Rückschlag für Weltraumtourismus 03.11.2014, 12:59 Uhr

Branson will auch nach dem Absturz von SpaceShipTwo nicht aufgeben

Wenige Tage nach dem Absturz des privaten Raumflugzeuges SpaceShipTwo gibt Unternehmer Richard Branson bekannt, dass er seinen Traum vom Weltraumtourismus dennoch vorantreiben will. Das Unglück, bei dem einer der Piloten getötet und der andere schwer verletzt wurde, wirft die kommerzielle Raumfahrt allerdings schwer zurück.

Trümmer der SpaceShipTwo: Das private Raumflugzeug stürzte am Freitag bei einem Testflug über der kalifornischen Mojave-Wüste ab. Pilot Michael Alsbury (39) kam bei dem Unglück ums Leben, Peter Siebold konnte sich mit seinem Fallschirm schwer verletzt retten. 

Trümmer der SpaceShipTwo: Das private Raumflugzeug stürzte am Freitag bei einem Testflug über der kalifornischen Mojave-Wüste ab. Pilot Michael Alsbury (39) kam bei dem Unglück ums Leben, Peter Siebold konnte sich mit seinem Fallschirm schwer verletzt retten. 

Foto: dpa

Milliardär Richard Branson gibt sich wie immer zuversichtlich. Der Chef von Virgin Galactic will, trotz der kilometerweit in der kalifornischen Mojave-Wüste verstreuten Trümmer des SpaceShipTwo, weitermachen. Der Traum vom Weltraum-Tourismus ist für den 64-Jährigen noch nicht ausgeträumt. Er verspreche eine lückenlose Aufklärung des Unglücks und werde aus der Katastrophe lernen, sagte Branson. „Wir wussten immer, dass der Weg ins All extrem schwierig ist – und dass jedes neue Transportsystem zu Beginn seiner Geschichte schlechte Zeiten durchmachen muss“, erklärte Branson. „Der Weltraum ist hart – aber er ist es wert. Wir werden durchhalten und gemeinsam voranschreiten.“

Die Ermittlungen können bis zu einem Jahr dauern

Blind vorpreschen wolle er aber nicht, erklärte Branson. „Das zu tun wäre eine Beleidigung für alle, die von der Tragödie betroffen sind.“ Direkt betroffen sind die beiden Testpiloten Michael Alsbury (39) und Peter Siebold (43). Alsbury, der zum vierten Mal die Raumfähre steuerte, kam bei dem Unglück ums Leben, während Siebold sich mit seinem Fallschirm schwer verletzt retten konnte.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler und Softwaretester im Bereich virtuelle Simulation (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) als Leitung der Betriebstechnik Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Senior Softwareentwickler Missionsautomatisierung für FCAS (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Berlin, Fürstenfeldbruck, Koblenz Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Expert Systems Engineering Drohnenabwehr (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Betriebsleiterbüro (m/w/d) Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Automatisierungstechniker (m/w/d) Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG
Stolberg Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Teamleiter Automation (m/w/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
STC Germany GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker vorzugsweise für Hochfrequenztechnik (m/w/d) STC Germany GmbH
Frontenhausen Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Sachbearbeiter für Verwaltung von Liegenschaften und Dienstbarkeiten (w/m/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
GDMcom GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur für Informations- und Telekommunikationstechnik (m/w/d) GDMcom GmbH
Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
(Lead) Ingenieur EMSR-Technik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Bauvorbereitung und -leitung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Zink Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Landschaftsarchitekt / Ingenieur (m/w/d) Zink Ingenieure GmbH
Lauf, Offenburg, Teningen Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) - CVD-Diamant-Technologie Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Mehler Vario System GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bereich Entwicklung neue Systeme Mehler Vario System GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter Bau und Erhaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
ONEJOON GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur (m/w/d) für unser Test Center im Bereich Anlagenbau / Thermoprozesstechnik ONEJOON GmbH
Bovenden Zum Job 
Mike Alsbury (2.v.l.) steuerte am 31. Oktober 2014 zum vierten Mal die Raumfähre SpaceShipTwo bei einem Testflug. Es kostete ihn diesmal das Leben. Richard Branson (re.) versprach eine lückenlose Aufklärung des Unglücks.

