Bakterien binden 07.01.2015, 10:17 Uhr

Schnelltest mit Polymerpulver spürt Erreger in Getränken auf

Mit einem neuen Polymerpulver können Getränkeschädlinge wie Bakterien oder Hefen wesentlich schneller und einfacher dingfest gemacht werden. Die Erreger aus einer flüssigen Probe müssen nicht langwierig in einem Nährmedium kultiviert werden, sondern verfangen sich in den Partikeln des Polymerpulvers.

Kritischer Blick ins Bier: Fraunhofer Forscher haben einen Schnelltest auf der Basis eines neuen Polymerpulvers, mit dem Getränkeschädlinge wie Bakterien oder Hefen wesentlich schneller und einfacher entdeckt werden. 

Kritischer Blick ins Bier: Fraunhofer Forscher haben einen Schnelltest auf der Basis eines neuen Polymerpulvers, mit dem Getränkeschädlinge wie Bakterien oder Hefen wesentlich schneller und einfacher entdeckt werden. 

Foto: Britta Pedersen/dpa

Unappetitliche und ungesunde Bakterien im Bier und Wein, in Säften, Milch oder Cola – um solche unerwünschten Mikroorganismen zu vermeiden und eine gleichbleibend hohe Qualität sicherzustellen, muss die Getränkeindustrie ihre Produktion permanent überwachen. Nun gibt es ein neues Testverfahren, mit dem Getränkeschädlinge wie Bakterien oder Hefen wesentlich schneller und einfacher aufzuspüren sind als bisher.

Bisher müssen die Bakterien vor der Untersuchung aufwändig kultiviert werden

Mit konventionellen mikrobiologischen Methoden braucht es fünf bis sieben Tage, um Bakterien, die sich während des Brauprozesses vermehren, nachzuweisen. Ist der Nachweis vorhanden, ist es für Gegenmaßnahmen aber oft schon zu spät und das Bier ist eventuell trüb, sauer oder unbekömmlich und muss vernichtet werden. Für einen solchen herkömmlichen Test müssen die Bakterien, die in der Filteranlage beim Brauen hängen bleiben, in einem speziellen Nährmedium kultiviert werden. Das dauert seine Zeit und erst dann können sie mikroskopisch untersucht werden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler und Softwaretester im Bereich virtuelle Simulation (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) als Leitung der Betriebstechnik Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Senior Softwareentwickler Missionsautomatisierung für FCAS (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Berlin, Fürstenfeldbruck, Koblenz Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Expert Systems Engineering Drohnenabwehr (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Betriebsleiterbüro (m/w/d) Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Automatisierungstechniker (m/w/d) Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG
Stolberg Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Teamleiter Automation (m/w/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
STC Germany GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker vorzugsweise für Hochfrequenztechnik (m/w/d) STC Germany GmbH
Frontenhausen Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Sachbearbeiter für Verwaltung von Liegenschaften und Dienstbarkeiten (w/m/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
GDMcom GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur für Informations- und Telekommunikationstechnik (m/w/d) GDMcom GmbH
Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
(Lead) Ingenieur EMSR-Technik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Bauvorbereitung und -leitung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Zink Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Landschaftsarchitekt / Ingenieur (m/w/d) Zink Ingenieure GmbH
Lauf, Offenburg, Teningen Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) - CVD-Diamant-Technologie Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Mehler Vario System GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bereich Entwicklung neue Systeme Mehler Vario System GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter Bau und Erhaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
ONEJOON GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur (m/w/d) für unser Test Center im Bereich Anlagenbau / Thermoprozesstechnik ONEJOON GmbH
Bovenden Zum Job 

Mit dem neuen Polymerpulver wird der Vorgang auf zwei bis drei Tage deutlich verkürzt. Der flüssigen Probe wird einfach das Pulver hinzugegeben und die Erreger haften an den 100 bis 200 Mikrometer großen Pulverpartikeln. Die Bakterien werden durch die funktionalisierte Oberfläche effizient gebunden. Anschließend lassen sie sich in einer eigens entwickelten Anlage leicht ablösen und direkt mit unterschiedlichen mikrobiologischen Methoden analysieren. Das zeitaufwändige Anreichern in einem Nährmedium ist nicht mehr nötig.

Das funktionalisierte Polymerpulver verteilt sich im Wasser. Erreger bleiben an den 100 bis 200 Mikrometer großen Pulverpartikeln haften.

Das funktionalisierte Polymerpulver verteilt sich im Wasser. Erreger bleiben an den 100 bis 200 Mikrometer großen Pulverpartikeln haften.

Quelle: Fraunhofer IAP

Entwickelt wurde der Test vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) in Potsdam, gemeinsam mit dem Unternehmen GEN-IAL, das molekularbiologische und mikrobiologische Nachweisverfahren für Lebensmittel und Getränke anbietet. Unter anderem auch für eines der beliebtesten Getränke der Deutschen, das Bier.

Auch Fruchtsaft und Milch können mit dem Polymerpulver getestet werden

Mit der neuen Methode können Lebensmittelexperten Bier, aber auch andere Getränke auf den Befall von Erregern untersuchen, bei denen dies mit dem klassischen Membranfiltrationsverfahren kaum oder gar nicht möglich war. Fruchtsäfte oder Milch etwa enthalten so viele Fest- beziehungsweise Trübstoffe, dass ein Filter sehr schnell verstopft. Auch konnten Brauereien per Membranfiltration bisher nur kleine Probenvolumen von maximal einem Liter untersuchen. Mit dem Polymerpulver sind Checks von 30 Litern und mehr möglich.

„Überall dort, wo wenige Mikroben aus einer großen Menge Flüssigkeit extrahiert werden müssen, kann die neue Technik nützlich sein“, sagt Andreas Holländer, Wissenschaftler am IAP. Auch die Anlage, mit der die Oberfläche der Pulverpartikel funktionalisiert wird, entwickelten Holländer und sein Team vom IAP. Sie wird nun von der Firma GEN-IAL für die Pilotproduktion genutzt. 2015 soll der Marktstart erfolgen, interessierte Anwender können das Pulver bereits im Frühjahr dieses Jahres kaufen.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.