3D-Druck in großem Stil 06.04.2018, 17:17 Uhr

Roboter beenden Arbeiten an der Stahlbrücke in Amsterdam

Diese Fußgängerbrücke wird Scharen von Neugierigen anlocken, so prophezeiten wir 2015. Über einer Gracht in Amsterdam sollten zwei Roboter mit 3D-Druckern eine Stahlbrücke drucken. An Ort und Stelle. Sie sollten sich von beiden Ufern vorarbeiten bis die Stahlbögen zusammentreffen. Nun ist sie fertig.

Brücke in einer Lagerhalle
Sie ist fertig. Sechs Monate Bauzeit und drei Jahre Planung liegen hinter den Mitarbeitern von MX3D.

Foto: MX3D

Brücke von oben
Ein Hingucker ist die Brückenkonstruktion auf jeden Fall. Hier sieht man sie von oben.

Foto: MX3D

Gedruckt wurde sie Brücke allerdings in einer Lagerhalle, nicht wie geplant direkt über der Gracht.

Foto: MX3D

Mann auf der Brückenkonstruktion
Über die Gracht wird sie wohl erst 2019 kommen, wenn sie die nun anstehenden Belastungstests besteht.

Foto: MX3D

So stellt MX3D die aufwendigen Arbeiten an der Brücke dar. An alle, die nun Schutzhelme und Sicherheitsvorrichtungen vermissen: So dürften die Arbeit nicht wirklich abgelaufen sein.

Foto: MX3D

Angedacht war ursprünglich, die Brücke direkt über einer Gracht in Amsterdam zu bauen. Der Roboter sollten auf der Konstruktion stehend die nächsten Stahlelemente anfertigen.

Foto: Joris Laarman

Der Plan: Der 1500 °C heiße Stahl wäre quasi in die Luft gespritzt worden und dort erstarrt.

Foto: Joris Laarman

Vier dieser Roboter MX3D mit 3D-Druckern für Stahl arbeiteten nun sechs Monate an der Fertigstellung der Fußgängerbrücke.

Foto: Adriaan de Groot

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Im 3D-Druck, der sich rasant entwickelt, wird gerade ein neues Kapitel aufgeschlagen. Dabei liegt die neue Brückenkonstruktion, die in Amsterdam bis 2017 entstehen sollte, technisch gesehen irgendwo zwischen bereits verfügbaren 3D-Drucken im medizinischen Bereich und den immer noch utopisch anmutenden Behausungen, die für eine Marsbesiedlung denkbar wären. Funktional und schön soll sie werden, die Fußgängerbrücke über eine von Amsterdams Grachten. Nun ist die Metallkonstruktion, die an Ort und Stelle von Robotern im 3D-Druckverfahren gebaut werden sollte, fertig.

Hinweis: Wer die Geschichte kennt und nur den neuesten Stand des Bauvorhabens wissen will, kann direkt zum letzten Absatz springen.

Die Roboter zeichnen mit flüssigem Metall in die Luft

Amsterdam hat bereits rund 1280 Brücken, aber dem niederländischen Designer Joris Laarman geht es weniger um eine weitere Fußgängerüberquerung als um die Brückenkonstruktion selbst. Als Gemeinschaftswerk zwischen dem Softwareunternehmen Autodesk, der Konstruktionsfirma Heijmans und dem Spezialisten für 3D-Druck, MX3D, soll die gedruckte Brücke entstehen.

Die genaue Stelle für den Brückenbau haben Laarmans Planungsbüro und die Stadt Amsterdam lange Zeit geheim gehalten, aber die Idee war von Beginn an ambitioniert. An den beiden Ufern einer Gracht sollten sich zwei Roboter gegenüber stehen und gleichzeitig mit dem Bau beginnen. Während sie aus ihren Düsen das flüssige Metall praktisch in die Luft zeichnen würden, sollten sie sich auf der Konstruktion vorwärts bewegen, die sie selbst errichteten. Irgendwann sollten sich dann beide Brückenbauteile über der Mitte der Gracht treffen.

Für den 3D-Druck wird das Metall auf 1500 °C Celsius erhitzt

„Diese Brücke wird zeigen, wie der 3D-Druck jetzt auch in großem Maßstab für funktionale Objekte und mit nachhaltigen Materialien entstehen kann. Gleichzeitig haben wir eine noch nie dagewesene Freiheit in der Form“, schwärmt Designer Laarman. Mit MX3D, das er selbst als Ableger seines Designlabors gründete, hat er bereits früher 3D-Skulpturen geschaffen. Mit herkömmlichen 3D-Druckern haben die industriellen Roboter von MX3D aber kaum noch etwas gemeinsam. Für das Brückenprojekt werden sie Stahl verarbeiten, wobei das Metall zuvor auf 1500 °C erhitzt wird. Grundsätzlich könnten die Roboter aber auch Kunststoff oder eine Materialkombination drucken. Ihr großer Vorteil liegt jedoch darin, dass sie die Fabrik verlassen und direkt auf der Baustelle eingesetzt werden können.

„Mit den Robotern, die sich auf sechs Achsen bewegen und arbeiten können, sind wir in den Designmöglichkeiten viel weniger limitiert als bisher“, sagt Tim Geurtjens, der technische Direktor von MX3D. „Indem wir eine funktionstüchtige Brücke in Lebensgröße drucken, können wir die endlosen Möglichkeiten der neuen Technik zeigen.“

Hindernisse verzögerten das Projekt Brückendruck

Nach der Entwicklung verschiedener Designs, die die Komplexität reduzieren und die Sicherheit erhöhen sollten, waren noch einige unerwartete Hürden wie die Beschaffenheit der sehr alten Kanalmauern und deren Zusammenspiel mit den neuen Materialien zu überwinden. Aufgrund dieser Problematiken hat sich das Projekt zeitlich deutlich nach hinten verschoben. Auch wird die Brücke nicht wie geplant direkt an der Straßenecke Oudezijds Achterburgwal und Stoofsteeg gedruckt, sondern etwas weiter nördlich. Dort allerdings an Ort und Stelle. Der Grund für die Verlegung ist wenig überraschend: An der neuen Lage sei mit weniger Passanten zu rechnen und damit ein leichteres Arbeiten möglich.

Brückenkonstruktion ist fertiggestellt

Nun ist sie fertig, die Brücke – und alles ist anders als gedacht. Gedruckt wurde sie nämlich nicht wie geplant vor Ort über der Gracht, sondern in einer schnöden Lagerhalle. Und dabei arbeiteten nicht zwei Roboter aufeinander zu, sondern es waren vier der Metalldruck-Roboter von MX3D im Einsatz. Nach sechs Monaten Bauzeit haben sie nun jedoch eine Brücke geschaffen, die 12,5 Meter lang ist und 4.500 Kilogramm schwer. Das Gewicht ist vor allem auf das Material zurückzuführen, denn die Brücke besteht auf rostfreiem Stahl. Außerdem sind 1,1 Kilometer Kabel in der Konstruktion verbaut.

An ihren finalen Bestimmungsort wird die Brücke wohl erst 2019 gelangen. Bis dahin wird die Festigkeit und die Stabilität der Brücke ausgiebig getestet. Wenn die Kanalmauern bis zur Montage in einem Jahr saniert sind, dürfen auch Besucher aus aller Welt die erste von einem 3-D-Drucker angefertigte Brücke betreten.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

  • Lisa Diez-Holz

    Die Autorin war von 2017 bis Ende 2019 Content Managerin für das TechnikKarriere-News-Portal des VDI Verlags. Zuvor schrieb sie als Redakteurin für die VDI nachrichten.

  • Nadine Kleber

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