Projekt myCopter 21.11.2014, 13:06 Uhr

DLR entwickelt Lenkrad für Helikopter

Ein Hubschrauber so einfach steuern wie ein Auto: Das wollen Ingenieure des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) möglich machen. Sie haben dafür eine Steuerung entwickelt, die aus Lenkrad, Gas- und Bremspedal besteht.

Sieht spannend aus, bleibt aber wohl noch länger ein Traum: persönliche Helikopter, mit denen Bürger ganz einfach in der Gegend rumfliegen.

Sieht spannend aus, bleibt aber wohl noch länger ein Traum: persönliche Helikopter, mit denen Bürger ganz einfach in der Gegend rumfliegen.

Foto: Gareth Padfield/Flight Stability and Control

Der Pilot entert das Cockpit des Forschungshubschraubers EC135 ACT/FHS und staunt nicht schlecht: Statt der gewohnten Vielzahl von Hebeln und Schalter findet er ein Lenkrad und Pedale, wie Autofahrer sie gewohnt sind. Er nimmt Platz, schnallt sich an, setzt seinen Helm auf und startet den Motor. Per Gaspedal bringt er die Rotoren auf Touren und legt einen Multifunktionshebel um, den es im Auto nicht gibt. Der sorgt dafür, dass der Helikopter steigt. Durch Lenkradbewegungen fliegt er Kurven. Nimmt der Pilot das Gas weg, geht er in den Schwebeflug über. Um seitwärts oder rückwärts zu fliegen, muss er erneut den Multifunktionshebel betätigen. Es gibt sogar ein Bremspedal.

Lenkrad könnte in PAVs zum Einsatz kommen

„Es ist uns gelungen, eine Lenkradsteuerung mit dahinterliegender automatischer Steuerungstechnik zu entwickeln, die das Fliegen deutlich vereinfacht“, sagt Prof. Stefan Levedag, Leiter des Instituts für Flugsystemtechnik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).  Am Standort Braunschweig des des DLR haben Wissenschaftler am Donnerstag die Ergebnisse des EU-Forschungsprojekts myCopter vorgestellt, das jetzt ausläuft.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Laboringenieur (m/w/d) Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
Ruhr-Universität Bochum-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieur*in Fachrichtung Elektrotechnik (FH) oder vergleichbar (m/w/d) Ruhr-Universität Bochum
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) Informatik/Elektrotechnik Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Stadtwerke Norderstedt-Firmenlogo
Planungsingenieur:in als Teamleiter:in (m/w/d) Infrastrukturausbau Stadtwerke Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (w/m/d) Bau, Baugrund- und Baustoffprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Klinger und Partner GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Tiefbau und Straße (m/w/d) Klinger und Partner GmbH
Stuttgart Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
System Engineer für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Energietechnik Smart Grid (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hardware (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Testingenieur Software für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der industriellen Hardwareentwicklung Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH
Lüneburg Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Bauwesen Deponietechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin, Homeoffice möglich Zum Job 
Stadtwerke Görlitz AG-Firmenlogo
Referent Netztechnik (m/w/d) Stadtwerke Görlitz AG
Görlitz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Architekt / Ingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Straßenbaubehörde (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) des Gebäudemanagements HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 

Das Lenkrad für Fluggeräte ist laut DLR ein Durchbruch. „Wir können das nicht nur für ein PAV nutzen, sondern auch andere Luftfahrzeuge damit verbessern“, so Prof. Levedag. PAV ist das Kürzel für Personal Aerial Vehicles, übersetzt persönliches Luftfahrzeug.

Mit dem myCopter-Lenkrad fällt das zyklische Steuer weg, das für die Bewegung um die Längsachse (Rollen) und die Querachse (Nicken) verantwortlich ist. Ein Hebel bleibt nur noch für die Flughöhe.

Mit dem myCopter-Lenkrad fällt das zyklische Steuer weg, das für die Bewegung um die Längsachse (Rollen) und die Querachse (Nicken) verantwortlich ist. Ein Hebel bleibt nur noch für die Flughöhe.

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)

„Bisher muss ein Hubschrauberpilot alle vier Steuerachsen gleichzeitig im Blick behalten“, erklärt Bianca Schuchardt vom DLR-Institut für Flugsystemtechnik. „Besonders im Schwebeflug erfordert das höchste Konzentration, wenn der Pilot beide Hebel und Pedale gleichzeitig bedienen muss, um stabil in der Luft zu bleiben.“

Das neuartige Lenkrad ersetzt nun das sogenannte zyklische Steuer, das für die Bewegung um die Längsachse (Rollen) und um die Querachse (Nicken) verantwortlich ist. „Stattdessen kann der Pilot mit der entsprechenden Drehbewegung des Lenkrads den Hubschrauber in die gewünschte Richtung fliegen“, so Schuchardt. Ein Hebel steuert ausschließlich die Flughöhe. Alternativ kann diese auch über Schaltwippen am Lenkrad kontrolliert werden. Die Pedale kontrollieren wie beim Auto mit Gas und Bremse die Geschwindigkeit bis hin zum Verweilen im Schwebeflug.

Dass das ganze System funktioniert, wollen die DLR-Ingenieure in Braunschweig jetzt erproben: Sie haben das System in den Forschungshubschrauber EC135 ACT/FHS eingebaut und werden es in realen Flügen testen.

Levedag zum Bürger-Hubschrauber: Es handelt sich eher um einen Traum

Am Forschungsprojekt myCopter beteiligt sind auch Forscher des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik. Die EU hat dem Projekt 3,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Der individuelle Luftverkehr hat das Potenzial, eine wichtige Rolle im zukünftigen Verkehrssystem einzunehmen“, glaubt Projektleiter Professor Heinrich Bülthoff vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, der sich mit der Optimierung der Steuerung und Sensorik befasst.

Der fliegende Hubschrauber-Simulator ACT/FHS des DLR basiert auf einem Serienhubschrauber des Typs Eurocopter EC 135.

Der fliegende Hubschrauber-Simulator ACT/FHS des DLR basiert auf einem Serienhubschrauber des Typs Eurocopter EC 135.

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)

Dass Bürger in absehbarer Zeit mit eigenen Hubschraubern in die Luft steigen, ist aber unwahrscheinlich. „Es handelt sich eher um einen Traum“, sagt Levedag in einem Bericht des Handelsblatt. Zu groß seien gesetzliche Hürden und Sicherheitsprobleme. Zudem würde ein senkrechtstartender Hubschrauber wahrscheinlich den halben Vorgarten verwüsten. Doch die Faszination bleibt: Vor kurzem haben Ingenieure in Wien das fliegende Auto Aeromobil abheben lassen.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.