Umweltfreundlich und preiswert 19.08.2015, 08:51 Uhr

Neuartige Schutzschicht lässt Metall in der Sonne kalt

Sonne satt und hohe Temperaturen: Auf der Kühlerhaube eines dunklen Autos können Sie ein Spiegelei braten. Und sich am Fensterrahmen aus Aluminium die Finger verbrennen. Metall kann in der Sonne ganz schön heiß werden. Herkömmliche Schutzbeschichtungen macht das angreifbar. Ein neuartiger Lack aus Glas kann Metalloberflächen vor starker Sonneneinstrahlung schützen und sie kühl halten. 

Mehrfach musste in diesem Sommer wegen zu großer Hitze der Aufgang zur Spitze der Reichstagskuppel geschlossen werden. 

Mehrfach musste in diesem Sommer wegen zu großer Hitze der Aufgang zur Spitze der Reichstagskuppel geschlossen werden. 

Foto: Paul Zinken/dpa

Wissenschaftler vom John Hopkins University Applied Physics Laboratory (APL) im US-amerikanischen Bundesstaat Maryland haben beim Treffen der American Chemical Society in Boston einen neuen Lack vorgestellt, der Metalloberflächen vor der Sonne schützt. Die aus Glas hergestellte, anorganische Beschichtung reflektiert Sonnenlicht wie ein Spiegel. Sie schütze die Metalloberfläche, auf die sie aufgetragen wurde, davor heiß zu werden, und mache sie länger haltbar, heißt es. Obendrein sei sie umweltfreundlicher als herkömmliche Lacke aus organischen Verbindungen.

Sonnenstrahlen greifen herkömmliche organische Beschichtungen an

So genannte “cool paints” seien ein heißes Eisen, sagte John Hopewell, Direktor für Internationale Angelegenheiten in der American Coatings Association, gegenüber dem Forbes Magazin. Grundsätzlich könnten solche kühlenden Beschichtungen zum Beispiel den Energieverbrauch in Häusern senken oder dabei helfen, das Innere eines Wagens im Sommer kühl zu halten.

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US-Forscher haben eine aus Glas hergestellte anorganische Beschichtung entwickelt, die Metalloberflächen vor der Sonne schützt.

US-Forscher haben eine aus Glas hergestellte anorganische Beschichtung entwickelt, die Metalloberflächen vor der Sonne schützt.

Quelle: American Chemical Society

„Die meisten Lacke, die Sie auf ihrem Auto oder Haus verwenden, basieren auf Polymeren, die von den ultravioletten Sonnenstrahlen zersetzt werden“, erklärt Jason J. Benkoski, Leiter des Forscherteams, das Problem mit herkömmlichen Beschichtungen. „Mit der Zeit entstehen Auskreidung und Vergilbung. Außerdem neigen Polymere dazu, flüchtige organische Verbindungen abzugeben, die der Umwelt schaden. Deshalb wollte ich weg von den herkömmlichen Polymer-Beschichtungen hin zu anorganischen aus Glas.“

Wasserglas reflektiert das Sonnenlicht

In der Sonne würden Metalloberflächen zum Beispiel aus Aluminium, einem herkömmlichen Material im Schiffsbau, heißer als die Lufttemperatur, so Benkoski weiter. Und mit steigender Temperatur nähmen auch Korrosion, Materialermüdung und Verschleiß zu. Sein Team suchte daher nach einer preiswerten und umweltfreundlichen Möglichkeit, Metalloberflächen im Sonnenlicht kühl zu halten und haltbarer zu machen.

Sein Team entwickelte eine anorganische Beschichtung aus preiswert herzustellendem Wasserglas, deren Beschaffenheit aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung mehr der von Dichtungsmasse als der von brüchigem Glas ähnelt. Gemischt aus Pigmenten und Silica reflektiert die neue Glasbeschichtung Sonnenlicht und strahlt Hitze ab. „Das ist, als würde man einen Felsen auf die Metallüberfläche auftragen“, schwärmt Benkoski und wagt eine Haltbarkeitsprognose: „100 Jahre.“ Eine kleine Ewigkeit.

 

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

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