AERO-Bike 20.05.2015, 10:27 Uhr

Auf der Suche nach dem ultimativen Leichtrad aus Holz

Drei Architekturstudenten aus Wien haben ein Fahrrad mit einem Holzrahmen konstruiert, das sie in erster Linie für Statikforschungen nutzen wollen. Ziel ist ein konsequent leichtes Fahrrad bei größtmöglicher Festigkeit. Doch die Forschung an dem Rahmen dient auch der generellen Verbesserung von Holzkonstruktionen.

Das Aero-Rad wirkt außerordentlich filigran, hält aber trotzdem Belastungen beim Fahren aus.

Das Aero-Rad wirkt außerordentlich filigran, hält aber trotzdem Belastungen beim Fahren aus.

Foto: Aero

Die drei angehenden Architekten Martino Hutz, Atanas Zhelev und Mariva Korolova sind auf der Suche nach dem ultimativen Fahrradrahmen. Dafür haben sie einen Holzrahmen konstruiert, der sich in idealer Weise für Statikforschungen eignet. Die Idee dazu kam ihnen während der Arbeit an einer Holztragwerksplanung für ein Haus in London im Rahmen des Studiums am Institut für Architektur der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

„Das Fahrrad ist ideal, um zu testen, wie Holzkonstruktionen in verschiedenen Maßstäben mit unterschiedlichen Lasten arbeiten“, sagt Projektleiter Atanas Zhelev. Und dabei ist der entstandene Fahrradprototyp ein echter Hingucker, weil der filigrane Rahmen elegante Kurven mitbringt.

Rahmen besteht aus zu Streifen verleimten Birkenholzlamellen

Rein konstruktiv besteht der Fahrradrahmen aus 0,9 Millimeter dünnen Birkenholzlamellen, die zu Streifen verleimt wurden. Diese Technik erinnert an die Art, in der Kohlenstofffasern verwendet werden, um Verbundstrukturen herzustellen. Mit diesen verleimten Streifen haben die Tüftler eine völlig neue Federung entwickelt. Die Holzstreifen haben die angehenden Architekten oben, dort wo sich der Sattel befindet, auseinander gespreizt. Unten an der Pedale sind sie ebenfalls gespreizt. 

Die spezielle Konstruktion ersetzt das herkömmliche Federungssystem eines Fahrrads. Es verleiht dem AERO-Bike strukturelle Leichtigkeit und eine verbesserte Flexibilität bei größerer Festigkeit. „Wir versuchen die beste strukturelle Lösung für dieses spezielle Federungssystem zu finden“, so Zhelev. „Es muss eine komfortable Fahrt bieten, während es in der Lage ist, große Erschütterungen zu absorbieren.“

Ausrichtung der Holzfasern sorgt für zusätzliche Festigkeit 

Dabei haben die Tüftler, die ihr Schichtsystem „zusammengesetzte Holztechnik“ nennen, darauf geachtet, dass die natürlichen Fasern jeder einzelnen Holzlamelle so ausgerichtet sind, dass sie dem Rahmen die maximale Stabilität bieten und der filigranen Struktur so zusätzliche Festigkeit mitgeben.

Am Sattel und an den Pedalen wird das Birkenholz gespreizt. So entsteht ein völlig neues Federsystem.

Am Sattel und an den Pedalen wird das Birkenholz gespreizt. So entsteht ein völlig neues Federsystem.

Quelle: Aero

Die drei Studenten wollen mit dem Holzrahmen generell neue Möglichkeiten für Holzkonstruktionen ausloten. „Das Projekt zielt darauf ab, über das Fahrrad durch die Untersuchung und die Etablierung neuer Herstellungsverfahren unter Verwendung von Holzwerkstoffen zu größeren Konstruktionen zu gelangen“, erklärt Zhelev.

Auch Experimente mit Lagen aus Kohlefaser zwischen den Holzlamellen

Die Experimente mit ihren Schichten bekräftigen die drei Studenten in ihrer Vermutung, dass solche geschichteten Holzbauten wesentlich besser sind, als aus Holzblöcken gefräste Formen. Letztere kosten in aller Regel eine Menge Holz und zusätzlich wird die natürliche Struktur des Holzes zerstört. In weiteren Experimenten fügten die Studenten zwischen die geschichteten Holzlamellen einzelne Lagen aus Kohlefaser oder Aluminium. So soll die Festigkeit der Gesamtstruktur erhöht und gleichzeitig der Materialeinsatz reduziert werden. 

Erstmals auf der Mailänder Designwoche 2015 präsentiert

„Der Kohlenstoff absorbiert die Wucht, während die Birke die Flexibilität bietet“, erklärt Mariya Korolova. „Das Verhältnis zwischen dem Kohlenstoff und der Birke ermöglicht uns, die Gesamtflexibilität der Holzlamellen zu kontrollieren.“ Nach Abschluss der Experimente soll der letzte Prototyp noch in diesem Jahr hergestellt werden. Dieser muss dann in einer Prüfung seine Lebensfähigkeit und Langlebigkeit beweisen. Der Öffentlichkeit präsentierten die Wiener Forscher das AERO-Bike erstmals auf der Mailänder Designwoche Mitte April. 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.