Weg rekonstruiert 02.09.2015, 10:38 Uhr

Absturzort von MH370 liegt wahrscheinlich nördlicher als gedacht

Mithilfe von Strömungsdaten und einer Computersimulation haben Kieler Forscher den Weg des Wrackteils nachvollzogen, das vor einigen Wochen auf der Insel Réunion gefunden wurde. Das Teil stammt sehr wahrscheinlich von der verschollenen Boeing 777 der Malaysia Airlines. Ihr Ergebnis: Flug MH370 endete wahrscheinlich viel weiter nördlicher als bisher gedacht.

Auf La Réunion wurde Ende Juli eine Flügelklappe gefunden, das vermutlich von der abgestürzten Boeing 777 des Flug MH370 stammte. Jetzt haben Kieler Forscher versucht, aus dem Fundort und den Meeresströmungen die Absturzstelle besser zu lokalisieren.

Auf La Réunion wurde Ende Juli eine Flügelklappe gefunden, das vermutlich von der abgestürzten Boeing 777 des Flug MH370 stammte. Jetzt haben Kieler Forscher versucht, aus dem Fundort und den Meeresströmungen die Absturzstelle besser zu lokalisieren.

Foto: Raymond Wae Tion/dpa Bildfunk

Seit 16 Monaten versuchen Spezialisten, die Absturzstelle von Flug MH370 herauszufinden. Die letzten registrierten Signale der Boeing 777, die am 8. März 2014 mit 239 Menschen an Bord einfach verschwand, legten nahe, dass sie westlich von Australien auf dem Meer aufgeschlagen sein musste.

Doch dort wurde bis heute nichts gefunden. Nach der Entdeckung eines Wrackteils auf der Insel La Réunion machten sich Meeresforscher des Kieler Instituts Geomar daran, die mögliche Route der Flügelklappe zu rekonstruieren.

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Virtuelle Partikel ausgesetzt

Dr. Jonathan Durgadoo und Prof. Arne Biastoch benutzten für ihre sogenannten Driftanalysen ein Ozeanmodell in Kombination mit tagesaktuellen Beobachtungsdaten. Dafür setzten sie knapp zwei Millionen virtuelle Partikel an der Fundstelle aus und rechneten in einer Art Zeitraffer über 16 Monate in die Vergangenheit. Das Ergebnis: Die allermeisten Partikel stammten der Simulation zufolge aus einem Gebiet vor Sumatra und Java, teils noch nördlich der beiden Inseln auf der Höhe von Singapur – jedenfalls mehrere Tausend Kilometer weiter nördlich als die Region, auf die sich die Suche bislang konzentrierte.

Mögliche Ursprungsorte der Modellpartikel, die aus dem östlichen Indischen Ozean stammen und nach 16 Monaten die Insel La Réunion erreichten, haben die Geomar-Forscher am Computer simuliert. Die Gebiete mit den höchsten Wahrscheinlichkeiten sind farblich hervorgehoben. 

Mögliche Ursprungsorte der Modellpartikel, die aus dem östlichen Indischen Ozean stammen und nach 16 Monaten die Insel La Réunion erreichten, haben die Geomar-Forscher am Computer simuliert. Die Gebiete mit den höchsten Wahrscheinlichkeiten sind farblich hervorgehoben.

Quelle: Geomar

Die Darstellung der Forscher zeigt ein sehr großes Gebiet und offenbart noch viele Unsicherheiten. „Weitere Wrackteile wären notwendig, um präzisere Aussagen treffen zu können“, sagt Biastoch. Die Forscher wollen ihre Untersuchung aber noch verfeinern, indem sie weitere Aspekte wie Wind und Wellen, die die Verdriftung beeinflussen, in ihr Modell einbauen.

Untersuchung des Wrackteils läuft noch

Ob die neuen Erkenntnisse dabei helfen, das Wrack von MH370 endlich zu finden, bleibt allerdings fraglich. Das jetzt berechnete wahrscheinliche Absturzgebiet ist größer als Australien. Und es stellt sich die Frage, was am Ort des Unglücks eigentlich noch zu finden sein kann. Wenn die Maschine in viele kleinere Teile zerrissen wurde, hat die Meeresströmung sie längst weggetragen – die auf La Réunion gefundene Tragflächenklappe hat jedenfalls einen Weg von rund 6000 km hinter sich.

Die Kieler Meeresforscher Arne Biastoch (l.) und Jonathan Durgadoo glauben, dass der Absturzort von Flug MH370 rund 3500 km nördlicher liegt als bisher angenommen.

Die Kieler Meeresforscher Arne Biastoch (l.) und Jonathan Durgadoo glauben, dass der Absturzort von Flug MH370 rund 3500 km nördlicher liegt als bisher angenommen.

Quelle: Carsten Rehder/dpa

Hinzu kommt, dass die Einschätzung der möglichen Routen unter Wissenschaftlern umstritten ist. Bisherige Modelle hatten bestätigt, dass die Maschine vor der australischen Westküste abgestürzt sein kann. Die noch laufenden Untersuchungen des Wrackteils, das mit Muscheln besetzt ist, könnten dazu weitere Erkenntnisse liefern.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

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