Zwei Frauen auf ISS 24.11.2014, 15:44 Uhr

ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti auf der ISS eingezogen

Die Besatzung der ISS ist wieder komplett: Am frühen Montagmorgen dockte die russische Sojus-Kapsel mit der Italienerin Samantha Cristoforetti, dem Amerikaner Terry Virts und dem Russen Anton Schkaplerow an. Die ESA-Astronautin Cristoforetti tritt damit die Nachfolge von Alexander Gerst an. 

Vor dem Start in der Sojus-Kapsel: ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti.

Vor dem Start in der Sojus-Kapsel: ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti.

Foto: ESA

Das wurde auch Zeit: Ab jetzt gibt es original italienischen Espresso auf der Internationalen Raumstation ISS. Mitgebracht hat die Maschine die ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti, die in der Nacht von Sonntag auf Montag gemeinsam mit dem Roskosmos-Kosmonauten Anton Schkaplerow und dem NASA-Astronauten Terry Virts von Baikonur in Kasachstan zur ISS geflogen ist. Ins All ging es natürlich per Sojus-Rakete, wie nach dem Ausstieg der NASA aus der bemannten Raumfahrt vor einigen Jahren üblich.

Erste Italienerin im All

Cristoforetti ist nach sechs männlichen Landsleuten die erste Italienerin im All und insgesamt die 59. Frau, die die Erdatmosphäre verlässt. Auf der ISS war seit 13 Jahren keine West-Europäerin mehr, nachdem die Französin Claudie Haigneré heimgekehrt war.

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Mit Ankunft von Cristoforetti sind zum zweiten Mal in der Geschichte der ISS zwei Frauen gleichzeitig an Bord der ISS. Denn zur Besatzung, die die Neuankömmlinge begrüßt hat, ist mit der russischen Kosmonautin Jelena Serowa eine weitere Frau. Zur bisherigen Crew gehören außerdem der Amerikaner Barry „Butch“ Wilmore und der Russe Alexander Samokutjajew.

Start der Sojus-Kapsel vom Weltraumbahnhof in Baikonur.

Start der Sojus-Kapsel vom Weltraumbahnhof in Baikonur.

Quelle: Roskosmos

Sie bereiteten den drei neuen Crew-Mitgliedern ein herzliches Willkommen, als sich die Schleusen zwischen Sojuskapsel und ihrem neuen Heim auf Zeit am Montagmorgen um 6 Uhr mitteleuropäischer Zeit endlich öffneten.

Auf dem Weg zur ISS viermal um die Erde

Zu dem Zeitpunkt waren die Neuankömmlinge schon einige Stunden unterwegs gewesen. Zwar befindet sich die ISS in nur 400 Kilometern Höhe. Doch um dort hinzukommen, umrundet die Sojus-Rakete vier Mal die Erde, bis sie nach ziemlich genau fünf Stunden und 48 Minuten sanft an der ISS andockt. Und auch dann öffnen sich nicht sofort die Luken, sondern es dauert noch über zwei Stunden, bis alles bereit ist.

„Holprig, aber das ist es auf jeden Fall wert!“

Nahezu pünktlich, um 22.01 mitteleuropäischer Zeit und damit gerade einmal zwei Minuten später als geplant, war die Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Neun Minuten hatte es gedauert, bis sie mit ihren Passagieren in der Schwerelosigkeit angekommen war. Nicht besonders komfortabel, wie der vor kurzem zurückgekehrte Astronaut Alexander Gerst schon im Vorfeld warnte: „It’s a bumpy ride, but well worth it“, twitterte er kurz vor dem Start an die drei neuen ISS-Bewohner: Eine ganz schön holprige Tour, aber das ist es auf jeden Fall wert. Nach dem erfolgreichen Start gratulierte er den Dreien: „U r in space now“ – Ihr seid jetzt im Weltraum!

Sprachliche Hürden sind nicht zu erwarten

Als ESA-Astronautin ist Samantha Cristoforetti, die auch im Namen der italienischen Raumfahrbehörde ASI unterwegs ist, die Nachfolgerin von Alexander Gerst. Sie wird einen Teil seiner Experimente fortführen.

