Alle 25-Flugstunden zur Inspektion 10.11.2014, 15:25 Uhr

Airbus warnte: Kampfhubschrauber Tiger könnte Lecks am Tank haben

Aus Sorge vor undichten Stellen am Tank werden die Tiger-Kampfhubschrauber der Bundeswehr schon seit über einem halben Jahr alle 25 Flugstunden inspiziert. Bei der Truppe liegt einiges im Argen: Im September hatte ein Tiger seinen Waffenträger verloren. Gott sei Dank hielt dieser keinen Sprengkopf.

Bei der Bundeswehr reißen die technischen Probleme nicht ab: Wie jetzt bekannt wurde, muss der Kampfhubschrauber Tiger alle 25 Flugstunden zur Inspektion. Hersteller Airbus hatte vor einem halben Jahr auf mögliche Lecks im Tank hingewiesen.

Bei der Bundeswehr reißen die technischen Probleme nicht ab: Wie jetzt bekannt wurde, muss der Kampfhubschrauber Tiger alle 25 Flugstunden zur Inspektion. Hersteller Airbus hatte vor einem halben Jahr auf mögliche Lecks im Tank hingewiesen.

Foto: dpa/Uwe Zucchi

Der Bundeswehr mangelt es nicht nur an Material. Bei dem was eingesetzt wird, gibt es auch noch erhebliche technische Probleme. So muss zum Beispiel der Kampfhubschrauber Tiger alle 25 Flugstunden in die Inspektion. Der Grund: Sorge vor undichten Stellen am Tank. Hersteller Airbus hatte das Ministerium vor mehr als einem halben Jahr auf mögliche Probleme mit den Tanks hingewiesen. „Seit April fliegen wir mit 25-Stunden-Inspektionen“, bestätigte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Er betonte aber, dass es bisher zu keinen Auffälligkeiten gekommen sei. Zu den Mehrkosten dieser Inspektionsdichte wurde nichts bekannt.

Tiger verlor Waffenträger

Fakt ist: Am 8. September dieses Jahres verlor ein Tiger während eines Fluges auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern seinen Waffenträger. Glück für die Bundeswehr: Der Waffenträger hielt keinen Gefechtskopf. Die Ursache für die Panne ist unklar. Festgestellt wurde lediglich, dass sich ein Waffenschloss automatisch geöffnet hatte.

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Von der Leyen fordert mittelfristig mehr Geld

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) fordert wegen der gravierenden Materialprobleme mittelfristig mehr Geld für die Bundeswehr. „Probleme im Grundbetrieb sind jahrelang beiseitegeschoben worden, weil wir uns auf die großen Auslandseinsätze konzentriert haben“, sagte sie im September der Bild am Sonntag.

„Zum Beispiel ist die Produktion von Ersatzteilen seit Jahren gedrosselt. Wartung und Inspektion verlaufen schleppend. Das führt dazu, dass auch modernes Material wie Tiger und Boxer teilweise in der Warteschleife stecken und nicht einsatzfähig sind.“ So sind von den 31 Tiger-Kampfhubschraubern nur zehn einsatzfähig, von den 180 gepanzerten Transport-Kraftwagen Boxer nur 70.

1860 Flugstunden in Afghanistan mit dem Tiger geflogen

Angesichts dieser Situation erscheint es verwunderlich, dass die Bundeswehr von Februar 2013 bis Ende Juni 2014 insgesamt etwa 260 Einsätze mit dem Tiger-Kampfhubschrauber in Afghanistan geflogen ist. Diese Einsätze summierten sich zu 1860 Flugstunden. Bezieht man diese Zahl auf das jetzt genannte Inspektionsintervall, so mussten die Tiger dort im Camp Marmal in Masar-i-Scharif etwa 75 Mal inspiziert werden.

In den letzten sechs Jahren vier Milliarden Euro weniger ausgegeben als bewilligt

Nach Berechnungen des CSU-Verteidigungsexperten Florian Hahn hat das Wehrressort zwischen 2008 und 2014 vier Milliarden Euro weniger ausgegeben, als vom Parlament bewilligt war. Das hat Folgen: So hat sich der durchschnittliche Instandhaltungsaufwand beispielsweise für den Marine-Hubschrauber Sea King von 50 Stunden auf 120 Stunden erhöht. „Ein Teil der momentanen Probleme der Bundeswehr liegt ja nicht am fehlenden Geld, sondern darin, dass die Industrie nicht so schnell liefern kann, wie das gewünscht ist“, sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im September dem Tagesspiegel am Sonntag.

Von der Leyen will Transportflugzeuge mieten

Die Misere der Bundeswehr geht so weit, dass von der Leyen ernsthaft erwägt, für humanitäre Einsätze Transportflugzeuge zu leasen.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) muss sich viele unangenehme Fragen wegen der maroden Ausrüstung der Bundeswehr. gefallen lassen

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) muss sich viele unangenehme Fragen wegen der maroden Ausrüstung der Bundeswehr. gefallen lassen

Quelle: dpa/Felix Kästle

Die vorhandenen Transall-Maschinen sind sehr alt und entsprechend hoch anfällig. Ursula von der Leyen ist sich bewusst, dass es noch Jahre dauern kann, bis es eine voll einsatzfähige Flotte des neuen Transportflugzeuges A400M gibt. „So lange muss die bewährte, alte Transall fliegen. Aber wir müssen sie entlasten. Deshalb prüfen wir, parallel zusätzliche Transportflugzeuge zu mieten“, sagte sie.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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