Schutz vor Sonnenwinden 07.12.2014, 08:33 Uhr

Auf der ISS laufen Experimente für Raumschiff-Schutzschilder

Wie genau funktioniert der Schutzschild der Erde, der den blauen Planeten von elektrisch geladenen Teilchen aus dem All schützt? Das wollen Forscher mit einem Experiment auf der Internationalen Raumstation (ISS) herausfinden. Das Ziel: vergleichbare Schutzschilder für Raumschiffe. 

Die Internationale Raumstation ISS: Ende Juli hat Alexander Gerst das Experiment des DLR installiert. Jetzt erforschen die Wissenschaftler das Prinzip des Schutzschilds der Erde.

Die Internationale Raumstation ISS: Ende Juli hat Alexander Gerst das Experiment des DLR installiert. Jetzt erforschen die Wissenschaftler das Prinzip des Schutzschilds der Erde.

Foto: NASA

Captain Kirk und seine Truppe an Bord des Raumschiffs Enterprise hatten keine Angst vor dem Bombardement von Myriaden elektrisch geladener Partikel, die die Sonne und andere Sterne ins All schießen. Die Macher des Films, der später zum Kult wurde, hatten sich in den 1960er Jahren einen Schutzschild ausgedacht, der die gefährlichen Teilchen ablenkt. Damit waren sie ihrer Zeit weit voraus. Immer noch müssen Raumschiffe und Astronauten mit aufwendigen Spezialverkleidungen vor dem Dauerfeuer der Sonnenwinde geschützt werden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

DLR hat Superkühlschrank zur ISS geschickt

Erst jetzt machen sich Forscher daran, zu ergründen, wie ein solcher Schutzschild funktionieren könnte. Dazu hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine bananenkartongroße Experimentiereinrichtung zur Internationalen Raumstation (ISS) geschickt. Sie enthält einen regelbaren Superkühlschrank, in dem sich ein Material befindet, das je nach Temperatur unterschiedlich leitfähig ist. Die DLR-Wissenschaftler gehen davon aus, dass Leitfähigkeit und Magnetfeld der Erde in einer noch nicht geklärten Wechselwirkung einen Schutzschild entwickeln.

Das Magvector/MFX-Experiment wurde bei Airbus Defence & Space in Bremen gebaut. Auf der ISS soll es die Geheimnisse des Schutzschilds der Erde lüften. 

Das Magvector/MFX-Experiment wurde bei Airbus Defence & Space in Bremen gebaut. Auf der ISS soll es die Geheimnisse des Schutzschilds der Erde lüften. 

Quelle: DLR

MagVector/MFX heißt das Experiment, das am 29. Juli 2014 an Bord des europäischen Raumtransporters ATV-5 Georges Lemaître von einer Ariane-Rakete ins All geschossen wurde. Der mittlerweile auf die Erde zurückgekehrte deutsche Astronaut Alexander Gerst nahm die Box auf der ISS in Empfang und installierte sie im europäischen Modul Columbus. Jetzt haben die Experimente begonnen.

Ideale Testbedingung: ISS durchfliegt ständig Erdmagnetfeld

„Die ISS ist ein ideales Testgebiet: Sie durchfliegt mit einer Orbitalgeschwindigkeit von rund 7,5 Kilometern pro Sekunde ständig das Erdmagnetfeld – eine einzigartige Laborumgebung, um an einem effektiven Schutzschild zu forschen“, sagt DLR-Projektmanager Volker Schmid. Weil das Magnetfeld nicht überall gleich groß ist, können die Forscher an Bord und in der Airbus-Bodenstation in Bremen eine Vielzahl von Kombinationen aus Magnetfeldstärke und Leitfähigkeit testen.

Der Strahlenschild der Erde schützt die Bewohner vor den hochenergetischen und gefährlichen Teilchen der Sonnenwinde. Wie bei diesem Schutzschild staut sich das Feld vor dem Leiter auf der ISS auf und dünnt sich hinter ihm wieder aus. 

Der Strahlenschild der Erde schützt die Bewohner vor den hochenergetischen und gefährlichen Teilchen der Sonnenwinde. Wie bei diesem Schutzschild staut sich das Feld vor dem Leiter auf der ISS auf und dünnt sich hinter ihm wieder aus. 

Quelle: DLR

Die Airbus-Tochter Astrium hat die Experimentierbox entwickelt und gebaut. Sie ist praktisch ein Modell der Hülle, die die Erde zum Schutz vor elektrisch geladenen Partikeln mit Hilfe ihres Magnetfelds aufbaut. Wie bei diesem Schild staut sich das Magnetfeld vor dem elektrisch leitfähigen Material in der Box auf der ISS auf und dünnt sich hinter ihm wieder aus. Wie sich diese Erkenntnis in die Entwicklung einer von Menschenhand geschaffenen Schutzhülle umsetzen lässt, müssen die Forscher noch herausfinden.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.