Mike Alsbury (2.v.l.) steuerte am 31. Oktober 2014 zum vierten Mal die Raumfähre SpaceShipTwo bei einem Testflug. Es kostete ihn diesmal das Leben. Richard Branson (re.) versprach eine lückenlose Aufklärung des Unglücks.

Quelle: Virgin Galactic

Jetzt hat sich zunächst das staatliche National Transportation Safety Board (NTSB) mit über einem Dutzend Ermittler, die am Samstag an der Absturzstelle eintrafen,  eingeschaltet. Der NTSB-Vorsitzende Christopher Hart bestätigte, dass bei dem Testflug alles genau überwacht worden war und dass diese Daten nun ausgewertet würden. Das könne bis zu einem Jahr dauern. Das Flugzeug, so Hart, sei vermutlich im Flug zerbrochen.

Die 18 Meter lange Raumkapsel SpaceShipTwo war am Freitag mit dem Trägerflugzeug WhiteKnightTwo auf etwa 14 Kilometer Höhe gebracht und dann ausgeklinkt worden. Nach der Abkopplung, das teilte die Flugaufsichtsbehörde FAA mit, ging der Kontakt zum Raumfahrzeug verloren, während das Trägerflugzeug sicher landete.

Seit zehn Jahren will Branson die kommerzielle Raumfahrt vorantreiben

Seit ziemlich genau zehn Jahren kann die Öffentlichkeit verfolgen, wie Richard Branson seinen Traum von kommerziellen Weltraumflügen wahr werden lassen will. 2004 war es dem Unternehmen Scaled Composites gelungen, mit dem SpaceShipOne in eine Höhe von über 100 Kilometern aufzusteigen und damit die imaginäre Grenze zum Weltall zu überschreiten. Die von Branson gegründete Firma Virgin Galactics und Scaled Composites sind inzwischen Partner und auch der aktuelle Unglücksflug wurde von Scaled Composites durchgeführt.

Sir Richard Branson posiert im Juli 2012 auf der Farnborough International Airshow für die Fotografen. Vom Absturz der SpaceShipTwo zeigte sich der Milliardär betroffen, seinen Traum vom Weltraumtourismus will er deshalb aber nicht aufgeben. 

Sir Richard Branson posiert im Juli 2012 auf der Farnborough International Airshow für die Fotografen. Vom Absturz der SpaceShipTwo zeigte sich der Milliardär betroffen, seinen Traum vom Weltraumtourismus will er deshalb aber nicht aufgeben.

Quelle: EPA

Der Absturz des SpaceShipTwo am vergangenen Freitag ist nicht der erste Rückschlag in Bransons ehrgeizigem Plan, kommerzielle Raumflüge anbieten zu können. 2007 starben drei Ingenieure, als bei einem Test am Raketenantrieb ein Tank mit Stickstoffoxiden explodierte. Die Ankündigung von Branson, 2007 mit dem Weltraumtourismus zu starten, konnte er nicht erfüllen. Zwei Jahre später begannen dann die ersten Testflüge, aber bis heute können Hunderte von Tickets, die zum Preis von rund 200.000 Dollar pro Stück bereits verkauft worden sind, nicht eingelöst werden.

Beim Unglücksflug wurde ein neuer Treibstoff verwendet

Im Mai 2013 sprach Branson nach einem gelungenen Testflug wieder einmal davon, dass es nun bald losgehen würde mit den Raumflügen. Aber auch jetzt wurde das „realistische Ziel“ – dieses Mal das Jahresende – nicht eingehalten. Das Problem scheint der Raketenantrieb zu sein, der die Raumfähre auf 4200 Kilometer pro Stunde beschleunigt und auf eine Höhe von bis zu 140 Kilometern bringen soll. Bei dem aktuellen Unglücksflug war erstmals ein neuer Treibstoff auf Kunststoffbasis verwendet worden. Ob dies oder andere Ursachen für das Unglück verantwortlich sind, sollen die behördlichen Ermittlungen aufklären.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.