Außerdem wird sie eine ganze Menge eigenen Projekten beginnen. Die enge Zusammenarbeit mit ihren internationalen Kollegen dürfte der 37-jährigen Mailänderin nicht schwerfallen: Neben ihrer Muttersprache Italienisch spricht sie fließend Englisch und Russisch, außerdem Deutsch, Französisch und sogar ein wenig Chinesisch.

Die neuen Astronauten für die ISS vor dem Flug, vor der Sojus-Kapsel (v.l.): der Amerikaner Terry Virts, der Russe Anton Schkaplerow und die Italienerin Samantha Cristoforetti.

Die neuen Astronauten für die ISS vor dem Flug, vor der Sojus-Kapsel (v.l.): der Amerikaner Terry Virts, der Russe Anton Schkaplerow und die Italienerin Samantha Cristoforetti.

Quelle: GCTC/ESA

Die Offizierin der italienischen Luftwaffe ist ausgebildete Kampfpilotin und hat in vier Ländern Luft- und Raumfahrttechnik studiert, darunter auch in München. Diese Qualifikationen dürften ihr sehr geholfen haben, sich gegen rund 8400 Mitbewerber durchzusetzen, die ebenfalls für die ESA zur ISS wollten.

Samantha Cristoforettis Mission heißt „Futura“

„Ich mag Herausforderungen und möchte diese Mission so intensiv erleben, wie es geht“, hatte Samantha Cristoforetti betont. Mit ihrem Flug wolle sie die Raumfahrt voranbringen. „Wenn das Leben im All in 500 Jahren normal sein soll, müssen wir heute damit beginnen.“ Dazu passt auch der Name ihrer Mission, Futura. Dieser Name soll ihre wissenschaftliche und technische Forschung in der Schwerelosigkeit unterstreichen, mit der sie dazu beiträgt, die Zukunft zu formen.

Das alles und noch viel mehr spiegelt sich auch im entsprechenden Logo wider: Außer Forschung, Entdeckung und Wissenschaft sollte es auch die Stichworte Wunder, Abenteuer, Teamwork, Menschlichkeit, Enthusiasmus, Träume und Ernährung enthalten, hatte es in der Ausschreibung geheißen.

Regelmäßige Updates im Internet und per Twitter

Wer sich über die Mission auf dem Laufenden halten will, kann das auf der Futura-Seite der ESA tun, persönliche Updates von der Astronautin und ihren Kollegen am Boden gibt es bei der ESA und hier outpost42.esa.int. Und auch in den Sozialen Medien ist sie wie ihr Vorgänger Alexander Gerst vertreten: Sie schreibt von ihren Erlebnissen ebenfalls auf Twitter.

Die Trägerrakete mit der Sojuskapsel rollt zur Abschussrampe auf dem Weltraumbahnhof Baikonur.

Die Trägerrakete mit der Sojuskapsel rollt zur Abschussrampe auf dem Weltraumbahnhof Baikonur.

Quelle: Samantha Cristoforetti

Samantha Cristoforetti, Anton Schkaplerow und Terry Virts werden bis Mitte Mai 2015 auf der ISS bleiben. Auch ihre drei Kollegen werden den Jahreswechsel in 400 Kilometern Höhe erleben: Sie bleiben bis Anfang März.

Kaviar, Äpfel und Tomaten im Gepäck

Für die gemeinsame Silvesterfeier ist schon vorgesorgt: Außer der Kaffeemaschine hatten die drei neuen ISS-Bewohner auch 15 Döschen mit je 30 Gramm schwarzem Kaviar im Gepäck – sicherlich ausreichend für die mehrfache Überquerung der Datumsgrenze in luftiger Höhe.

Die frischen Äpfel und Tomaten, die sie ebenfalls dabei hatten, werden wohl nicht so lange halten, sind für die dienstälteren ISS-Bewohner aber sicherlich ein willkommenen Gruß von der Erde.

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

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