Copernicus-Programm 19.06.2015, 12:29 Uhr

Landnutzung: Satellit Sentinel-2 beobachtet Erde permanent

Die nutzbare Landfläche auf der Erde wird definitiv nicht größer. Die Weltbevölkerung aber wächst und wächst. Damit müssen immer mehr Menschen von den verfügbaren Landflächen ernährt werden. Eine Herausforderung. Wächtersatelliten wie Sentinel-2 sollen die Daten für die optimale Landnutzung liefern.

Satellit Sentinel-2 soll den Zustand der Vegetation und Landoberflächen überwachen.

Satellit Sentinel-2 soll den Zustand der Vegetation und Landoberflächen überwachen.

Foto: P. Carril/ESA

Sie steht unter Beobachtung, unsere Erde – speziell der weltweite Zustand der Landoberflächen und deren Vegetation zwischen 84 Grad nördlicher und 56 Grad südlicher Breite. Das ist das Gebiet, welches das europäische Copernicus-Programm der Europäischen Weltraumorganisation ESA per Wächtersatelliten überwachen will.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Dafür startet am kommenden Dienstag, dem 23. Juni 2015 um 3:52 MEZ vom Europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana mit einer Vega-Trägerrakete der Weltraumwächter Sentinel-2A. Sein Zwilling Sentinel-2B folgt im zweiten Halbjahr 2016. 

Überwachtes Gebiet wird alle fünf Tage überflogen

Die beiden Weltraumwächter werden in dieselbe Umlaufbahn gesetzt, allerdings um 180 Grad versetzt. Dadurch decken die beiden Satelliten das zu überwachende Gebiet der Erdoberfläche alle fünf Tage ab. Sentinel-2A wird die Erde in 786 km Höhe auf einer sonnensynchronen Bahn umkreisen.

Sentinental-2A wird eingekapselt in die Vega-Trägerrakete. Das Foto entstand am 9. Juni 2015 auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana. 

Sentinental-2A wird eingekapselt in die Vega-Trägerrakete. Das Foto entstand am 9. Juni 2015 auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana. 

Quelle: M. Pedoussaut/ESA

Dadurch sind die Beleuchtungsverhältnisse am Boden identisch. Eine ideale Voraussetzung, um qualitative und quantitative Veränderungen der Erdoberfläche auf den Bildaufnahmen feststellen zu können. Die Daten der Sentinel-2-Satelliten sind grundsätzlich kostenfrei für jeden Interessenten.

Pixelauflösung bis zu zehn Meter

Das zentrale Messelement von Sentinel-2 ist der Multispecral Imager MSI. Diese hochauflösende Kamera generiert optische Bilder im sichtbaren Spektralbereich und im nahen und kurzwelligen Infrarotbereich in 13 Spektralkanälen. Diese liegen bei 440 Nanometer im sichtbaren blauen Licht und reichen bis zum kurzwelligen Infrarot bei 2190 nm. Die Kamera hat eine Pixelauflösung von bis zu zehn Metern. Der Abtaststreifen dieses Hightech-Instruments liegt bei 290 km.

Daten für alle Interessenten kostenfrei

Sentinel-2 wird vor allem für die Landwirte in Europa eine wichtige Erkenntnislücke schließen. Da der Satellit in kurzen Zeitabständen immer dieselben Gebiete überfliegt, lassen sich Veränderungen auf den Feldern beobachten. Die Augen von Sentinel-2 können Pflanzenarten unterscheiden, sie können aber auch deren Chlorophyll- und Blattwassergehalt und damit deren Gesundheitszustand bestimmen.

Das Bild zeigt symbolisch die Möglichkeiten von Sentinel-2 die Erde selektiv in Farbe zu sehen.

Das Bild zeigt symbolisch die Möglichkeiten von Sentinel-2 die Erde selektiv in Farbe zu sehen.

Quelle: Natxo Etxebarria/ESA

Sentinel-2 liefert dazu auch Informationen über den Blattflächenindex. Dieser ist einer der Schlüsselgrößen für die Abschätzung der Biomasse und der damit verbundenen Verdunstungsraten und der Absorption von Kohlendioxid. So lässt sich zum Beispiel abschätzen, wie viel Wasser überhaupt den Boden erreicht und für die Pflanzen verfügbar oder schon vorher durch Verdunstung verloren ist.

Landfläche der Erde begrenzt 

Der Leitgedanke hinter dem Copernicus-Programm ist ein recht pragmatischer Ansatz: Die Landfläche des blauen Planeten bleibt konstant bei 149 Quadratkilometern. Die Weltbevölkerung aber wächst stetig. Somit muss eine ständig abnehmende landwirtschaftliche Nutzfläche immer mehr Menschen auf der Erde mit Nahrungsmitteln versorgen. Um diesen Spagat zu bewältigen, sollen die Satellitendaten Politikern und Behörden eine Planungsgrundlage geben. 

Geplante Missionsdauer beträgt sieben Jahre

Für dieses Ziel haben sich im Projekt Sentinel-2 die ESA, die Europäische Kommission und verschiedene Partner aus Industrie und Dienstleistern zusammengetan. Der Satellit wurde von 60 Partnern unter der Führung von Airbus Defence and Space in Immenstadt bei Friedrichshafen entwickelt und gebaut.

Die Satelliten der Sentinel-Familie sollen der Umweltbeobachtung dienen. Sie können unter anderem den Chlorophyll- und Blattwassergehalt der Pflanzen bestimmen.

Die Satelliten der Sentinel-Familie sollen der Umweltbeobachtung dienen. Sie können unter anderem den Chlorophyll- und Blattwassergehalt der Pflanzen bestimmen.

Quelle: ESA

Sieben Jahre lang sollen die Instrumente an Bord der Sentinel-2-Satelliten die Erde beobachten. Die Ressourcen der Satelliten sind aber so ausgelegt, dass die Augen der Sentinel-2-Satelliten danach noch fünf weitere Jahre auf die Erde und ihre Vegetation zwischen 84 Grad nördlicher und 56 Grad südlicher Breite schauen können.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.