Vorreiter ist Aviatvigatel 29.04.2015, 10:37 Uhr

Russische Flugzeugbauer produzieren Triebwerkteile mit 3D-Drucker

Auch in der russischen Luftfahrtindustrie hat das Zeitalter der 3D-Drucker begonnen: Das Unternehmen Aviatvigatel produziert mit den Geräten Teile eines Triebwerks für die neue Passagiermaschine MS-21. Wahrscheinlich kommt die Technik bald auch für Militärmaschinen zum Einsatz.

Illustration der neuen Passagiermaschine MS-21 von Irkut: Sie soll 2016 zum Erstflug abheben – mit Triebwerken aus dem 3D-Drucker.

Illustration der neuen Passagiermaschine MS-21 von Irkut: Sie soll 2016 zum Erstflug abheben – mit Triebwerken aus dem 3D-Drucker.

Foto: Irkut

Das erste russische Triebwerk, für das die Entscheidung zur Serienfertigung einzelner Komponenten im 3D-Drucker fiel, ist das PD-14 von Aviatvigatel ­– ein Zweigunternehmen des Triebwerkbauers Perm, der wiederum zur russischen United Engine Corporation in Moskau gehört. Angekündigt wurde diese Fertigungsart vom Generaldirektor von United Engine, Masalow Wladilaw.

Russland verfügt traditionell über eine hochentwickelte metallurgische Forschung. Dazu gehört auch die Entwicklung und anschließende Produktion extrem feiner und zugleich reiner Metallpulver. Auf Basis dieser Metallpulver begannen Versuche, mit dem sogenannten Lasersintern Komponenten für den Heißteil von Triebwerken herzustellen. Aus diesen Arbeiten gingen schließlich 3D-Drucker hervor.

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Als Erstes entsteht im 3D-Drucker ein Laufrad

Als Erstes entsteht im 3D-Drucker das Laufrad, das die Luft in die Brennkammer des Motors einbläst und dabei verwirbelt. Der englische Fachausdruck dafür ist Swirler – eine Komponente, die zum Heißteil des Triebwerks zählt und damit auf Dauer ganz erheblichen Hitzebelastungen ausgesetzt ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist davon auszugehen, dass von den russischen Triebwerkbauern der 3D Druck auch für Komponenten militärisch genutzter Triebwerke eingesetzt wird.

Das PD-14: Teile des Triebwerks will Hersteller Aviatvigatel zukünftig mit dem 3D-Drucker produzieren.

Das PD-14: Teile des Triebwerks will Hersteller Aviatvigatel zukünftig mit dem 3D-Drucker produzieren.

Quelle: Awiadwigate

Zum Einsatz kommen soll das Triebwerk aus dem 3D-Drucker in der neuen Passagiermaschine MS-21 von Irkut. Dieser zweimotorige Jet soll im Frühjahr 2016 zum Erstflug abheben und von 2017 an in Serie gebaut werden. Der russische Industrieminister, Denis Manturow, erklärte vor wenigen Wochen, dass das Programm innerhalb der Luftfahrtindustrie eine der höchsten Prioritäten genieße.

PD-14 soll bestes russisches Triebwerk sein

Was das Triebwerk PD-14 für das Flugzeug betrifft, betonte Manturow, dass es die besten anderen Motoren in Russland hinter sich lässt und in der Lage ist, sich mit allen ausländischen Triebwerken zu messen. Es ist das bisher vom Treibstoffverbrauch her effizienteste Triebwerk, das in Russland entwickelt worden ist. Den Luftfahrtgesellschaften angeboten wird die MS-21 allerdings alternativ mit westlichen Triebwerken: den PW1400G von Pratt & Whitney aus den USA.

Kampfjet Cy30-CM des Herstellers Irkut: Es ist wahrscheinlich, dass der 3D-Druck zukünftig auch für Militärmaschinen zum Einsatz kommt.

Kampfjet Cy30-CM des Herstellers Irkut: Es ist wahrscheinlich, dass der 3D-Druck zukünftig auch für Militärmaschinen zum Einsatz kommt.

Quelle: Irkut

Die russische Flugzeugindustrie hat am Weltmarkt hart zu kämpfen, weil die modernen westlichen Entwicklungen sehr viel schneller auf den Markt kommen, in großen Serien gebaut und verkauft werden und damit den Russen immer wieder davonfliegen. Um das zu verändern, hatte Russland als Erstes den sogenannten Superjet gebaut, ein Passagierflugzeug, das der Klasse der Airbus A 320-Maschinen ähnelt, sich am Markt aber bisher nur in geringen Zahlen verkaufen ließ.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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