Bisher keine Erklärung 16.10.2015, 16:22 Uhr

Mysteriöser Stern weckt Spekulationen über außerirdische Zivilisation

Es wäre natürlich die Sensation schlechthin, wenn das Weltraum-Teleskop Kepler eine außerirdische Zivilisation entdeckt hätte. Wahrscheinlich gibt es jedoch eine weniger spektakuläre Erklärung für die bizarren Helligkeitsschwankungen auf dem 1500 Lichtjahre entfernten Stern. Aber selbst Astronomen sind bislang ratlos.

Galaxiehaufen im Universum: Die Suche nach weiterem Leben im All gehört wohl zu den spannendsten. Aktuell sorgt  der Stern KIC 8462852 für Spekulationen über außerirdische Zivilisation.

Galaxiehaufen im Universum: Die Suche nach weiterem Leben im All gehört wohl zu den spannendsten. Aktuell sorgt  der Stern KIC 8462852 für Spekulationen über außerirdische Zivilisation.

Foto: DLR

Wir werden uns wohl bis Januar 2016 gedulden müssen, bis starke Radioantennen KIC 8462852 und seine mysteriösen Strukturen genauer ins Visier nehmen werden. Bis dahin darf spekuliert werden, worin dessen Helligkeitsschwankungen begründet sind.

Das Weltraumteleskop Kepler hatte den Stern als einen von über 150.000 über vier Jahre lang beobachtet. Bei der Auswertung der Daten machten Hobby-Astronomen dann eine ungewöhnliche Entdeckung, die sich auch die Wissenschaftler bislang nicht erklären können.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
envia TEL GmbH-Firmenlogo
Serviceingenieur (Field Service Engineer) (m/w/d) envia TEL GmbH
Chemnitz, Halle, Kolkwitz, Markkleeberg, Taucha Zum Job 
Stadt Nordenham-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) der Richtung Bauingenieurwesen (Tiefbau, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserwirtschaft, Wasserbau) oder Umweltingenieurwesen oder staatlich geprüften Techniker (m/w/d) der Siedlungswasserwirtschaft Stadt Nordenham
Nordenham Zum Job 
envia TEL GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Datacenter Infrastruktur (m/w/d) envia TEL GmbH
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Konstruktiver Ingenieurbau / Objekt- und Tragwerksplanung ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleiter/in - Planung auf BAB Betriebsstrecken (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Oldenburg Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Verkehrsanlagen Schwerpunkt Trassierung ILF Beratende Ingenieure GmbH
München, Essen Zum Job 

Programm Planet-Hunter: Hobby-Astronomen beobachten Lichtmuster von Sternen

Nicht zum ersten Mal hat das US-Weltraumteleskop Kepler eine spannende Entdeckung gemacht. Kepler war 2009 gestartet und beobachtete einen festen Ausschnitt von mehr als 150.000 Sternen. Im August 2013 wurde zwar die Hauptmission eingestellt, aber die enorme Datenmenge werten die Astronomen immer noch aus.

Als wichtigste Entdeckungen galt bislang, dass zuerst mehrere erdähnliche Planeten ins Visier der Forscher geraten waren. Dann wurde es im Sommer dieses Jahres noch spektakulärer, als „Kepler 452-b“ gefunden wurde, der sogar in der theoretisch bewohnbaren Zone zur nächsten Sonne liegt.

UKIRT-Teleskopaufnahme: Beim Stern „KIC 8462852″ fällt links eine Ausbuchtung ins Auge.

UKIRT-Teleskopaufnahme: Beim Stern „KIC 8462852″ fällt links eine Ausbuchtung ins Auge.

Quelle: Boyajian et al.

Jetzt könnte es allerdings richtig spannend werden, denn der knapp 1500 Lichtjahre entfernte KIC 8462852, der heißer und größer ist als unsere Sonne, wirft ganz andere Fragen als nach der Bewohnbarkeit für Menschen auf. 2011 fanden Hobby-Astronomen, die im Programm Planet-Hunter aktiv waren, erste Hinweise auf die ungewöhnlichen Helligkeitsschwankungen des Sterns.

