Schutz für Fahrscheinautomaten 11.02.2015, 10:38 Uhr

Jetzt spritzt die Deutsche Bahn zurück: Farbkanonen gegen Diebe

Mit explodierenden Farbpatronen will die Deutsche Bahn ihre Fahrkartenautomaten vor Raubüberfällen schützen. Die Idee ist überzeugend: Die Farbe färbt alle Scheine unwiderruflich bunt ein – die Beute ist damit unbrauchbar. 1000 Automaten will die Bahn in einem ersten Rutsch mit den Farbbomben ausstatten.

Mit Farbe und künstlicher DNA will die Bahn künftig Geld in Fahrkartenautomaten besprühen, wenn diese geknackt werden. Die Banknoten in den Geldkassetten werden damit unbrauchbar gemacht. Die Bahn hofft dadurch, die Zahl der Diebstähle senken zu können.

Mit Farbe und künstlicher DNA will die Bahn künftig Geld in Fahrkartenautomaten besprühen, wenn diese geknackt werden. Die Banknoten in den Geldkassetten werden damit unbrauchbar gemacht. Die Bahn hofft dadurch, die Zahl der Diebstähle senken zu können.

Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Das Geld in Fahrkartenautomaten für potenzielle Diebe wertlos machen: Dieses Ziel verfolgt die Deutsche Bahn (DB) nun mit Hochdruck – und das im wahrsten Sinne. 1000 der insgesamt 7000 Automaten wird das Unternehmen mit explosiven Extras ausstatten. „Wird die Geldkassette gekippt oder geschüttelt, platzt eine Farbpatrone und spritzt mit hohem Druck eine nicht ablösbare Farbe auf die Geldscheine“, erklärt DB-Sicherheitschef Gerd Neubeck.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
envia TEL GmbH-Firmenlogo
Serviceingenieur (Field Service Engineer) (m/w/d) envia TEL GmbH
Chemnitz, Halle, Kolkwitz, Markkleeberg, Taucha Zum Job 
Stadt Nordenham-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) der Richtung Bauingenieurwesen (Tiefbau, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserwirtschaft, Wasserbau) oder Umweltingenieurwesen oder staatlich geprüften Techniker (m/w/d) der Siedlungswasserwirtschaft Stadt Nordenham
Nordenham Zum Job 
envia TEL GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Datacenter Infrastruktur (m/w/d) envia TEL GmbH
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Konstruktiver Ingenieurbau / Objekt- und Tragwerksplanung ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleiter/in - Planung auf BAB Betriebsstrecken (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Oldenburg Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Verkehrsanlagen Schwerpunkt Trassierung ILF Beratende Ingenieure GmbH
München, Essen Zum Job 

Da bunt eingefärbte Scheine diejenigen, die sie in Umlauf bringen, schnell verdächtig erscheinen lassen, soll die Maßnahme potenzielle Vandalisten von vornherein von der Tat abhalten. Außerdem werde das beschmierte Geld laut DB ohnehin nahezu unbrauchbar.

6,7 Millionen Euro Schaden durch gesprengte Fahrscheinautomaten

Nach Angaben des Unternehmens wurden alleine im vergangenen Jahr rund 390 Fahrscheinautomaten aufgebrochen – ein Großteil davon durch Sprengen. Der entstandene Schaden: 6,7 Millionen Euro. Einen zerstörten und geplünderten Fahrscheinautomaten vollständig zu ersetzen und aufzubauen kostet die Bahn etwa 30.000 Euro.

Bereits in der Vergangenheit hatte das Unternehmen vermehrt darauf hingewiesen, dass sich immer nur wenig Bargeld in den Automaten ansammle. Schließlich zahlen immer mehr Kunden per Karte. Auch der Zyklus der Entleerungen der Geldkassetten habe sich erhöht. Insofern übersteigt der durch Sprengungen angerichtete Sachschaden die Höhe der durchschnittlichen Beute meist deutlich.

Bahn kann verschmierte Scheine bei der Bundesbank eintauschen

Kriminelle versuchen aber nicht ausschließlich mit Sprengstoff, an die Geldnoten zu gelangen. Es gab bislang auch Angriffe mit Seitenschneidern oder Schweißgeräten. Oftmals muss der Automat in solchen Fällen nicht vollständig ersetzt werden, sondern es reicht eine Reparatur.

Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn: Künftig sollen Farbbomben platzen, wenn Diebe versuchen, den Automaten zu knacken. Das Geld wird dadurch unbrauchbar.

Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn: Künftig sollen Farbbomben platzen, wenn Diebe versuchen, den Automaten zu knacken. Das Geld wird dadurch unbrauchbar.

Quelle: Sven Hoppe/dpa

In aller Regel beschädige die ausgelöste Farbpatrone die Technik des jeweiligen Automaten nicht, erklärt Bahn-Sprecher Holger Bajora gegenüber Ingenieur.de. „Die Patrone befindet sich ja innerhalb der Geldkassette. Ein Kasten im Kasten sozusagen.“

Dass Bahn-Mitarbeiter die Farbpatrone mitunter aus Versehen auslösen könnten – zum Beispiel beim Auswechseln der Geldkassette –, verneint das Unternehmen. Ein technisches Verfahren, das die Deutsche Bahn aus Sicherheitsgründen nicht näher erläutern möchte, entschärft die Patrone vorübergehend – zum Beispiel für den Transport.

Künstliche DNA in der Farbe enthalten

Das durch die violette Farbe verschmutzte Geld wird auch für die Bahn selbst erst einmal unbrauchbar. „Man kann es auch nicht reinigen“, erklärt Bajora. Allerdings habe die Bahn die Möglichkeit, die besudelten Scheine bei der Bundesbank umzutauschen. Sollten hingegen die Täter auf die Idee kommen, das erbeutete Geld umzutauschen, verraten sie sich dabei quasi selber. Die Farbe enthält synthetisch hergestellte Biomoleküle, sogenannte künstliche DNA. Diese weist die damit markierten Scheine als den Besitz der Deutschen Bahn aus.

Die eingesetzten Farbkassetten hat die Deutsche Bahn zusammen mit einem Hersteller neu entwickelt. Um welches Unternehmen es sich dabei handelt, will die Bahn allerdings nicht preisgeben. 

Ein Beitrag von:

  • Jan-Martin Altgeld

    Ehemals freier Journalist. Tätigkeiten im Online & Hörfunk. Für ingenieur.de Artikel zu Umwelt- und Verkehrsthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.