nur 100 Millisekunden auf

Der 800 g leichte Ski-Airbag namens D-Air des italienischen Herstellers Dainese besteht aus einer Art Korsett, Sensoren und einem Mikrocomputer mit einem raffinierten Algorithmus. Dieser erkennt, wenn der Fahrer stürzt. In nur 100 ms – also schneller als ein Lidschlag – bläst eine integrierte Kaltgasflasche den Airbag auf.

„Die Oberflächen des Luftsacks sind durch zahlreiche Mikrofäden verbunden, die es dem Airbag ermöglichen, sich mit einer konstanten Stärke und Drucke entlang seiner Oberfläche auszudehnen, wodurch der Körper des Athleten umhüllt wird“, schreibt der italienische Hersteller Dainese, der ein ähnliches Schutzsystem auch schon für Motorradfahrer entwickelt hat. Der Airbag soll mit seinem Volumen von 8 l in der Lage sein, über 60 % der Aufprallenergie zu absorbieren. Besonders geschützt seien durch das Luftkissen Schultern, Schlüsselbein und Brustkorb.

Der Skirennfahrer Jan Farrell hat den Airbag bereits intensiv getestet: Deutlich zu sehen sind die aufgeblasenen Poster im Schulter- und Brustbereich.

Der Skirennfahrer Jan Farrell hat den Airbag bereits intensiv getestet: Deutlich zu sehen sind die aufgeblasenen Poster im Schulter- und Brustbereich.

Quelle: Dainese

Nicht alle Ski-Rennfahrer sind vom Airbag überzeugt

Doch der Ski-Airbag spaltet die Profis. Viele Rennfahrer verzichten auf ihn, weil sie bei ihren bis zu 150 km/h schnellen Abfahrten weniger Bewegungsfreiheit und schlechtere Aerodynamik befürchten. Aksel Lund Svindal, Sieger des Rennens von Gröden, nennt gegenüber der Welt einen weiteren Grund: „Ich habe dieses Jahr schon einen Abfahrtsanzug zerstört, als der Reißverschluss aufriss. Für das zusätzliche Material des Airbags ist der Reißverschluss nicht gut genug. Ich will ihn nicht zu stark dehnen.“

Der 800 g leichte Ski-Airbag namens D-Air besteht aus einer Art Korsett, Sensoren und einem Mikrocomputer mit einem raffinierten Algorithmus. Dieser erkennt, wenn der Fahrer stürzt. Die eingearbeiteten Mikrofäden ermöglichen eine gleichmäßige Ausdehnung des Airbags.

Der 800 g leichte Ski-Airbag namens D-Air besteht aus einer Art Korsett, Sensoren und einem Mikrocomputer mit einem raffinierten Algorithmus. Dieser erkennt, wenn der Fahrer stürzt. Die eingearbeiteten Mikrofäden ermöglichen eine gleichmäßige Ausdehnung des Airbags.

Quelle: Dainese

Mayer hingegen scheint glücklich, dass er diese Dehnung in Kauf genommen hat: „Zum Glück habe ich den Airbag angehabt, der ist in der Luft aufgegangen“, sagt der Rennfahrer. „Das war in dem Fall sicherlich eine gute Lösung.“ Neben Mayer trugen beim Rennen fünf weitere Fahrer das Schutzsystem, das zwischen 1500 und 2000 € kostet.

Schutzsystem für die Knie in Vorbereitung

Als Nächstes will Dainese ein Schutzsystem für die Knie entwickeln, die im Skirennsport weit häufiger von Verletzungen betroffen sind. „Schulter- und Brustverletzungen sind im alpinen Ski-Rennsport gar nicht so verbreitet“, erklärt Karl-Hainz Waibel, Cheftrainer der deutschen Männer im Deutschen Skiverband (DSV) gegenüber der Welt. „Ein solcher Airbag macht unseren Sport nicht sehr viel sicherer.“ Es wäre hingegen hilfreich, die Zahl der Knieschäden zu verringern – beispielsweise mit einer Art Zündung, die beim Sturz den Ski vom Skischuh trennt.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.