Planet-Hunter war von den Kepler-Astronomen gegründet worden, weil sie sich von privaten Astronomen, die häufig sehr viel Sachverstand mitbringen, Unterstützung bei der Bewältigung der Datenflut erhofften. Insbesondere die von den Sternen ausgesandten Lichtmuster waren interessant.

Erklärungen wie Exoplaneten oder Asteroidengürtel scheiden aus

Das ungewöhnliche Lichtmuster von KIC 8462852 legt nahe, dass eine große Menge an Materie den Stern umkreist. Ein Exoplanet wird es nicht sein, denn die Helligkeit des Sterns schwankt nicht in periodischen Abständen, wie zu vermuten wäre, wenn ein Exoplanet im regelmäßigen Orbit den Stern umkreisen würde. Auch ändert sich die Helligkeit sehr unterschiedlich, zwischen 15 und 22 %, was ebenfalls gegen einen Exoplaneten spricht.

Die Aufnahme zeigt KIC 8462852 (re.) im Vergleich zu seinem Begleitstern.

Die Aufnahme zeigt KIC 8462852 (re.) im Vergleich zu seinem Begleitstern.

Quelle: Boyajian et al.

Die andere Erklärung, dass es sich um Reste von Kollisionen mit anderen Planeten oder einem Asteroidengürtel handeln könnte, scheidet ebenfalls aus. Dafür müsste der Stern noch jung sein, was bei KIC 8462852 nicht der Fall ist. Bei seinem Alter hätte die Gravitation längst andere Himmelskörper aus dem Material, das ihn umkreist geformt. Außerdem wäre durch die starke Erhitzung des Staubs eine zusätzliche Infrarotstrahlung zu erwarten gewesen, die aber nicht gefunden wurde.

„Außerirdische sollten immer die letzte Hypothese sein“

Tabetha Boyaijan, die das Programm Planet Hunter wissenschaftlich begleitet, hat nun die gesammelten Erklärungsversuche für die ungelösten Fragen rund um die Helligkeitsschwankungen veröffentlicht. Messfehler schließt die Astronomin aus und schlägt als wahrscheinlichste Erklärung eine Störung im System durch einen zu nahe gekommenen Stern vor. Sicher ist die Wissenschaftlerin sich aber nicht, denn sie würde nun auch andere Szenarien prüfen.

Illustration des US-Weltraumteleskops Kepler.

Illustration des US-Weltraumteleskops Kepler.

Quelle: NASA/Ames/JPL-Caltech

Ihr Kollege Jason Wright von der Penn State University ist da weniger vorsichtig. Er könne sich vorstellen, dass die Helligkeitsschwankungen zu einem Schwarm von riesigen Megastrukturen passen, die zum Beispiel als Sonnenkollektoren die ferne Sonne umkreisen und deren Energie für eine außerirdische Zivilisation nutzen. „Außerirdische sollten immer die letzte Hypothese sein, die man ausprobiert, aber das hier sieht aus wie etwas, das man von einer außerirdischen Zivilisation erwarten würde“, sagte Wright dem Magazin Atlantic.

Beobachtung mit gigantischem Radioteleskop geplant

Nun wollen Boyaijan und Wright versuchen, Radioantennen auf den Stern auszurichten, um ihm sein Geheimnis entlocken zu können. Falls sie dabei Radiowellen in einem Frequenzbereich finden, der mit technologischen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden kann, käme der nächste Schritt.

Der würde im Januar 2016 folgen und eine Beobachtung mit dem gigantischen Radioteleskop Very Large Array (VLA) in New Mexico, USA bedeuten. „Falls wir vorher etwas richtig Aufregendes finden, würden wir aber den Direktor von VLA fragen, ob er uns eine Möglichkeit für eine Beobachtung außer der Reihe gibt“, sagte Boyaijan.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.