STROM AUS SOLARZELLEN 10.02.2015, 09:56 Uhr

E-Auto direkt an der Lärmschutzwand betanken

Eine Lärmschutzwand, die mit Solarzellen bestückt ist, soll Strom für Elektroautos liefern. Ein Unternehmen aus dem Allgäu hat dafür die begrünte Wand mitsamt Energiespeicher und Tanksäule entwickelt. 

Solarstrom aus der Lärmschutzwand soll die Elektro-Mobilität voranbringen.

Solarstrom aus der Lärmschutzwand soll die Elektro-Mobilität voranbringen.

Foto: Rau Geosystem GmbH

Die Idee klingt verlockend: 80 bis 90 Prozent des Stroms, den die Tanksäulen für Elektroautos abgeben, sollen in direkter Nähe umweltfreundlich erzeugt werden. Und das per Photovoltaik. Die Firma Rau Geosystem aus Kaufbeuren hat dazu eine Lärmschutzwand entwickelt, deren obere Kante abgeschrägt ist. So können darauf bis zu 1,60 Meter breite Solarpanels angebracht werden.

In der Vergangenheit waren die Stromspeicher der Flaschenhals seiner Vision, E-Autos an Lärmschutzwänden zu tanken, erklärt Rau-Geschäftsführer Erwin Rau im Gespräch mit Ingenieur.de: „Dank moderner Silizium-Speicher ist dieses Problem gelöst. Sie lassen sich in einem separaten Bau in unmittelbarer Nähe zur Lärmschutzwand unterbringen und mit Stromzapfsäulen verbinden.“ Somit könnten Fahrer von E-Autos ihre Fahrzeuge an Autobahn-Raststellen tanken oder Industrieunternehmen ihre riesigen Parkplätze, die oftmals nicht ohne Lärmschutzwände auskommen, zu Stromtankstellen machen. Nur 10 bis 20 Prozent des benötigten Stroms müssten demnach aus dem örtlichen Netz eingespeist werden.

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Tanksäule zwischen wildem Wein

Basis der Entwicklung ist eine bis zu zehn Meter hohe Lärmschutzwand, die die Firma schon länger anbietet. Sie besteht aus steckbaren Metallgittern, die mit Recyclingmaterial verfüllt und abgedeckt sind mit einem so genannten Geotextil, das aus unverrottbarem Flies mit aufgesteppter Kokosfaser besteht. Auf ihr kann Efeu oder wilder Wein wachsen. Wände mit einer Gesamtfläche von 100.000 Quadratmetern sind laut Rau-Geschäftsführer Erwin Königsberger bereits in ganz Europa aufgebaut. Die Rau-Wände sollen eine Lebensdauer von bis zu 80 Jahren haben, bei minimalem Pflegeaufwand. Königsberger: „Bei uns muss nicht kostenintensiv gemäht werden, es reicht, wenn man alle paar Jahre mal mit der Heckenschere über die Wand geht.“

Die Photovoltaikmodule lassen sich an der abgeschrägten Kante der Lärmschutzwand anbringen. Sie speichern den Strom in Silizium-Speichern, die in einem separaten Bau untergebracht sind und sich mit Strom-Zapfsäulen verbinden lassen.

Die Photovoltaikmodule lassen sich an der abgeschrägten Kante der Lärmschutzwand anbringen. Sie speichern den Strom in Silizium-Speichern, die in einem separaten Bau untergebracht sind und sich mit Strom-Zapfsäulen verbinden lassen.

Quelle: Rau Geosystem

Ein Vorteil der Wand sei, dass die Pflanzen auch Feinstaub aufnähmen und so zur Luftreinhaltung beitragen. Die Kombination mit Photovoltaik-Anlagen ist bereits erprobt, nun kommen Batterie und Tanksäule dazu. Königsberger sieht in dem Konzept nicht weniger als die Chance, die Energiewende endlich voranzutreiben: „Wir warten nicht auf die Politik, sondern geben Gas und treiben die Energiewende auf unsere Art voran“, sagt Königsberger.

Kernprobleme der E-Mobilität

Der immer noch bestehende Mangel an E-Tankstellen und die oft wenig umweltfreundliche Produktion des Stroms sind Kernprobleme der Elektromobilität. Nicht viel mehr als 2.000 öffentlich zugängliche Ladesäulen existieren bisher. Für viele Interessenten ist das ein wesentlicher Grund, sich kein reines Elektroauto anzuschaffen.

Industrieunternehmen bauen um ihre Parkplätze oftmals Lärmschutzwände. Diese könnten sie mit den Photovoltaik-Lärmschutzwänden auch kurzerhand in Stromtankstellen für E-Autos verwandeln.

Industrieunternehmen bauen um ihre Parkplätze oftmals Lärmschutzwände. Diese könnten sie mit den Photovoltaik-Lärmschutzwänden auch kurzerhand in Stromtankstellen für E-Autos verwandeln.

Quelle: Rau Geosystem

Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 eine Million solcher Fahrzeuge auf den Straßen zu haben, ist unter anderem deshalb sehr weit entfernt. Und eine umweltfreundliche Stromerzeugung ist umso mehr gefragt, seitdem eine amerikanische Studie zeigte: E-Autos, die mit Strom aus Kohle fahren, sind in der Gesamtbilanz schädlicher als Benziner.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

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